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130 - Das Mädchen mit den Monsteraugen

130 - Das Mädchen mit den Monsteraugen

Titel: 130 - Das Mädchen mit den Monsteraugen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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hat seinen hypnotischen Einfluß hinterlassen.
    Es zieht sie hierher, und dieses Volk wird Bollongallas Volk sein. Sie und das Wesen in der Flasche werden herrschen, und was einst in der Vergangenheit zum Alltag gehörte, wird wieder Alltag sein .«
    »Das Darbringen von Menschenopfern an Götzen !« stieß Vivian Mail hervor. »Sie sind wahnsinnig! Ein normaler Mensch kann unmöglich so denken wie Sie !«
    Sein Lachen verursachte ihr eine Gänsehaut, und auch Kunaritschew, der sich während des Dialoges zwischen diesen beiden ungleichen Menschen unmerklich im Dunkeln nähergeschlichen hatte, fröstelte.
    Dem finsteren Spiel, das hier getrieben wurde, mußte ein Ende bereitet werden.
    Dies war, nach Kunaritschews Beobachtungen zufolge, nur über die Person dieses rätselhaften Mannes möglich, der das Leben dieser Menschen in der Hand hielt.
    Er war der Auslöser des Ganzen.
    Hier halfen keine Dämonenabwehrmittel, keine Amulette und kein Hokuspokus. Nur wenn dieser »John« handfest bedroht wurde, war er - vielleicht - bereit zurückzustecken. Ob es wirklich so sein würde, darüber hatte auch Iwan Kunaritschew in dieser Minute noch keine Gewißheit.
    »Ich denke, meine Liebe«, wandte sich »John« an Vivian Mail, »etwas anderes als Sie. Sagen wir es doch so: Ihr Wissen ist nicht das Ihre. Eines möchte ich übrigens nicht unerwähnt lassen, es gehört nicht zu meiner Absicht, Sie zu töten. Als Sie in der letzten Nacht hier auftauchten und sinnlos durch die Gegend irrten, liefen Sie mir genau in die Arme.
    »Ich... ich kann mich nicht erinnern !« stammelte Vivian Mail.
    »Sie können sich auch nicht daran erinnern, daß ich Ihnen den hypnotischen Auftrag gab, zu Fuß durch die Savanne zu laufen und sich abseits des Weges irgendwo unter die Zweige eines Strauches zu legen .«
    »Sie also haben es verursacht !«
    »Was hätte ich anders tun sollen? Ich hatte alle Hände voll zu tun. Immer mehr Aborigines trafen hier ein. Es war die Nacht der Vorbereitung. Ich schickte Sie zurück und wollte alles Weitere dem Schicksal überlassen. Da konnte ich allerdings noch nicht wissen, daß Sie erneut meinen Weg kreuzen würden. Das eben ist auch ein Fingerzeig des Schicksals .«
    »Sie und Ihre hypnotisierte ahnungslose Armee haben den Lagerplatz überfallen, den ich rein zufällig gefunden hatte, und wo mir Hilfe zuteil wurde...«
    »Es gibt scheinbar doch keine Zufälle. Es war Bestimmung, daß Sie sich ausgerechnet dorthin begaben. Bollongalla hatte zuvor verlangt, daß wir uns in diese Richtung begeben sollten. >Das Böse mit den Monsteraugen< hat ihr diese Instruktion erteilt. Die Kommunikation funktioniert einwandfrei, wie Sie sehen.
    Da zogen wir an, und wir stießen auf Sie und den Fremden, und die Anordnung lautete: den Fremden töten und Sie mitnehmen in das Tal. Damit wurde meine Anordnung von der Nacht zuvor revidiert. Durch einen Höheren, dem auch ich nicht unterordne, um seine Macht zu stärken. Wären Sie in die andere Richtung davongelaufen, hätten sich unsere Weg bestimmt nicht mehr gekreuzt. Aber es sollte nicht sein .«
    »Das heißt, meine Hinrichtung ist beschlossen ?«
    »Ja. Sie werden das erste Opfer hier im Tal sein. Die Nachricht von diesem Ereignis wird sich wie ein Lauffeuer im ganzen Land verbreiten. Und sie Wird durch >das Böse< in die Gehirne der Träumer getragen, und sie werden kommen, um die anderen sterben zu sehen oder jene Menschen, die >seine< Augen angenommen haben .«
    »So - wie Bollongalla?«
    »So wie sie.«
    »Wenn sie eine so wichtige Person ist, frage ich mich, warum sie eigentlich sich jetzt nicht unter uns befindet .«
    »Sie ist da ...«
    »Ich kann sie nicht sehen .«
    »Das hat nichts zu bedeuten. Ihre Heimat - ist die Welt des Unsichtbaren, dort, wo sie als Mensch groß geworden ist. Und aus der Unsichtbarkeit heraus kann sie sich an jeden Punkt der Erde begeben. Nach Whisinggale, nach Louth ... nach Sydney ... überall dahin, wo >das Böse< sie haben will, wo es etwas bewirken will. So unendlich groß ihre Möglichkeiten in der Ortswahl sind, so unendlich groß werden ihre Möglichkeiten sein, die Kräfte einer nebelverhangenen Zeit aus der Entwicklung der Erdgeschichte wirken zu lassen. Nur noch diese Nacht, - und Bollongalla wird mehr wissen und können als je ein Normalsterblicher vor ihr .«
    »Sie sieht aus wie ein Mensch. Aber sie ist keiner ... Sie ist - eine Bestie !«
    »Ja. In Ihren Augen ist sie das... Aber ich glaube, daß wir nun lange genug miteinander

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