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13 - Wo kein Zeuge ist

13 - Wo kein Zeuge ist

Titel: 13 - Wo kein Zeuge ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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»Besser?«, fragte sie.
    »Was immer für Sie am besten ist.«
    »Mum?« Es war die Stimme ihres Sohnes, und sie kam aus dessen Zimmer, das links von der Wohnungstür lag. Nkata erinnerte sich. »Was ist los? Wer ...« Daniel tauchte neben Yasmins Schulter auf. Seine Augen weiteten sich, als er sah, wer zu Besuch gekommen war, und sein breites Lächeln war ansteckend, entblößte seine perfekten weißen Zähne, so erwachsen in seinem zwölfjährigen Gesicht.
    Nkata sagte: »Hallo, Dan. Wie sieht's aus?«
    »Hey!«, erwiderte Daniel. »Sie erinnern sich an meinen Namen.«
    »Den hat er in den Akten«, erklärte Yasmin Edwards ihrem Sohn. »So machen die Bullen das. Willst du deinen Kakao? Er steht in der Küche. Hausaufgaben fertig?«
    »Kommen Sie nicht rein?«, fragte Daniel Nkata. »Wir haben Kakao. Mum macht ihn immer frisch. Es ist genug da, wenn Sie wollen.«
    »Dan! Hörst du nicht ...«
    »Tut mir Leid, Mum«, sagte Daniel. Aber das Lächeln ließ sich nicht unterdrücken. Der Junge verschwand in der Küche, und das Öffnen und Schließen von Schranktüren war zu hören.
    »Kann ich reinkommen?«, fragte Nkata die Mutter des Jungen und wies mit dem Kinn ins Innere der Wohnung. »Es dauert nur fünf Minuten. Das kann ich Ihnen versprechen, denn ich muss nach Hause.«
    »Ich will nicht, dass Sie versuchen, Dan ...«
    Nkata hob die Hände zu einer Geste der Kapitulation. »Mrs. Edwards, hab ich Sie seit der Sache je belästigt? Nein, oder? Ich glaube, Sie können mir vertrauen.«
    Sie schien sich das durch den Kopf gehen zu lassen, während sich das muntere Klappern in der Küche fortsetzte. Schließlich hielt sie ihm die Tür auf. Nkata trat ein und schloss sie, ehe Yasmin Gelegenheit hatte, es sich anders zu überlegen.
    Er sah sich rasch um. Er hatte den Vorsatz gehabt, sich nicht darum zu kümmern, was er dort vorfand, aber gegen seine Neugier war er machtlos. Als er Yasmin Edwards kennen gelernt hatte, hatte sie eine Beziehung mit einer deutschen Frau, die genau wie sie selbst wegen Mordes im Knast gesessen hatte. Also fragte er sich, ob es eine Nachfolgerin für die Deutsche gab.
    Nichts deutete darauf hin. Alles schien ziemlich unverändert. Er sah zu Yasmin und stellte fest, dass sie ihn beobachtete. Sie hatte die Arme vor der Brust verschränkt, und ihr Gesichtsausdruck schien zu fragen: Zufrieden?
    Er hasste es, in ihrer Gegenwart so verunsichert zu sein. Das war er nicht gewohnt. »Ein Junge ist ermordet worden«, sagte er. »Der Leichnam ist in St. George's Gardens gefunden worden, nicht weit vom Russell Square, Mrs. Edwards.«
    Schulterzuckend erwiderte sie: »Nördlich vom Fluss«, als meine sie: Was kümmert das uns in diesem Teil der Stadt?
    »Nein«, widersprach er. »Es geht um mehr als das. Mehrere tote Jungen sind an verschiedenen Orten in der Stadt gefunden worden. Im Gunnersbury Park, Tower Hamlets, in einem Parkhaus in Bayswater und jetzt St. George's Gardens.
    Dieser letzte Junge war weiß, aber es sieht so aus, als wären alle anderen gemischtrassig. Und jung, Mrs. Edwards. Kinder.«
    Sie warf einen schnellen Blick auf die Küchentür. Er wusste, was sie dachte: Ihr Daniel passte exakt in das Opferprofil, das er gerade beschrieben hatte. Er war jung und gemischtrassig. Trotzdem verlagerte sie ihr Gewicht lässig auf ein Bein und sagte zu Nkata: »Alle am anderen Themseufer. Das hat mit uns hier nichts zu tun. Also, warum sind Sie wirklich hier, wenn die Frage Sie nicht stört?« Sie sagte es, als könnten ihre Worte und der schroffe Tonfall sie vor der Angst um die Sicherheit ihres Jungen bewahren.
    Ehe Nkata antworten konnte, kam Daniel zu ihnen zurück, eine dampfende Kakaotasse in der Hand. Er schien dem Blick seiner Mutter auszuweichen und sagte zu Nkata: »Hier, der ist für Sie. Echter Kakao. Wenn Sie wollen, können Sie mehr Zucker haben.«
    »Danke, Dan.« Nkata nahm dem Jungen den Becher ab und legte ihm die Hand auf die Schulter. Daniel grinste und trat von einem nackten Fuß auf den anderen. »Sieht aus, als wärst du gewachsen, seit ich dich zuletzt gesehen hab«, fuhr Nkata fort.
    »Bin ich auch«, erklärte Daniel. »Wir haben gemessen. Wir haben in der Küche Striche an die Wand gemacht. Woll'n Sie mal sehen? Mum misst mich immer am Ersten im Monat. Ich bin fünf Zentimeter gewachsen.«
    »Und tun dir die Knochen weh davon, dass du so in die Höhe schießt?«, fragte Nkata.
    »Ja! Woher wissen Sie das? Oh, wahrscheinlich, weil Sie selbst schnell gewachsen

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