130 - Die Hexe mit dem Todesatem
landen.«
»Und wozu?« erkundigte sich McKlusky. »Was wird dort geschehen?«
»Du wirst es erleben.«
McKlusky informierte die Bodenstation, und man versprach, einen Luftkorridor freizuhalten.
Der Co-Pilot musterte die Horror-Stewardeß, deren Existenz er sich nicht erklären konnte.
»Du fragst dich, wer ich bin«, sagte die Mumie. »Wir waren letzte Nacht zusammen, du hast mit mir geschlafen.«
»Faye?« stieß Jerry McKlusky ungläubig hervor.
Sie lachte schnarrend. »Ich habe mich ein wenig verändert.«
»Das kann nicht sein… Das ist unmöglich!« keuchte der Co-Pilot.
»Nichts ist unmöglich, das wirst, du noch sehen«, erwiderte die Stewardeß.
»Aber wie…?«
»Schwarze Magie, Hexenzauber, Höllenkraft«, fiel ihm Faye Hutton ins Wort. »Ich habe den Atem des Todes in mir aufgenommen.«
- »Heißt das, daß du nicht mehr… lebst?«
»Jene Faye Hutton, mit der du die Nacht verbracht hast, lebt in der Tat nicht mehr. Es gibt jetzt eine neue Faye, und die ist imstande, den Todesatem weiterzugeben, wie Dan Ross inzwischen erfahren konnte.«
Jerry McKlusky richtete seinen verstörten Blick auf den Navigator, der so ähnlich aussah wie Faye. Man hätte sie für Horror-Geschwister halten können.
Ich darf mir keine Fragen stellen, sagte sich der Co-Pilot, sonst drehe ich durch!
***
Lauren Reynolds ließ sich nichts anmerken, aber sie hatte Verdacht geschöpft. Irgend etwas konnte nicht stimmen. Sie war eine flugerfahrene Stewardeß, sie flog diese Strecke nicht zum erstenmal.
Ihr genügte ein Blick aus dem Bullauge, um zu wissen, daß sie erheblich vom Kurs abgekommen waren. Wäre diese Routenänderung vorgesehen gewesen, hätte der Kapitän die Crew davon in Kenntnis gesetzt.
»Stewardeß«, sagte ein dicker, grauhaariger Mann.
»Ja, Sir?« antwortete Lauren Reynolds freundlich. Sie hatte sich hervorragend unter Kontrolle. Niemandem fiel auf, daß sie aufgeregt war.
»Ich möchte etwas trinken«, sagte der Passagier.
»Bier? Wein? Fruchtsaft? Mineralwasser?«
»Bier.«
»Ich bringe es Ihnen sofort«, sagte die Stewardeß und schritt ohne sichtbare Eile durch den Mittelgang.
Die Passagiere konnten unmöglich auf die Idee kommen, daß irgend etwas nicht in Ordnung war.
Van Bowman ließ seinen Blick an ihr auf und ab wieseln. »Auch nicht schlecht, was?« sagte er zu Inspektor Greene.
»Aber nichts für Sie«, gab Cliff Greene zurück.
Die Stewardeß erreichte die Bordküche. Sie fragte sich, wo Faye Hutton war. Vorne im Cockpit?
Lauren Reynolds schob den lindengrünen Vorhang zur Seite und betrat die Küche. Sie erschrak, als sie einen der Passagiere auf dem Boden liegen sah.
Die Kursänderung… Faye nicht bei den Passagieren… Dieser bewußtlose Mann hier in der Küche… All das beunruhigte die Stewardeß sehr. Sie wollte mit dem Kapitän reden, doch zuerst mußte sie sich um den Passagier kümmern.
***
Leichte Schläge klatschten auf meine Wangen. Ich schlug die Augen auf, und für einen Moment dachte ich, die Stewardeß hätte sich wieder zurückverwandelt, doch dann begriff ich, daß ich es mit der anderen zu tun hatte.
Ihr Name war Lauren Reynolds. Ich hatte ihn mir gemerkt, weil sie Vicky ganz besonders herzlich begrüßt hatte, als wir an Bord gekommen waren.
Die Stewardeß wollte mir beim Aufstehen behilflich sein, doch das war nicht nötig. Sie wollte wissen, was passiert war, und ich erzählte es ihr.
Natürlich glaubte sie mir nicht. Etwas Grauenvolles war im Gange, doch Lauren Reynolds weigerte sich, das zu akzeptieren.
»Ich kann beweisen, was ich gesagt habe«, bemerkte ich und empfahl ihr, die Tür zu öffnen, die ins Cockpit führte.
Sie zögerte einen Moment, dann tat sie, was ich ihr geraten hatte, und in der nächsten Sekunde prallte sie verdattert zurück.
Die Horror-Stewardeß stand hinter dem Kapitän und hielt seinen Hals mit dürren Fingern fest umschlossen. Das war ein schwerer Schock für Lauren Reynolds.
Aber auch ich ging nicht leer aus, denn ich sah, daß es mittlerweile eine zweite Mumie gab: den Navigator!
»Faye!« krächzte Lauren Reynolds.
Die Horror-Stewardeß wandte den grauenerregenden Kopf. »Raus!« fauchte sie. »Sonst stirbt der Kapitän!«
Faye hatte nicht nur ihn, sondern auch uns in der Hand. Wir konnten nichts gegen sie unternehmen. Der Navigator stand auf ihrer Seite.
Sie hatte ihn zu ihrem Komplizen gemacht. Er nahm eine drohende Haltung ein, und ich machte mir Sorgen um Lauren Reynolds, die vor mir stand.
Sollte er
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