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13 - Wo kein Zeuge ist

13 - Wo kein Zeuge ist

Titel: 13 - Wo kein Zeuge ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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Barbara ging ein paar Schritte, um besser sehen zu können, während sie Lynley sprechen hörte.
    »Also, kümmern Sie sich sofort darum«, sagte er. »Möglicherweise hatten Sie doch Recht, was Colossus betrifft.«
    »Tut mir Leid«, antwortete Barbara hastig. »Ich hab Sie nicht richtig verstanden, Sir. Schlechter Empfang. Diese verdammten Handys. Können Sie das noch mal sagen?«
    Lynley berichtete, dass ein Kollege aus DI Stewarts Team zwei Informationen über Griffin Strong herausgefunden hatte. Offenbar war Mr. Strong nicht ganz so mitteilsam gewesen, wie er hätte sein sollen, was sein Ausscheiden aus dem Sozialdienst vor seinem Job bei Colossus betraf. Ein Kind in Pflege war zu Tode gekommen, während er in Stockwell der zuständige Sozialarbeiter gewesen war. Es wurde Zeit, Strong ein bisschen genauer unter die Lupe zu nehmen. Lynley gab ihr die Privatadresse und wies sie an, dort zu beginnen. Strong wohnte in einem Reihenhaus an der Hopetown Street, Nummer eins/Ost, gab Lynley ihr durch. Es sei eine ziemlich weite Fahrt. Er könne auch jemand anderen schicken, aber da Havers so nachdrücklich auf Colossus verwiesen habe ...
    Klang er reuig?, fragte sich Barbara. Wollte er etwas wieder gutmachen? Hatte er plötzlich eingesehen, dass sein schlechter Tag nicht auch zwangsläufig ein schlechter Tag für alle anderen werden musste?
    Es war egal. Sie würde nehmen, was sie kriegen konnte. Sie sagte ihm, eine nervtötende Zickzacktour hinunter nach Whitechapel sei genau das Richtige für sie. Sie werde sofort losfahren. Sie sei übrigens schon auf dem Weg zum Auto.
    »In Ordnung«, sagte Lynley. »Also, kümmern Sie sich darum.« Er legte auf, ehe Barbara ihm sagen konnte, was ihr durch den Kopf ging, während sie den violetten Lieferwagen vor sich und den Mann an der Heckklappe betrachtete, der einige Kisten auslud.
    Violett, war ihr durch den Kopf gegangen. Dunkelheit, eine Straßenlaterne, die ein Stück entfernt stand, die einzige Beleuchtung, und eine verschlafene Frau an einem Fenster.
    Sie ging zu dem Lieferwagen hinüber und schaute ihn sich an. Die Aufschrift auf der Seite verriet, dass der Van einem gewissen Mr. Magic gehörte, darunter stand eine Londoner Telefonnummer. Das war wohl der Mann im Mantel, dachte Barbara, denn abgesehen von Sprengstoffgürteln war dieses Gewand auch perfekt geeignet, um alles Denkbare, von Tauben bis hin zu Dobermännern, darunter zu verbergen.
    Während sie mit ihrer Folienkartoffel in der Hand hinüberschlenderte, hatte der Mann die Hecktür mit einem Fußtritt geschlossen. Er hatte die Warnblinkanlage angelassen, zweifellos in der Hoffnung, dass dies eifrige Politessen davon abhalten würde, ihm einen Strafzettel zu schreiben. Er sah Barbara und sagte: »Entschuldigung. Wären Sie wohl so freundlich ... Ich muss nur für eine Minute da rein, das hier zu meinem Stand bringen.« Er wies auf die zwei Kisten, die er in den Armen hielt. »Würden Sie ein Auge auf den Wagen haben? Hier sind sie absolut herzlos, wenn es ums Parken geht.«
    »Klar«, antwortete Barbara. »Sie sind Mr. Magic?«
    Er verzog das Gesicht. »Barry Minshall eigentlich. Dauert nur 'ne Sekunde. Danke.« Er ging durch den Seiteneingang in das Stallgebäude - einer von mindestens vier Märkten der unmittelbaren Umgebung -, und Barbara ergriff die Gelegenheit, von außen seinen Wagen zu inspizieren. Es war kein Ford Transit, aber das spielte keine Rolle, da sie ohnehin nicht glaubte, dass dies der Wagen sein könnte, den sie suchten. Sie wusste, wie miserabel die Chancen waren, dass eine Beamtin des Ermittlungsteams nur dank einer kleinen Intervention der Vorsehung auf der Straße über den Serienmörder stolperte, den sie zufällig suchte. Doch die Farbe des Wagens hatte ihre Neugier geweckt und lenkte ihre Gedanken auf Fehlinformationen, die im Gewand der Wahrheit steckten.
    Barry Minshall kam zurück und bedankte sich. Barbara fragte ihn, was er an seinem Stand verkaufe. Er erzählte ihr von Zaubertricks, Videos und Scherzartikeln. Irgendwelche Öle erwähnte er nicht. Barbara lauschte und fragte sich, warum er bei diesem Wetter eine Sonnenbrille trug, doch ihre Begegnung mit Wendy hatte ihr vergegenwärtigt, dass man hier jeder Absonderlichkeit begegnen konnte.
    Gedankenverloren machte sie sich auf den Weg zu ihrem Auto. Irgendjemand hatte etwas von einem roten Lieferwagen gesagt, also hatten sie bei ihren Ermittlungen nur an Rot gedacht. Aber Rot war nur Bestandteil eines größeren Farbspektrums,

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