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130 - Der Wahnsinnige

130 - Der Wahnsinnige

Titel: 130 - Der Wahnsinnige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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windschief. Keine Menschenseele war im Freien zu sehen. Als die Männer näher kamen, hörten sie das Vieh.
    Dorian schaute sich um.
    „Merkwürdig", sagte er. „Hier stimmt etwas nicht."
    Er war die ganze Zeit höllisch auf der Hut gewesen und paßte auch jetzt noch sehr auf. In der Schlucht hatte er ständig damit gerechnet, daß Eis- und Steinlawinen auf sie herunterprasseln würden.
    „Das gefällt mir nicht", sagte Croyd Breydur, der so etwas wie einen lichten Moment hatte. „Gib mir mein Messer, Unga!"
    Croyd Breydur redete die Dämonensprache, die Dorian und Unga verstanden; manchmal mischte er ein paar isländische Brocken mit hinein.
    „Du bekommst dein Messer, wenn wir von hier weggehen", entgegnete Unga. „Nicht früher und nicht später. Wo sind deine Angehörigen, Croyd?"
    Der irre Dämon spie in den Schnee. „Die Breydurs müssen im Haupthaus sein. Aber nenne sie nicht meine Angehörigen, denn ich bin Asmodis Sohn."
    Croyds Familiengeschichte interessierte weder Dorian noch Unga. Wenn Croyd wirklich ein Bastardsohn des ehemaligen Fürsten der Finsternis war, hatte das jetzt, eine ganze Weile nach Asmodis Tod, keinerlei Bedeutung mehr. Dorian Hunter hatte Asmodi auf Haiti getötet.
    Dorian und Unga ritten zum Haupthaus und saßen ab. Sie banden die zottigen Ponys an eine Bank, die vor dem Haus stand. Eiszapfen hingen vom Dach. Kühe brüllten in den Ställen, Ziegen meckerten; anscheinend hatten sie Hunger.
    Dorian und Unga schauten sich an. Was ging hier vor? Am frühen Morgen hatten Dorian und Unga von Croyd erfahren, daß sich auf dem Breydur-Gehöft fünf Sippenmitglieder aufhielten und dreißig Sklaven. Warum zeigte sich niemand? Und weshalb kümmerte sich keiner um das Vieh?
    Ein irrer furchtbarer Schrei ertönte nun aus dem Haus. Er endete in einem Wimmern.
    „Glaubst du, es ist eine Falle?" fragte Unga.
    „Und selbst wenn. Jetzt sind wir hier und können nicht mehr zurück. Wir gehen ins Haus, Unga." Die Haustür war nicht verschlossen. Dorian trat ein und ging durch den düsteren schmutzigen Gang zur nächstbesten Tür. Er öffnete sie und stand in der primitiv eingerichteten Wohnhalle. Es stank übel im dem schmutzigen hölzernen Bau, der anscheinend nie gelüftet wurde.
    Was Dorian in der Halle sah, ließ ihn auf der Schwelle erstarren. Unga, der hinter ihm stand, den Donnerkeil in der Hand, schaute über seine Schulter.
    Ein unbeschreibliches Bild bot sich den Männern.
    Mitten in der Halle lag ein Fleischklumpen ohne irgendwelche Extremitäten. Er war rund und schwabbelig und hatte vier Köpfe: einen weißhaarigen, hohlwangigen, sabbernden Männerkopf, einen Frauenkopf mit einer extrem langen und spitzen Nase, einen dicken Kopf mit Hamsterbacken, scheelen Basedowaugen und rotem Borstenhaar und einen Kopf mit tierisch wirkendem Gesicht, Krätzestellen am Schädel und einem schadhaften Wolfsgebiß. Die beiden letzten Köpfe waren, wie der erste, Männerköpfe. Alle vier Köpfe starrten Dorian und Unga an. Die Qual in ihren Augen war unbeschreiblich.
    Das Feuer im Kamin war heruntergebrannt.
    Dorian und Unga traten in die Halle. Croyd drückte sich hinter ihnen herein. Er sah den formlosen bleichen Fleischklumpen und lachte hohl.
    „Ah, Skjald, Vigdis, Snorri und Vajhall Gafner! Es freut mich, euch so einträchtig vereint zu sehen. Wo ist denn Kare Schnarchsack?"
    „Geh weg!" ächzte der Kopf mit den scheelen Basedowaugen. „Deine irre Ausstrahlung schmerzt uns."
    Croyd kicherte, zerzauste den eisengrauen Haarkranz um seine Glatze noch mehr und tanzte und sprang herum. Dazu klatschte er in die Hände.
    „Nein, ihr seht vielleicht komisch aus! Ihr solltet euch einmal sehen. Könnt ihr euch denn nicht bewegen, nichts tun?"
    „Wie denn?" fragte der Kopf von Vajhall Gafner. „Er hat uns furchtbar bestraft. Diese Fleischkugel, die aus unseren knochenlosen Körpern geformt ist, enthält genug Nährstoffe für Dutzende, ja, vielleicht für Hunderte von Jahren. Wir sind Dämonen und können so leicht nicht sterben. Wir werden hier herumliegen wie Abfall, ehe wir langsam verrotten. Jeder Tag wird wie eine Ewigkeit für uns sein."
    „Tötet uns!" bat Skjald sabbernd.
    „Tötet uns!" rief auch die spitznasige Vigdis, und Snorri blökte dumpf. „Oder steckt das Haus in Brand!"
    „Nein, nein", schrie Vajhall Gafner. „Ich will nicht sterben! Ich habe Angst vor dem Tod."
    „Aber wir wollen nicht so existieren", redeten die anderen drei dagegen. „Wir sind in der Mehrzahl. Du hast dich

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