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13 - Wo kein Zeuge ist

13 - Wo kein Zeuge ist

Titel: 13 - Wo kein Zeuge ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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ihm ähnlich sah ... Sie war von Anfang an nicht sonderlich begeistert von dieser Zeichnung gewesen.
    »Das ist eine vorprogrammierte Pleite«, sagte sie Lynley. »Und was haben Sie über Minshall erfahren?«
    »Bisher hat er sich nichts zu Schulden kommen lassen.«
    Sie hatte die Polaroids der Jungen im Zaubererkostüm DI Stewart übergeben, der sie an Beamte verteilt hatte, die nun unterwegs waren, um sie wegen möglicher Identifizierungen den Eltern der toten Jungen zu zeigen. »Wenn Sie mich fragen, das bringt uns genauso wenig weiter, Sir«, sagte Barbara. »Ich hab sie mit den Fotos verglichen, die wir von den Opfern haben, und keine Übereinstimmungen entdeckt.« Sie klang unglücklich über diese Entwicklungen. Offenbar wollte sie, dass Minshall ihr Mörder war.
    Lynley wies sie an, mit der Überprüfung des Badesalzhändlers vom Stables Market fortzufahren, diesem John Miller, der ein übermäßig großes Interesse an den Vorgängen bei seinem Standnachbarn Barry Minshall gezeigt hatte.
    Unterdessen hatte John Stewart fünf Constables eingeteilt, die Anrufe bezüglich des Phantombilds und anderer Informationen anzunehmen, die als Reaktion auf die Crimewatch- Sendung eingingen. Mehr Beamte konnte er dafür nicht entbehren, berichtete er Lynley. Zahllose Zuschauer kannten offenbar jemanden, der eine bemerkenswerte Ähnlichkeit mit dem Mann mit der Baseballkappe hatte, der im Square Four Gym gesehen worden war. Den Constables fiel nun die Aufgabe zu, bei diesen Anrufern die Spreu vom Weizen zu trennen. Spinner und Verrückte liebten die Gelegenheit, sich wichtig zu machen oder sich an einem Nachbarn zu rächen, mit dem sie Streit hatten. Was war besser dazu geeignet, als die Polizei zu informieren, dass diese oder jene Person »überprüft werden muss«.
    Lynley verließ die Einsatzzentrale und ging in sein Büro, wo er einen Bericht von SO7 auf dem Schreibtisch vorfand. Er hatte gerade die Brille aus der Tasche gefischt und zu lesen begonnen, als das Telefon klingelte und Dorothea Harriman ihm mit gesenkter Stimme Bescheid gab, dass AC Hillier auf dem Weg zu ihm sei.
    »Er hat jemanden bei sich«, flüsterte Harriman. »Ich weiß nicht, wer es ist, aber er sieht nicht wie ein Polizist aus.«
    Unmittelbar darauf betrat Hillier den Raum. »Ich höre, Sie haben jemanden festgenommen«, sagte er.
    Lynley setzte die Lesebrille ab. Er nahm Hilliers Begleiter in Augenschein, ehe er antwortete. Ein Mann in den Dreißigern in Blue Jeans, Cowboystiefeln und mit einem Stetson. Definitiv kein Polizist, dachte er. »Wir kennen uns noch nicht ...?«
    »Mitchell Corsico«, sagte Hiller ungeduldig, »von der Source. Unser Reporter. Was hat es mit diesem Verdächtigen auf sich, Superintendent?«
    Lynley legte den Bericht der SO7 sorgsam mit der Schrift nach unten auf den Schreibtisch. »Sir, wenn ich Sie kurz unter vier Augen sprechen könnte?«
    »Das wird nicht nötig sein«, erklärte Hillier.
    Mit einem Blick von einem zum anderen sagte Corsico hastig: »Ich warte draußen.«
    »Ich sagte ...«
    »Danke.« Lynley wartete, bis der Journalist auf den Flur gegangen war, ehe er an Hillier gewandt fortfuhr: »Sie sagten, der Journalist komme erst in achtundvierzig Stunden an Bord. Diese Zeit haben Sie mir nicht gegeben.«
    »Beschweren Sie sich weiter oben, Superintendent. Das war nicht meine Entscheidung.«
    »Sondern wessen?«
    »Die Leitung der PR-Abteilung hat einen Vorschlag gemacht. Ich glaube zufällig, dass es eine gute Idee ist.«
    »Ich muss protestieren. Das ist nicht nur irregulär, es ist auch gefährlich.«
    Hillier schien nicht glücklich über diese Bemerkung. »Jetzt hören Sie mir mal zu«, sagte er. »Viel heißer kann die Presse nicht mehr werden. Diese Story beherrscht jede Zeitungsausgabe und obendrein jede Nachrichtensendung im Fernsehen. Wenn wir nicht zufällig das Glück haben, dass irgendeine Gruppe arabischer Hitzköpfe den Grosvenor Square in die Luft jagt, haben wir keine Chance, der kritischen Beobachtung zu entgehen. Mitch ist auf unserer Seite ...«
    »Das können Sie doch nicht ernsthaft glauben«, konterte Lynley. »Und Sie haben mir versichert, dass der Reporter von einer seriösen Zeitung kommen würde, Sir.«
    »Und«, fuhr Hillier fort, »es spricht allerhand für seine Idee. Der Herausgeber der Source hat die Pressestelle mit dieser Idee angerufen, und die Pressestelle hat sie abgesegnet.« Er wandte sich zur Tür um und rief: »Mitch? Bitte kommen Sie wieder herein«, was Corsico auch

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