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130 - Der Wahnsinnige

130 - Der Wahnsinnige

Titel: 130 - Der Wahnsinnige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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uns zu fügen."
    „Nein, nein."
    Dorian unterbrach den Streit der Köpfe.
    „Wer hat euch das angetan?" fragte er. „Chakravartin?"
    Die Köpfe der Breydurs konnten diese Frage nicht beantworten. Luguri hatte das mit seiner starken Magie verhindert. Dorian nahm eine gnostische Gemme und versuchte, die Köpfe der Reihe nach zu hypnotisieren. Es ging nicht. Der Dämonenkiller merkte, daß er es mit einer starken Magie zur tun hatte. Er konnte aber nicht herausfinden, wer der Urheber war.
    Da sie von Luguri nichts ahnten, mußten Dorian und Unga glauben, Chakravartin hatte die Breydurs zu einem so monströsen Freak gemacht. Es wunderte Dorian ein wenig, denn bisher hatte der Chakra so etwas noch nie getan; aber den Janusköpfen fielen ständig neue Teufeleien ein.
    „Es muß der Chakravartin gewesen sein", sagte er. „Hat er sich zum Hermes-Trismegistos-Tempel begeben? Zum steinernen Götzen im Tal Torisdalur?"
    „Ja", heulten die vier Köpfe, wieder ohne Luguris Namen zu nennen. „Zum steinernen Götzen von Torisdalur. Ja, ja, ja!"
    Auch sie redeten die Dämonensprache. An dem verwahrlosten Anwesen merkte Dorian, was für eine armselige Bande die Breydurs gewesen sein mußten. Sie hatten Chakravartin nichts entgegenzusetzen gehabt.
    Dorian wollte keine Zeit verlieren. Er mußte so schnell wie möglich ins Tal Torisdalur. Aus irgendeinem Grund hatte Chakravartin sich entschlossen, sich direkt vom Gehöft der Breydurs zum Tal Torisdalur zu begeben - so glaubte Dorian. Vielleicht waren noch andere Janusköpfe hinzugekommen. Dorian hielt es für möglich, daß die Breydurs einen Angriff auf Chakravartin versucht oder ihn sonstwie verärgert hatten. Deshalb mußten sie von ihm so bestraft worden sein. Und so dachte auch Unga.
    Dorian fragte die vier Breydurs, ob noch weitere Janusköpfe in ihr verborgenes Tal gekommen wären, aber darauf erhielt er wieder keine Antwort. Er fragte daraufhin, weshalb sie nie einen Versuch gemacht hätten, in den Tempel des Hermes Trismegistos vorzustoßen? Oder warum sie nicht Luguri oder einem anderen hohen Dämonen einen Hinweis gegeben hätten?
    Von Vajhall Gafner erhielt er die gleiche Auskunft, wie sie auch Chakravartin bekommen hatte. Die Breydurs waren zu degeneriert und zu lethargisch gewesen. Sie hatten keine Unruhe auf ihrer Insel gewollt. Deshalb hatten sie auch nicht die Hilfe anderer Dämonen gegen die Bewohner des Hofes der alfar angefordert. Die Breydurs selbst hatten es nicht gewagt, gegen diese vorzugehen, nachdem Croyd und Höglund vor etlichen Jahren von Magnus Gunnarsson eine böse Abfuhr bekommen hatten. Damals war der bucklige Höglund zu seinen Conterganärmchen gekommen.
    Der Dämonenkiller und Unga konnten nur mit dem Kopf schütteln. Sie hatten sich schon die ganze Zeit gefragt, weshalb nicht schon längst etwas passiert war, da die Breydurs doch die Lage des Tales Torisdalur gekannt hatten. Doch wäre es nach den Breydurs gegangen, hätte das Tal noch tausend Jahre unentdeckt bleiben können.
    Croyd Breydur hatte zu jener Zeit, als er in seiner Jugend versuchte, sich anderswo eine Existenz aufzubauen, noch nichts von dem Tal Torisdalur und dem steinernen Götzen gewußt. Er hatte erst viel später davon erfahren, als er schon längst den Entschluß gefaßt hatte, auf Island zu bleiben. Croyd hatte die vielen Demütigungen nicht vergessen, die ihm von anderen Dämonen zugefügt worden waren. Auch von Asmodi, dem früheren Fürsten der Finsternis, der ihn mit Schimpf und Schande davongejagt hatte, als Croyd bei ihm aufgetaucht war und behauptet hatte, ein Bastardsohn von ihm zu sein. Daß einer von den verachteten Island-Breydurs sein Bastardsohn sein könnte, hatte der stolze Asmodi nicht wahrhaben wollen.
    Wie den anderen Breydurs, hatte es daher auch Croyd eine hämische Freude bereitet, der Schwarzen Familie die Kunde vom Hermes Trismegistos-Tempel vorzuenthalten. Daß es sich bei dem steinernen Götzen um das Monument und den Tempel des Hermes Trismegistos handelte, hatte ein etwas unternehmungslustigerer Breydur vor etwa hundertfünfzig Jahren herausgefunden. Er war später im Tal Torisdalur ums Leben gekommen, als er, bis zum Kragen voll mit Met, in den Tempel hatte eindringen wollen.
    „Was für eine Sippschaft!" sagte Dorian. „Ich habe schon eine Menge Dämonen getroffen in meinen verschiedenen Leben, aber so einen Verein noch nicht."
    „Wir müssen so schnell wie möglich zum Hermes-Trismegistos-Tempel", sagte Unga. „Nicht auszudenken, was die

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