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13 - Wo kein Zeuge ist

13 - Wo kein Zeuge ist

Titel: 13 - Wo kein Zeuge ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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doch meinen, ich müsste es kennen, nach all den Zeichen, die ich mir angesehen habe. Kann ich das mitnehmen?«
    »Nimm es nur«, sagte Lynley. »Wir haben noch mehr Kopien davon.«
    St. James steckte das Blatt in seinen Hefter. »Da ist noch etwas, Tommy.«
    »Und zwar?«
    »Nenn es professionelle Neugierde. Die Autopsieberichte beschreiben in allen Fällen eine blutergussartige Wunde auf der linken Seite, zwischen fünf und fünfzehn Zentimetern unterhalb der Achsel. Mit Ausnahme einer der Leichen, wo die Wunde zwei kleine Verbrennungen in der Mitte aufwies, ist die Beschreibung immer die gleiche: blass in der Mitte, dunkler, annährend rot im Fall des Toten aus St. George's Gardens ...«
    »Kimmo Thorne«, warf Havers ein.
    »Genau. Also, dunkler am Rand. Ich würde mir diese Wunde gern ansehen. Ein Foto ist ausreichend, obwohl ich es vorziehen würde, eine der Leichen sehen zu können. Lässt sich das einrichten? Kimmo Thorne, vielleicht? Ist sein Leichnam schon freigegeben?«
    »Ich arrangiere das. Aber worauf willst du hinaus?«
    »Ich bin noch nicht ganz sicher«, gestand St. James. »Aber ich glaube, es könnte etwas damit zu tun haben, wie die Jungen überwältigt wurden. Die Toxikologie hat keine Drogenrückstände feststellen können, das heißt, es wurden keine Beruhigungsmittel verabreicht. Es gibt aber auch keine Hinweise, dass ein Kampf stattgefunden hat, bevor sie an Händen und Füßen gefesselt wurden. Vorausgesetzt, dass es sich hier nicht um irgendein SM-Ritual handelt - ein Jugendlicher, der zu absonderlichen Sexspielen verführt wird, und zwar von einem älteren Mann, der ihn vor dem eigentliche Akt ermordet ...«
    »Und das können wir nicht ausschließen«, fügte Lynley hinzu.
    »Das ist richtig. Aber wenn wir davon ausgehen, dass es keine offenkundig sexuelle Komponente gibt, muss der Täter eine andere Möglichkeit gefunden haben, sie zu fesseln, bevor er sie foltert und ermordet.«
    »Diese Jugendlichen sind nicht auf den Kopf gefallen«, sagte Havers. »Es ist unwahrscheinlich, dass irgendein Kerl sie ohne weiteres überreden könnte, sich von ihm zum Spaß fesseln zu lassen.«
    »Das ist völlig richtig«, stimmte St. James zu. »Und das Vorhandensein dieser Wunde deutet darauf hin, dass der Mörder dieses Problem von Anfang an mit einkalkuliert hat. Es muss also nicht nur eine Verbindung zwischen den Opfern bestehen ...«
    »Die wir schon entdeckt haben«, fiel Havers ihm ins Wort. Sie klang enthusiastisch, und Lynley wusste, dass das niemals ein gutes Zeichen war, wenn es darum ging, sie im Zaum zu halten. »Simon, es gibt eine soziale Einrichtung namens Colossus. Ein Häuflein Gutmenschen, die mit Jugendlichen aus der City arbeiten, Kids aus Risikogruppen, jugendliche Straftäter. Es ist nahe Elephant and Castle, und zwei dieser toten Jungen hatten mit der Einrichtung zu tun.«
    »Zwei der identifizierten Jungen«, verbesserte Lynley. »Ein dritter hat keine Verbindung mit Colossus. Und es gibt weitere Tote, die immer noch nicht identifiziert sind, Barbara.«
    »Schon«, entgegnete Havers, »aber ich sag Ihnen: Lassen Sie uns die Colossus-Akten durchforsten und feststellen, welche ihrer Klienten etwa zur Zeit der Ermordung der nicht identifizierten Leichen plötzlich weggeblieben sind, und ich wette, dann haben wir unsere Identifizierungen.
    Diese Sache hängt mit Colossus zusammen, Sir. Einer dieser Kerle muss unser Mann sein.«
    »Alles spricht dafür, dass sie ihren Mörder kannten«, sagte St. James, als stimme er Havers zu. »Es ist auch gut möglich, dass sie ihm trauten.«
    »Und das ist ein weiterer Schlüssel dazu, was bei Colossus propagiert wird«, fügte Havers hinzu. »Vertrauen. Vertrauen lernen. Sir, Griff Strong hat mir erklärt, dass das sogar Bestandteil ihres Einstufungskurses ist. Und er leitet diese Vertrauensspiele, die sie miteinander machen. Verdammt, wir sollten mit einem Team hinfahren und ihn uns gründlich vornehmen. Und diese drei anderen Typen. Veness, Kilfoyle und Greenham. Sie alle haben eine Verbindung zu mindestens einem der Opfer. Einer von ihnen hat Dreck am Stecken. Ich schwör's.«
    »Das mag sein, und ich weiß Ihr Engagement für diese Aufgabe zu schätzen«, sagte Lynley trocken. »Aber Sie haben bereits einen Einsatzbefehl. Camden Lock Market, glaube ich.«
    Havers bewies zumindest so viel Anstand, zerknirscht auszusehen. »Oh, richtig«, sagte sie.
    »Vielleicht wäre jetzt ein guter Zeitpunkt, das zu erledigen?«
    Es schien ihr nicht zu

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