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130 - Das Mädchen mit den Monsteraugen

130 - Das Mädchen mit den Monsteraugen

Titel: 130 - Das Mädchen mit den Monsteraugen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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und die Leichen tauchten ein ins anonyme Dunkel.
    Unter dem weißen Laken, mit dem Piet deJongs Leiche abgedeckt war, rührte es sich .. .
    Langsam hob sich der Kopf, das Tuch
    rutschte über das Gesicht, und die unheimlichen, monsterhaften Augen wurden frei.
    Piet deJong blickte den drei Personen nach, deren Silhouetten sich im hellen Türausschnitt abzeichneten.
    Es schien, als würde sich die Leiche jeden einzelnen Besucher genau einprägen ...
     
    *
     
    Iwan Kunaritschew und Chief -Inspector Holler wurden von Edgar Mail empfangen.
    X-RAY-7 hörte sich an, was der Mann über sein Leben mit Vivian ,. seiner Frau, und den seltsamen Ereignissen, die sich angeblich immer dann zwischen ihr und der Tochter abgespielt hatten, wenn sonst niemand zu Hause war.
    Irgend jemand hatte all die Jahre über Theater gespielt. Aber wer? Mutter oder Tochter? Und warum - so fragte Kunaritschew sich - entwickelte sich diese unglaubliche Haß-Situation?
    Was geschah damals wirklich, als Bette Mail so krank war? Lag in der Vergangenheit vor elf Jahren der Schlüssel zu dem blutigen Drama, das sich hier abgespielt hatte?
    Der PSA-Agent bohrte nach und erfuhr Einzelheiten über das Verhalten von Mutter und Tochter. Bette war - im Beisein von Edgar Mail - nie aus der Rolle gefallen. Er konnte sich noch immer nicht vorstellen, daß dieses Kind jemals bösartig und hinterhältig gewesen war, wie Vivian Mail dies immer behauptet hatte.
    Die Tatwaffe war sichergestellt worden. Die noch in der Mordnacht alarmierte Polizei hatte das von Vivian Mail beschriebene Küchenmesser unter dem Bett der Leiche gefunden. Fingerabdrücke waren auf dem Griff nicht zu finden gewesen.
    Iwan Kunaritschew erkundigte sich nach Personen, die damals zum Zeitpunkt der Krankheit und unmittelbar danach sich im Haus aufgehalten hatten. Er notierte einige Namen und nahm sich vor, diese Personen überprüfen zu lassen.
    »In welcher Beziehung stand Ihre Frau zu den Ureinwohnern des Landes ?« wollte er ebenfalls wissend
    »Sie interessierte sich intensiv für Kultur, besonders für religiöse und kultische Bräuche«, erfuhr er.
    »Gibt es in der Nähe von Whisinggale ein Eingeborenendorf ?«
    »Mehrere. Das nächste liegt nur neun Meilen nördlich von hier, mitten in der Savanne, Mister Kunaritschew .«
    »Alle diese Fragen stellte X-RAY-7, während er sich mit Edgar Mail und Chief-Inspector Holler im Atelier und Arbeitszimmer der verschwundenen Tatverdächtigen aufhielt.
    Bücher über Malerei füllten die Regale. Fertige Bilder lehnten an den Wänden, ein angefangenes Ölbild stand auf der Staffelei. Es zeigte eine hügelige Landschaft. Abendstimmung. Zwischen den sanft wirkenden Tälern bewegten sich schattenhafte Gestalten. Sie waren weder von dem untergehenden sanften Licht der Sonne beschienen, noch von dem links hinter den Bergkuppen aufgehenden Mond. Die Gestalten brachten ihr eigenes Licht mit. Sie kamen direkt auf den Betrachter zu, hielten die Hände ausgestreckt und schienen etwas geben oder nehmen zu wollen.
    Die Gestalten im Halbdunkeln wirkten urwelthaft mit ihren breiten Gesichtern, den vorspringenden, kräftigen Kinnpartien. Australneger, wie sie bezeichnet wurden...
    Dem Bild haftete etwas Traumhaftes und Surrealistisches an.
    Die Geschöpfe standen in einer beängstigenden Formation beisammen und umringten einen glühenden, grotesk aussehenden Krater, in dem eine in weißen Gewändern gehüllte Frau lag. Sie war hochschwanger und stand kurz vor der Entbindung.
    Edgar Mails Augen wurden eng, als er dieses Bild sah.
    »Das ist meine Frau«, sagte er rauh. »Sie hat sich selbst als Gebärende unter den Blicken der Eingeborenen dargestellt .«
    »Das Bild ist noch nicht vollendet«, bemerkte Iwan Kunaritschew. »Es fehlt noch etwas. Es spiegelt eine eigenartige Situation - eine Mischung zwischen Traum und Realität, finden Sie nicht auch ?«
    »Doch, da muß ich Ihnen zustimmen .«
    »Kannten Sie das Bild schon ?«
    »Nein. Ich weiß seit langem nicht mehr, was und wie oft meine Frau malt oder nicht. Sie hat sich eines Tages, als das angeblich mit Bette immer schlimmer wurde, oft stundenlang in ihr Atelier zurückgezogen und eingeschlossen. Sie versenkte sich dann ganz in ihre Arbeit. Daraus schöpfte sie Ruhe und Kraft. Ich kann mir vorstellen, was sie mit dem Bild ausdrücken wollte ...«
    »Würden Sie mir den Inhalt erklären ?«
    »Vivian war früher oft unterwegs. Manchmal tage- und wochenlang. Auch als sie schon hochschwanger war und vor der

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