Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
130 - Das Mädchen mit den Monsteraugen

130 - Das Mädchen mit den Monsteraugen

Titel: 130 - Das Mädchen mit den Monsteraugen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
denen der Verfolger sich leicht orientieren konnte.
    Vivian Mail lenkte den Wagen von der Straße über den Randstreifen in die freie Landschaft.
    Sie mußte Gas wegnehmen, weil sie in der Dunkelheit nicht gut sah.
    In der steppenartigen Gegend wuchsen vereinzelt Büsche und Eukalyptusbäume, zwischen denen sie wie ein Geländefahrer vorbeikurvte.
    Sie wandte den Kopf und sah in der Feme zwei winzige helle Punkte, die rasch näher kamen. Sie bewegten sich aus Richtung Whisinggale genau die Fahrbahn entlang, vermutlich die Scheinwerfer ihres VW , in dem Edgar die Verfolgung aufgenommen hatte.
    Die Fliehende biß die Zähne fest aufeinander, daß sie den Druck im Zahnfleisch schmerzhaft spürte.
    Der große amerikanische Wagen war alles andere als geländegängig, aber die Mulden und Hügel nahm Vivian Mail in Kauf, um sich abzusetzen.
    Sie fuhr weiter querfeldein. Stellenweise wurde der von einer dünnen Grasnarbe bedeckte Untergrund auch etwas besser, so daß sie nicht mehr so durchgeschüttelt wurde wie auf einer Rüttelmaschine.
    Die Frau war ungefähr achthundert Meter von der Verbindungsstraße Whisinggale-Louth entfernt. Dort brauste jetzt ein einsamer Wagen entlang und tauchte in der Ferne unter.
    Vivian Mail lachte leise und gab wieder Gas.
    Sie fuhr weiter in die Savanne und erreichte eine holprige Piste, die tief ins Hinterland und der Richtung nach in die Wüste führte, immer weiter vom Strom des »Darling« weg, in dessen fruchtbarer Ebene Whisinggale lag.
    Nacht und Einsamkeit nahmen die Fliehende auf.
     
    *
     
    Die beiden Männer, die die Vormittagsmaschine verließen, waren äußerlich von unterschiedlicher Erscheinung.
    Der eine war groß und blond, hatte eisgraue Augen und sah aus, als käme er aus der Sommerfrische. Durch die sportlich-lässige Erscheinung, frisch und unkompliziert, wurde man unwillkürlich an einen großen Jungen erinnert, der im nächsten Moment zu irgendeinem Streich aufgelegt war.
    Sein Begleiter überragte ihn um Haupteslänge. Das war ein Mann wie ein Kleiderschrank, breitschultrig und muskulös, mit fuchsrotem Haupthaar und einem nicht minder wilden Vollbart.
    Beide Passagiere der Boeing 747, die vor einer Viertelstunde auf dem Internationalen Flughafen von Sydney gelandet war, hatten je einen leichten Bordcase dabei und Jacketts über den Unterarmen liegen.
    Der Rothaarige atmete tief die Luft ein, blieb einen Moment auf der Ausstiegplattform stehen und blickte in die Runde.
    »Sydney ist eine wunderbare Stadt, Towarischtsch«, sagte der Russe Iwan Kunaritschew, denn um niemand anderen handelte es sich.
    Außer den Flughafen-Anlagen und in der Ferne den Silhouetten einiger Hochhäuser war nichts zu sehen.
    Damit unterschied sich die größte australische Stadt, in der annähernd drei Millionen Menschen lebten, kaum von anderen Großflughäfen.
    Die beiden PSA-Agenten, die die Flugzeit benutzt hatten, um sich auszuruhen, gingen nicht wie die anderen Passagiere durch die herkömmliche Abfertigung.
    Sie verließen das Flughafengelände überhaupt nicht.
    Am Fuß der Treppe wurden sie von einem Fremden empfangen, der eine Plastikkarte mit Namen und Foto an der Brusttasche seiner hellen Sommerjacke trug. Der Mann hatte nur ein einziges Mal in seine Brieftasche geblickt, in der zwei Funkfotos der Ankömmlinge lagen.
    »Mister Brent, Mister Kunaritschew«, begrüßte er die Reisenden, als sie unten ankamen. »Mein Name ist Harper. Ich heiße Sie in Sydney willkommen und bitte Sie, mir zu folgen .«
    »Klar, Mister Harper. Machen wir ganz unauffällig«, bemerkte Larry Brent.
    Rund zwanzig Meter von der Maschine entfernt stand ein batteriebetriebenes kleines Auto, in das sie alle paßten. Auf der offenen Ladefläche lagen bereits die Koffer.
    Die Freunde wurden zu einem anderen Teil des Flughafens gebracht, wo die Hangars der Privatmaschinen und kleinen Charterfluggesellschaften lagen, die mit sechssitzigen Maschinen bei Bedarf jeden Passagier an jeden Ort innerhalb Australiens brachten.
    Zu einem dieser Hangars wurden die beiden aus New York eingetroffenen Männer gebracht.
    Vor einem der aluminiumfarbenen Gebäude stand eine viersitzige Cessna. Ein Mann in knallroter Kombination blickte dem leise heranschnurrenden Elektrofahrzeug entgegen.
    Es klappte alles wie am Schnürchen. X-RAY-1, der geheimnisvolle Boß der inzwischen legendär gewordenen PSA, hatte die organisatorischen Probleme wieder perfekt gelöst.
    Der Mann in der roten Kombination drückte Larry Brent die

Weitere Kostenlose Bücher