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130 - Das Mädchen mit den Monsteraugen

130 - Das Mädchen mit den Monsteraugen

Titel: 130 - Das Mädchen mit den Monsteraugen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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ernsthaft:
    »Natürlich nicht. Hier hat >das Böse< nachgeholfen. Zwar lebte es eingeschlossen in der Flasche, aber seine Auswirkungen zeigten sich schon. Man gehorchte mir inzwischen blindlings. Das >Tal der Ur-Träume< war von dieser Stunde an tabu für jedermann. Zum Beweis meiner These, daß von dort eine Gefahr ausgehe, führte ich das Verschwinden jenes alten Medizinmannes an, der mir den Weg gezeigt hatte.
    Als er nämlich merkte, was ich wirklich im Schild führte, wollte er alles rückgängig machen. Ich lockte ihn in eine Falle und tötete ihn. Damit hatte ich einen Widersacher los und gleichzeitig einen Beweis für meine Behauptungen .«
    »Sie konnten in Ruhe Ihr fernes Ziel verfolgen«, murmelte Vivian Mail bedrückt, und Tränen schimmerten in ihren Augen. Soviel wurde ihr nun klar, was sie vorher, da ihr die Hintergründe unbekannt waren, nicht hatte wissen können.
    »Ja, fernes Ziel ist der richtige Ausdruck. Im achten Jahr würde eine erste erkennbare Stufe meines langwierigen Experimentes erkennbar werden .«
    »Im achten Jahr wurde Bette krank, und seither hat sich ihr Wesen verändert und sich gegen mich gewandt !«
    »Möglich, das ist nicht auszuschließen. Von einigen Zwillingen sagt man, daß sie auf geheimnisvolle Weise seelisch und körperlich verbunden sind. Sie können Tausende von Meilen voneinander entfernt sein, und doch kann der eine vom anderen unterschwellig spüren, wenn dieser sich nicht wohl fühlt, oder wenn ihm etwas zugestoßen ist... Bei dem anderen Zwilling, der bei Ihnen groß geworden war, zeigten sich gewissermaßen die Fortschritte, die Bollongalla im Umkreis der bösen Kräfte machte .«
    »Und je böser sie wurde, je ähnlicher sie dem Geschöpf in der Flasche wurde - in ihrem Denken und Fühlen desto bösartiger und verächtlicher wurde Bette zu mir !«
    »Genau so war’s. Noch elf Jahre mußten vergehen, denn insgesamt achtzehn Jahre Entwicklungszeit waren notwendig.
    Von da an würde es dann allerdings mit Riesenschritten vorangehen ... Die lange Wartezeit, um etwas Außergewöhnliches aus einem Zeitraum der Erde kennenzulernen, wovon die heute Lebenden sich keine Vorstellung machen können ... die lange Wartezeit hatte sich gelohnt.
    Eine wunderschöne junge Frau war herangewachsen. Sie hatte den Körper einer Göttin, der noch keinem Mann gehört hatte, und die Seele eines teuflischen Wesens in ihrem Leib.
    In diesen achtzehn Jahren war sie von mir und der Kraft in der Flasche geformt worden. Und das erste Verlangen an die Mächte des Unsichtbaren, die ihr Zuhause waren, lautete: die Frau, die mir ähnlich ist, muß sterben! Und sie starb ...«
    »Dann hat Bollongalla den Mord an Bette begangen? «
    »Nein! Eine Königin, wie sie es ist, macht sich doch nicht die Hände schmutzig. Sie hat die entsprechenden Diener. Um genau zu sein: einen bisher. Er ist so alt wie das >Böse mit den Monsteraugen<. Der Zyklop, von dem der alte Medizinmann immer träumte. Das Geschöpf mit dem Stirnauge war auch den Eingeborenen nicht unbekannt. Sie brachten es stets mit dem >Bösen< in Verbindung. In jener Nacht, als Bollongalla in gewissem Sinn >volljährig< geworden war, tauchte er auf. Als ihr Helfer. Er war der Mörder. Und er ist wie ein Schatten, der sein Stirnauge stets dorthin richtet, wo neue Gefahr für Bollongalla und ihre Mission erwachsen kann.
    So ist mir um sie nicht bange.
    Ich habe ihre Entwicklung beobachten können, von der ersten Minute ihres Lebens an, und ich weiß, daß sie ihren Weg gehen wird .«
    »Was für ein Weg kann das schon sein? «
    »Sehen Sie sich um, Misses Mail. In den letzten zwanzig Jahren haben nie mehr als vier, fünf oder sechs Familien in Vuluvulu gelebt .«
    »Jetzt sind es noch weniger. Ich sehe keine Familien mehr, sondern nur noch Männer, die sinnlos töten .«
    »Gut beobachtet«, lautete die spöttische Erwiderung. »Sie sind weitergezogen ,' weil die Männer es verlangt haben. Vuluvulu wird seinen ursprünglichen Charakter verlieren. Das Dorf und das Tal werden Sammelbecken für alle. Männer der Rasse sein, die sich in den Urtraum versetzen und die Urzeit nacherleben können. Stündlich, nein - in jeder Minute, die von nun an vergeht, werden aus allen Teilen des Landes weitere Krieger eintreffen und sich hier versammeln. Keiner wird fehlen. Sie alle haben geträumt, daß hier in Vuluvulu ein neuer Abschnitt ihres Daseins beginnt. Das »Böse mit den Monsteraugen«, das Bollongalla beherrscht, ist ihnen im Traum erschienen und

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