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13 - Wo kein Zeuge ist

13 - Wo kein Zeuge ist

Titel: 13 - Wo kein Zeuge ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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nicht an. Sie sah den Van zur Parkplatzausfahrt rollen. Die Scheinwerfer krochen in ihre Richtung. Sie duckte sich, denn er sollte denken, dass alles in Ordnung sei, damit er langsam und gemächlich fuhr, ohne Verdacht zu schöpfen. Dann konnte sie ihn verfolgen und die Männer mit den schönen großen Knarren rufen, auf dass sie dieses nutzlose Stück menschlicher Scheiße abknallten, bevor er einem Menschen etwas antun konnte, der alles für sie bedeutete, der ihr Freund war, ihr Mentor, und der sich in diesem Moment nicht wehren würde, dem alles zu gleichgültig war, um sich zu wehren, und der denken würde, mach mit mir, was du willst, und sie konnte nicht zulassen, dass Lynley das passierte.
    Der Wagen sprang nicht an. Er wollte einfach nicht anspringen. Barbara hörte sich schreien. Sie sprang heraus, knallte die Tür hinter sich zu und hastete über den Parkplatz. Ihr war eingefallen, wie er auf den Bentley zugegangen, wie nah er seinem Wagen gewesen war, also bestand die Chance ...
    Und er hatte die Schlüssel fallen lassen, als er gestürzt war. Er hatte sie wirklich fallen lassen. Sie hob sie mit einem Schluchzen der Dankbarkeit auf, und dann saß sie im Bentley. Ihre Hände zitterten. Sie brauchte ein Jahrhundert, um den Schlüssel ins Schloss zu bugsieren, aber dann sprang der Motor an, und sie versuchte, den verfluchten Sitz in eine Position zu bekommen, wo sie das Gaspedal und die Bremse erreichen konnte, denn seine Beine waren lang, war er doch einen Kopf größer als sie. Hektisch legte sie den Gang ein, setzte zurück und betete, der Mörder möge vorsichtig, vorsichtig, vorsichtig sein, denn das Letzte, was in seinem Sinn sein konnte, war doch wohl, mit seinem Fahrstil Aufmerksamkeit zu erregen.
    Er war links abgebogen. Sie tat das Gleiche. Sie ließ den Motor des riesigen Wagens aufheulen, und er machte einen Satz nach vorn wie ein gut trainiertes Rennpferd, und sie fluchte, während sie ihn unter Kontrolle brachte, ihre Reaktionen unter Kontrolle brachte, ihre Erschöpfung unter Kontrolle brachte, die überhaupt keine Erschöpfung mehr war, sondern pures Adrenalin in ihren Adern, und die Notwendigkeit, diesen Scheißkerl aufzuhalten, eine kleine Überraschung für den Bastard zu arrangieren, hundert Cops herbeizurufen, falls das nötig war, und zwar allesamt bewaffnet, sodass sie seine verdammte kleine mobile Blutstätte stürmen konnten, und er konnte Lynley nichts tun, solange der Van fuhr, also wusste sie, sie war auf der sicheren Seite, solange er nicht anhielt.
    Aber sie musste die Kollegen wissen lassen, wohin sie fuhr, und sobald sie Kilfoyles Van auf der Westminster Bridge entdeckte, griff sie nach dem Handy. Und erinnerte sich, dass sie es im Mini liegen gelassen hatte, genau wie ihre Tasche, als sie in ihr Auto gesprungen war.
    »Scheiße! Scheiße!«, schrie sie und begriff, dass sie ganz auf sich gestellt war, wenn nicht ein Wunder geschah. Du und ich, Schätzchen. Lynleys Leben in Gefahr, denn das war's, oder? Dies hier sollte dein Meisterstück werden, du verdammtes Arschloch, das hier sollte deinen erbärmlichen Namen berühmt machen: Du ermordest den Cop, der nach dir sucht, tust ihm das an, was du den anderen angetan hast, denn in seinem Zustand konnte er sich nicht wehren, und so wie ich ihn auf dem Parkplatz gesehen habe, hat er nicht einmal den Willen, sich zu wehren, und du weißt das, genau wie du wusstest, wo du ihn findest, du Drecksau, weil du die Zeitung gelesen und Fernsehen geschaut hast, und jetzt willst du mal so richtig viel Spaß haben.
    Sie hatte keine Ahnung, wo sie sich befanden. Der Mistkerl kannte die Schleichwege. Aber das war ja auch klar, oder, denn er fuhr mit dem Fahrrad und kannte die Straßen, die Gassen, die ganze verdammte Stadt.
    Sie fuhren in nordöstlicher Richtung. Das war alles, was sie sagen konnte. Sie blieb so weit zurück, wie sie es wagte, ohne Gefahr zu laufen, ihn zu verlieren. Sie fuhr ohne Licht, was er sich nicht leisten konnte, wenn er ganz normal wirken wollte wie jemand, der einfach nur von A nach B fuhr, ganz unschuldig zu dieser Zeit um zwei Uhr morgens oder später. Sie konnte nicht riskieren, an einer Telefonzelle zu halten oder einen Fußgänger aufzugabeln - selbst wenn es welche gegeben hätte - und sein Handy zu requirieren. Das Einzige, was ihr zu tun übrig blieb, war, dem Van weiter zu folgen und fieberhaft zu überlegen, was sie machen konnte, wenn sie am Ziel ankamen, wo immer das auch sein mochte - an dem Ort, wo er,

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