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13 - Wo kein Zeuge ist

13 - Wo kein Zeuge ist

Titel: 13 - Wo kein Zeuge ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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Sonnenaufgang gemacht«, gab Havers zu bedenken.
    »Zu riskant«, widersprach Widdison. »Pendler parken an dem Sträßchen und nehmen von hier aus die U-Bahn. Das kann er gewusst und entsprechend geplant haben. Aber trotzdem bestand immer noch das Risiko, dass ihn jemand sieht, der früher als üblich kommt.«
    »Er bereitet sich gut vor«, bemerkte Havers. »Das wissen wir von den bisherigen Fundorten.«
    Widdison sah nicht überzeugt aus. Er führte sie zu dem Toten unter der Regenplane. Der Junge lag auf der Seite, sah aus wie achtlos in die Grube geworfen, die die Wurzel der umgestürzten Buche hinterlassen hatte. Der Kopf war auf die Brust gesunken, die Arme windmühlenflügelgleich ausgestreckt, wie bei jemandem, der mitten beim Signalgeben schockgefroren worden war.
    Lynley erkannte, dass dieser Junge jünger aussah als die anderen, wenn auch nicht wesentlich. Außerdem war er weiß. Blond und extrem hellhäutig, klein und noch nicht sehr entwickelt. Auf den ersten Blick schloss Lynley - mit einiger Erleichterung -, dass dieser Junge keiner aus ihrem Opferkreis war, dass er und Havers sich die weite Fahrt quer durch London hätten sparen können. Doch als er sich hinhockte, um das Opfer genauer in Augenschein zu nehmen, entdeckte er den post mortem angebrachten Vertikalschnitt, der auf der Brust des Jungen begann und sich in Taillenhöhe aufgrund der gekrümmten Körperhaltung dem Blick entzog, und auf der Stirn ein krude mit Blut hingeschmiertes Symbol, identisch mit dem von Kimmo Thorne.
    Lynley schaute zu dem Pathologen hinüber, der in ein Diktiergerät sprach. »Ich würde mir gern seine Hände ansehen«, sagte er.
    Der Arzt nickte. »Ich bin fertig. Wir können ihn einpacken.« Jemand aus dem Team der Spurensicherung kam mit einem Leichensack näher. Sie würden zuerst die Hände in Papiertüten hüllen, um mögliche Spuren des Mörders unter den Fingernägeln zu schützen. Lynley nahm an, dass, wenn sie den Leichnam bewegten, er einen Blick auf die Hände werfen könnte.
    Das war der Fall. Die Totenstarre hatte eingesetzt, doch als der Leichnam aus der Grube gehoben wurde, war genug von den Handflächen zu sehen, um zu erkennen, dass sie schwarz verbrannt waren. Auch der Nabel fehlte, war grob aus dem Leib geschnitten worden.
    »Das Zorro-Z«, murmelte Havers.
    Sie hatte Recht. Dies waren in der Tat die Signaturen ihres Mörders, trotz der Unterschiede, die Lynley an der Leiche bemerkte: Keine Fesselspuren an Hand- und Fußgelenken, und die Strangulation war dieses Mal mit den Händen ausgeführt worden und hatte hässliche, dunkle Blutergüsse am Hals des Jungen hinterlassen. Es gab weitere Hämatome, an den Oberarmen, die sich bis zu den Ellbogen zogen, entlang des Rückgrats, an den Oberschenkeln und der Taille. Der größte Bluterguss erstreckte sich von der Schläfe bis zum Kinn.
    Im Gegensatz zu den anderen Jungen, war dieser Junge nicht freiwillig mitgegangen, was Lynley sagte, dass der Mörder bei der Auswahl des Opfers zum ersten Mal einen Fehler gemacht hatte. Lynley konnte nur hoffen, dass diese Fehleinschätzung einen Haufen Beweise hinterlassen hatte.
    »Er hat sich gewehrt«, murmelte Lynley.
    »Kein Elektroschocker dieses Mal?«, fragte Havers.
    Sie untersuchten den Körper nach den typischen Anzeichen dieser Waffe. »Es sieht nicht so aus«, schloss Lynley.
    »Was, glauben Sie, hat das zu bedeuten? Kein Strom mehr drin? Gibt es das bei den Dingern überhaupt? Muss doch, oder?«
    »Vielleicht«, erwiderte er. »Oder vielleicht hat sich einfach keine Gelegenheit ergeben, den Schocker zu benutzen. Es hat den Anschein, als wären die Dinge nicht ganz nach Plan verlaufen.« Er richtete sich auf, bedeutete den wartenden Beamten mit einem Nicken, dass sie den Leichnam mitnehmen konnten, und ging zu Widdison zurück. »Irgendetwas in der Umgebung?«, fragte er.
    »Zwei Fußabdrücke unter dem Kopf des Jungen. Sie waren vor dem Regen geschützt und könnten schon vorher da gewesen sein, aber wir nehmen auf jeden Fall einen Abguss. Wir durchkämmen die Peripherie, aber ich schätze, unsere Beweise kriegen wir von der Leiche.«
    Lynley verabschiedete sich von dem DI mit dem Auftrag, ihm die Aussagen aller Anwohner an der Wood Lane so schnell wie möglich zu New Scotland Yard zu schicken. »Vor allem dieses Mehrfamilienhaus«, fügte er hinzu. »Ich bin Ihrer Meinung: Irgendwer muss irgendetwas gesehen oder gehört haben. Und postieren Sie für den Rest des Tages Constables an beiden Enden der

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