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130 - Der Wahnsinnige

130 - Der Wahnsinnige

Titel: 130 - Der Wahnsinnige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Janusköpfe anrichten, wenn sie das Vermächtnis des Dreimalgrößten in die Hände bekommen!"
    „Aber was ist mit den Sklaven der Breydurs? Ich will mich rasch umsehen."
    Dorian lief aus der Halle, weg von dem unförmigen Fleischklumpen mit den vier Köpfen, den Croyd kichernd umtanzte. Der Dämonenkiller eilte zum Gesindehaus hinüber. Es war leer, und auch in den übrigen Gebäuden fand er keine Menschenseele. Das Vieh brüllte vor Hunger, und die Euter der Kühe waren geschwollen, da keiner die Milch molk.
    Dorian konnte sich nicht uni die Tiere kümmern. Er kehrte ins Haus zurück.
    „Die Sklaven sind weg und auch einer von den Breydurs. Wir verlassen den Felsenkessel, Unga, und reiten zum Hof der alfar. Von dort telefoniere ich einen Hubschrauber herbei, der uns in die Nähe des Tales Torisdalur bringen soll. Das ist der schnellste und kürzeste Weg."
    Unga war einverstanden.
    „Aber was geschieht mit all dem hier?" fragte er und machte eine umfassende Handbewegung.
    „Das ist Croyds Angelegenheit. Er ist ein Breydur. Gib ihm sein Messer, Unga! Wir verschwinden." Der Cro Magnon zögerte nur einen Augenblick, dann gab er dem vor Freude aufjubelnden Croyd das Bowiemesser in die Lederscheide. Croyd zückte die Klinge, prüfte die Schärfe mit dem Daumen und ließ es ein paarmal durch die Luft sausen.
    „Dir gehört jetzt alles, Croyd", sagte Dorian. „Du bist der letzte Breydur. Kümmere dich um das Gehöft und deine Sippe!"
    „Töte uns, Croyd!" heulten Skjald, der Sabberer, Vigdis und Snorri.
    „Du mußt uns versorgen und erhalten!" rief Vajhall Gafner. „Bei allen Mächten der Finsternis, ihr Narren, warum wollt ihr denn unbedingt sterben? Wir können den ganzen Tag Met trinken und brauchen uns nicht anzustrengen. Croyd muß sich um alles kümmern."
    Die drei anderen Breydurs waren besessen von dem Gedanken, sterben zu wollen.
    Dorian hörte sich den Disput nicht länger an. Er wußte von Croyd, daß ein Breydur - Höglund - an Luguris Sabbat teilnahm. Ein weiterer Breydur - Kare - hätte noch da sein müssen, war aber verschwunden.
    Der Dämonenkiller und der Cro Magnon mit dem Donnerkeil verließen das verwahrloste, stinkende Haus der Breydurs, banden die Islandponys los und ritten aus der Kesselschlucht.
    Das Vieh brüllte. Die vier Köpfe stritten im Haus, und Croyd lachte irre.
    Die Kesselschlucht mit dem Anwesen der Breydurs, immer schon ein Ort des Schreckens, hatte sich in eine Hölle verwandelt, eine Hölle, die Luguri erschaffen hatte.

    Die vier Köpfe stritten und geiferten. Croyd eilte hinaus, irre vor sich hinbrabbelnd. Er wußte nicht, was vorgefallen war. Luguri hatte alle Spuren seines Auftritts beseitigt; und er hatte dafür gesorgt, daß die Breydurs nichts von ihm erzählen konnten. Vielleicht hatte doch ein Januskopf erfahren, wo Chakravartin sich aufgehalten hatte. Oder irgendein Dämon traf ein, der die Breydurs besuchen wollte. Luguri ging kein Risiko ein.
    Der Erzdämon hatte sich entschlossen, die dreißig Breydur-Sklaven mit ins Tal Torisdalur zu nehmen. Diese stumpfsinnigen, leicht zu dirigierenden Kreaturen eigneten sich hervorragend dazu, in Dämonenfallen verheizt zu werden. Luguri hätte es zwar nichts ausgemacht, wenn ein paar von seinen Dämonen hätten dran glauben müssen, aber wenn er statt dessen die Breydur-Sklaven opfern konnte, war das noch besser.
    Croyd hörte das Vieh in den Ställen brüllen. Der Lärm störte ihn. Er sah seine Umgebung, wie durch einen roten Nebel. Das Bowiemesser schwingend, rannte er in die Ställe.
    Eine Viertelstunde später war es totenstill in den Ställen.
    Croyd betrat kichernd das Haupthaus, wo die vier Köpfe noch immer stritten. Snorri, der räudige Werwolf, hatte es sich inzwischen anders überlegt und wollte wie Vajhall Gafner leben. Skjald und Vigdis waren nach wie vor entschlossen, zu sterben. Skjald litt an Altersschwachsinn und war ungeheuer starrköpfig. Er wollte seinen Willen unbedingt durchsetzen. Er ließ sich von keinem Argument Vajhalls beeindrucken.
    „Töte uns, Croyd!" kreischte er. „Töte uns, töte uns!"
    Die Ausstrahlungen von Croyds irrem Gehirn bereiteten den Breydurs Schmerzen; aber da Croyd auch ein Dämon war, waren die Schmerzen nicht ganz so schlimm wie bei einem menschlichen Verrückten.
    „Nein!" riefen Vajhall und Snorri; und Vajhall Gafner fügte hinzu: „Warten wir erst ein paar Tage! Wenn ihr dann noch immer sterben wollt, können wir darüber reden. Gestorben ist schnell, und dann ist man

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