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13 - Wo kein Zeuge ist

13 - Wo kein Zeuge ist

Titel: 13 - Wo kein Zeuge ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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Das wollten wir mit Ihnen klären.«
    »Was für widersprüchliche Informationen?« Robsons Gesicht glänzte, doch Barbara schob das auf das dampfende Wasser.
    »Sagen wir mal so: Wieso schätzen Sie das Alter des Serienmörders auf fünfundzwanzig bis fünfunddreißig?«, fragte Nkata.
    »Statistisch gesehen ...«, begann Robson, doch Nkata unterbrach ihn.
    »Lassen wir die Statistik mal beiseite. Ich meine, die Wests hätten in diese Statistik auch nicht reingepasst. Und das ist nur ein Beispiel.«
    »Ein solches Profil ist nie idiotensicher, Sergeant«, erklärte Robson. »Aber wenn Sie Zweifel an meiner Analyse haben, schlage ich vor, Sie verpflichten jemand anderen, ein zweites Profil zu erstellen. Einen Amerikaner, einen Profiler des FBI. Ich wette, das Ergebnis - der Bericht, den Sie bekommen - wird fast identisch mit meinem sein.«
    »Aber dieser Bericht hier ...« Nkata wies darauf, und Barbara schob ihn ihm zu. »Ich meine, wenn wir's mal auf den Punkt bringen, haben wir nur Ihr Wort darauf, dass er authentisch ist. Ist das nicht so?«
    Robsons Brille blitzte im Licht der Deckenleuchte, während er von Nkata zu Barbara schaute. »Welchen Grund könnte ich haben, Ihnen irgendetwas anderes als die Wahrheit zu sagen bezüglich der Schlussfolgerungen, die ich aus den Polizeiberichten gezogen habe?«
    »Das«, sagte Nkata und hob einen Finger, um seinen Worten Nachdruck zu verleihen, »ist eine wirklich gute Frage, oder?«
    Robson wandte sich wieder seinem Abwasch zu. Die Pfanne, die er schrubbte, sah nicht so aus, als bedürfte sie der Gründlichkeit, die er ihr zuteil werden ließ.
    »Warum kommen Sie nicht rüber zu uns an den Tisch, Dr. Robson?«, fragte Barbara. »Das würde das Reden ein bisschen einfacher machen.«
    »Der Abwasch ...«, begann Robson.
    »Okay, verstehe. Das ist ein ziemlicher Berg, oder? Für einen Einpersonenhaushalt? Was hat's bei Ihnen zum Abendessen gegeben?«
    »Ich gestehe, dass ich nicht jeden Abend abwasche.«
    »Die Töpfe sehen aber gar nicht gebraucht aus. Ziehen Sie bitte die Handschuhe aus und setzen sich zu uns.« Barbara wandte sich an Nkata. »Hast du je einen Typen gesehen, der mit Gummihandschuhen spült, Winnie? Damen tun das manchmal. Ich, zum Beispiel, weil ich ja eine Dame bin. Damit die Maniküre manikürt bleibt. Aber Typen? Was glaubst du, warum ...? Ah, danke, Dr. Robson. So ist es doch gleich viel gemütlicher.«
    »Ich habe eine Schnittwunde, die ich schützen wollte«, erklärte Robson. »Dagegen gibt es kein Gesetz, oder?«
    »Er hat eine Schnittwunde«, sagte Barbara zu Nkata. »Wie haben Sie sich die zugezogen, Dr. Robson?«
    »Was?«
    »Die Schnittwunde. Lassen Sie doch mal sehen. Detective Sergeant Nkata hier ist so was wie ein Experte für Schnittwunden, wie Sie sicher seinem Gesicht ansehen können. Er hat seine bekommen ... Wie sind Sie doch gleich wieder an diese beeindruckende Narbe gekommen, Sergeant?«
    »Messerkampf«, erklärte Nkata. »Na ja, ich hatte ein Messer. Der andere Typ hatte eine Rasierklinge.«
    »Ach, du Schreck«, sagte Barbara, und dann wieder zu Robson: »Was sagten Sie, wie Sie zu Ihrer gekommen sind?«
    »Ich habe gar nichts gesagt. Und ich bin auch nicht sicher, ob es Sie etwas angeht.«
    »Tja, es kann kaum beim Rosenschneiden passiert sein, denn die Zeit dafür ist längst vorbei. Also muss es eine andere Ursache geben. Was?«
    Robson sagte nichts, aber seine Hände waren jetzt sichtbar, und die Wunde, die er hatte, war keineswegs ein Schnitt, sondern ein Kratzer, mehrere, um genau zu sein. Sie sahen aus, als wären sie tief und möglicherweise entzündet gewesen, aber jetzt waren sie verheilt, die Haut neu und rosig.
    »Mir ist nicht klar, warum Sie mir nicht antworten, Dr. Robson«, bemerkte Barbara. »Was ist los? Hat die Katze ihre Zunge verschluckt?«
    Robson leckte sich die Lippen. Er nahm die Brille ab und polierte sie mit einem Tuch, das er aus der Tasche zog. Er war kein Dummkopf; er hatte in all den Jahren mit psychisch gestörten Kriminellen sicher allerhand gelernt.
    »Hör'n Sie«, sagte Nkata. »So wie Constable Havers und ich das sehen, haben wir nichts als Ihre Behauptung, dass Ihr Bericht irgendetwas anderes ist als ein Haufen Scheiße, versteh'n Sie?«
    »Wie gesagt, wenn Sie mir nicht glauben ...«
    »Und uns ist klar geworden - ich meine Constable Havers und mir -, dass wir uns die Hacken abgelaufen haben, um jemanden zu finden, der zu diesem Profil passt. Aber was ist - und das haben Constable Havers und

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