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130 - Der Wahnsinnige

130 - Der Wahnsinnige

Titel: 130 - Der Wahnsinnige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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völlig unberechenbar.
    „Mit diesem Messer werde ich den Chakra eines Tages töten", sagte der Irre und kicherte. „Er meint, ich kann ihm nichts tun, er hätte mich völlig in seiner Gewalt. Aber das stimmt nicht."
    Dorian schaute Unga an. Vielleicht konnten sie Croyd sogar für ihre Zwecke einspannen. Aber vorsichtig sein mußten sie mit ihm, äußerst vorsichtig.
    „Binde ihn los!" sagte Dorian.
    Unga kappte Croyds Fesseln mit dem Bowiemesser. Er gab dem Dämonen das Bowiemesser aber nicht, so sehr dieser auch darum bat und bettelte.
    Dorian empfahl Don, Dula und Reena noch einmal, auf der Hut zu sein, dann ging er hinaus und hinüber zum Pferdestall, der ebenfalls von der Warmwasserquelle beheizt wurde.
    Croyd folgte ihm, sabbernd und kichernd. Unga ging hinter ihm, mit Donnerkeil und Bowiemesser und behielt ihn im Auge. Der Dämon hatte keine nennenswerte magische Ausstrahlung mehr. Unga traute sich zu, mit ihm fertig zu werden.
    Es war eiskalt im Freien; um die zwanzig Grad unter Null. Die Sonne schien, war jedoch eine ferne, bleiche Scheibe, und der gefrorene Schnee glitzerte wie Millionen Diamanten; er knirschte unter den Stiefeln der" Männer.
    Croyd war barhäuptig. Sein schwarzer, mantelartiger Umhang war nicht einmal gefüttert. Der Islanddämon war gegen die Kälte immun. Er betrat hinter Dorian den Pferdestall und sah den beiden Männern zu, wie sie die Ponys sattelten.
    Für Croyd wurde kein Pony gesattelt. Er konnte laufen. Denn Dorian und Unga hatten keine Lust, hinter ihm herzugaloppieren, wenn er in einer wahnsinnigen Laune plötzlich davonritt.
    Die zottigen Islandponys trugen Decken unter den Sätteln, damit die Kälte nicht so an sie heran konnte.
    Dorian führte sein Pony aus dem warmen, dämmrigen Pferdestall, in dem es nach den Ausdünstungen der Ponys und ihrem Mist und Urin stank. Als Unga die Stalltür geschlossen hatte, saß der Dämonenkiller auf. Croyd stand im Schnee und schielte auf sein Bowiemesser, das aus der Tasche von Ungas pelzgefütterter Jacke ragte.
    Riesig waren die Ponys gerade nicht. Der zwei Meter lange Unga mußte die Beine anziehen, sonst hätte er mitlaufen müssen. Dorian winkte zum Hauptgebäude zurück, das wie die anderen drei Gebäude ganz aus Holz errichtet war, im Stil des 19. Jahrhunderts noch. Reena und Don standen hinter dem bleigefaßten, in viele kleine Vierecke unterteilten Fenster des Wohnzimmers. Der Schornstein rauchte.
    „Los, Croyd!" sagte Dorian und trieb sein Pony an.
    Mit zuckendem Gesicht lief der irre Dämon los, sinnlose Worte brabbelnd, verballhornte Beschwörungsformeln und dergleichen. Dorian und Unga ritten hinter ihm her.
    Croyd Breydur war zäh, und er hatte eine überraschend gute Kondition. Er lief, trotz der langen Fesselung, wie eine Maschine und legte ein gutes Tempo vor.
    Croyd Breydur trabte auf den in Dunst gehüllten Berg Skjaldbreidur zu.

    Mit dem Mount Everest konnte man den Skjaldbreidur nicht vergleichen. Letzterer ragte gerade 1060m über den Meeresspiegel empor. Seine Hänge waren zerklüftet und vergletschert. Croyd Breydur trabte nun seit zwei Stunden. Er keuchte.
    Fliegen oder sich auf magische Weise an einen anderen Ort begeben konnte der Dämon nicht mehr. Er schwitzte trotz der Kälte.
    Die Islandponys waren schwieriges Gelände gewöhnt und setzten ihre Hufe vorsichtig auf. Jedes andere Pferd wäre gestürzt.
    Dorians Magen knurrte. Die drei waren um die Mittagszeit aufgebrochen; außer dem Frühstück hatten Dorian und Unga noch nichts im Magen. In der Kälte verbrauchten ihre Körper aber viel Energie.
    Sie hatten den Skjaldbreidur mehr als zur Hälfte umrundet.
    „Sind wir denn nicht bald da?" fragte Dorian. „He, Croyd, du hast doch gesagt, es ist nur ein Katzensprung?"
    Der irre Dämon kicherte. Er ging direkt auf eine senkrechte, blauweißschillernde Eiswand zu und verschwand darin. Dorian schnaufte überrascht, dann ritt er entschlossen hinter Croyd her. Als die Schnauze seines Pferdes die Eiswand berührte, löste diese sich auf.
    Dorian sah eine schmale, düstere Schlucht mit glatten, steil ansteigenden Wänden. Dumpf hallte der Hufschlag seines Ponys wider. Der Boden war merkwürdigerweise eisfrei. Unga folgte Dorian.
    Die Schlucht machte ein paar Windungen, dann sahen die beiden Männer, vor denen Croyd Breydur ausdauernd herlief, in einen großen Felsenkessel, der von bizarren Klippen eingerahmt war, das Gehöft der Breydurs.
    Staat war damit nicht zu machen. Die Gebäude waren uralt und

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