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13 - Wo kein Zeuge ist

13 - Wo kein Zeuge ist

Titel: 13 - Wo kein Zeuge ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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wenn auch nur an der Peripherie. Bausch meine Rolle ein bisschen auf und schick sie zu mir.«
    »Das kannst du doch nicht wollen.«
    »Ich bin nicht entzückt darüber. Aber du kannst nicht zulassen, dass sie die Ehe deiner Schwester unter die Lupe nehmen. Auf diese Weise wäre das Einzige, was sie unter die Lupe bekommen ...«
    »Alkohol am Steuer und deine daraus resultierende Behinderung.« Lynley schob die Kaffeetasse weg. »Jesus, ich habe wirklich so viele Dinge vermasselt.«
    »Aber das hier nicht«, entgegnete St. James. »Wir waren beide betrunken. Das wollen wir doch nicht vergessen. Und außerdem glaube ich nicht, dass dein Reporter von der Source auf meine ... nennen wir es körperliche Verfassung zu sprechen kommt. Das wäre politisch unkorrekt. Ungehörig, zu erwähnen. ›Wie kommt es, dass Sie diese Schiene am Bein tragen, Sir?‹ Es ist beinah so peinlich, als frage man jemanden, seit wann er seine Frau nicht mehr schlägt. Und selbst wenn sie danach fragen: Ich habe mit einem Freund einen feuchtfröhlichen Abend verbracht, und dies ist das Ergebnis. Ein mahnendes Beispiel für die zügellose Jugend von heute. Ende der Story.«
    »Aber du kannst doch nicht wollen, dass sie ihr Radar auf dich richten.«
    »Natürlich nicht. Meine Geschwister werden sich über mich lustig machen, ganz zu schweigen davon, was meine Mutter in ihrer unnachahmlichen Weise dazu zu sagen haben wird. Aber sieh es mal so: Ich bin zwar Teil der Ermittlungen, aber ich stehe gleichzeitig außerhalb, und darin liegt ein Vorteil. Hillier kannst du es verkaufen, wie du willst: Entweder bin ich Teil des Teams - ›Und Sie haben doch gesagt, Sie wollten Porträts des Teams, oder nicht, Sir?‹ -, oder ich bin hemmungslos selbstsüchtig und suche als unabhängiger Wissenschaftlicher die Art von Beweihräucherung, die nur ein entsprechender Auftritt in der Presse gewährleisten kann. Such dir eines von beiden aus.« Er lächelte. »Ich weiß, du würdest alles dafür tun, dem armen Schwein das Leben zur Hölle zu machen.«
    Unfreiwillig erwiderte Lynley das Lächeln. »Das ist wirklich großzügig von dir, Simon. Das wird sie von Winston fern halten. Es wird Hillier natürlich nicht gefallen, aber mit ihm werde ich schon fertig.«
    »Und bis sie zu Winston oder sonst irgendjemandem kommen, wird diese Geschichte, so Gott will, ausgestanden sein.«
    »Hast du irgendetwas mitgebracht?«, fragte Lynley und wies auf den Aktenkoffer, den St. James neben den Tisch gestellt hatte.
    »Bin noch mal zurückgelaufen. Ich war in verschiedener Hinsicht im Vorteil.«
    »Was bedeutet, dass ich etwas übersehen habe. Na schön. Damit kann ich leben.«
    »Nicht wirklich übersehen. Das würde ich nicht sagen.«
    »Sondern?«
    »Dass ich den Vorteil habe, den Fall aus einiger Distanz zu betrachten, während du mittendrin steckst. Und ich habe auch nicht Hillier, die Presse und Gott weiß wen sonst noch im Nacken sitzen, die ein Ergebnis von mir verlangen.«
    »Ich akzeptiere die Entschuldigung in der angebotenen Form. Dankend. Was hast du gefunden?«
    St. James griff nach seinem Aktenkoffer, zog einen freien Stuhl vom Nachbartisch heran, legte ihn darauf und öffnete ihn. Er holte die Unterlagen heraus, die er geschickt bekommen hatte.
    »Hast du herausgefunden, woher das Ambra-Öl kommt?«, fragte er.
    »Wir haben zwei mögliche Quellen. Warum?«
    »Er hat keines mehr.«
    »Kein Öl?«
    »Es war keine Spur davon an der Leiche im Queen's Wood. Bei allen anderen wurde es nachgewiesen, wenn auch nicht immer an der gleichen Stelle. Aber an dieser Leiche nicht.«
    Lynley ließ sich das durch den Kopf gehen. Er fand einen Grund, warum das Öl möglicherweise fehlte. »Der Leichnam war unbekleidet. Vielleicht war das Öl auf der Kleidung.«
    »Aber der St.-George's-Gardens-Leichnam war ebenfalls unbekleidet ...«
    »Kimmo Thorne.«
    »Richtig. Und trotzdem waren Spuren des Öls an ihm nachweisbar. Nein, ich würde sagen, es besteht durchaus die Chance, dass unser Mann seine Vorräte verbraucht hat, Tommy. Er wird neues Öl besorgen müssen, und wenn du zwei Quellen gefunden hast, könnte eine Observierung dieser Geschäfte vielleicht der Schlüssel sein.«
    »Du sagst, es besteht die Chance«, warf Lynley ein. »Was noch? Du hast noch etwas, oder?«
    St. James nickte nachdenklich. Er schien unsicher, wie bedeutsam seine zweite Entdeckung war. »Es ist eine Kleinigkeit, Tommy«, sagte er. »Das ist alles, was ich sagen kann. Ich möchte sie nicht deuten, weil

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