130 - Die Hexe mit dem Todesatem
deinen Platz nicht verlassen.«
»Ich habe mich meiner magischen Hexenkraft bedient. Sie kommt dir zugute.«
»Solange sich das Hexenamulett in meinem Besitz befand , riß meine Glückssträhne nicht ab.«
»Der Satansrubin beschützte dich, und er begünstigte alle deine bösen Taten.«
»Gibst du mir das Amulett wieder ?« wollte der Gangster wissen,
»Es gehört mir. Der Teufel hat es mir geschenkt. Aber ich sorge dafür, daß du nicht leer ausgehst. Ich habe vor, dich reich zu belohnen.«
Es stimmte also doch, was Boro, der junge Zigeuner, gesagt hatte. Inaza würde sich erkenntlich zeigen.
Der Gangster öffnete ganz langsam die Augen, Er schaute an Inspektor Greene vorbei nach drüben, aber das schwarzhaarige Mädchen sah ihn nicht an.
Er schien für sie nicht zu existieren. Seine Handflächen wurden feucht. Teufel noch mal, Inaza hatte sich sehr zu ihrem Vorteil verändert.
***
Ich schob den Vorhang zur Seite und trat aus der Bordküche, Keiner der Passagiere ahnte, was im Cockpit los war. Mir schnürte es die Kehle zu, als ich daran dachte, daß die Horror-Stewardeß und der Navigator den Kapitän und seinen Co-Piloten jederzeit ebenfalls zu Mumien machen konnten.
Ich hatte keine Möglichkeit, es zu verhindern.
Die Passagiere rauchten, unterhielten sich oder schliefen. Es bot sich das übliche Bild.
Aber wir befanden uns auf einem Horror-Trip ganz besonderer Art. Wenn wir diesen Flug ins Verderben überleben wollten, brauchten wir alle eine große Portion Glück, Ich sah einen alten Mann mit eingesunkenen Wangen. Er sah nicht besonders robust aus. Hätte ihn die Aufregung umgebracht, wenn er erfahren hätte, wen wir an Bord hatten?
Ich ging an ihm vorbei, schob die Hände in die Hosentaschen und holte mein Silberfeuerzeug heraus, Vicky sah mir entgegen, doch ich hatte nicht die Absicht, zu ihr zurückzukehren.
Ich wollte mich auf den freien Platz neben der schönen Schwarzhaarigen setzen.
Ais ich vor ihr stehenblieb, schaute sie mich herausfordernd an. Ich tat so, als wäre ich von ihrer Schönheit überwältigt, musterte sie so, als hätte ich ein ganz bestimmtes Interesse an ihr, und fragte, ob ich mich neben sie setzen dürfe.
Sie hatte nichts dagegen. Bestimmt waren ihr schon viele Männer zum Opfer gefallen. Sie war süßes Gift, die Hölle in perfekte Schönheit verpackt. Alles an ihr war makellos. Der Satan hatte eine gute Wahl getroffen.
»Mein Name ist Tony Ballard«, sagte ich.
»Ich heiße Inaza«, antwortete sie lächelnd.
»Ungarin?«
»Ja«, antwortete Inaza. »Aber vor allem Zigeunerin.« Darauf schien sie besonders stolz zu sein.
»Deshalb der dunkle Teint und die schwarzen Glutaugen«, bemerkte ich. »Sie fielen mir bereits im Flughafengebäude auf.«
»Sie mir auch, Mr, Ballard. Leider reisen Sie in Begleitung…«
»Oh, das ist kein Problem«, erwiderte ich, »Dieses blonde Mädchen ist sehr hübsch, und bestimmt auch sehr eifersüchtig,«
»Vicky? Sie ist überhaupt nicht eifersüchtig.«
»Das sollte sie aber sein. Sie sind ein sehr attraktiver Mann, Mr. Ballard. Es könnte sich für Sie auch ein anderes Mädchen interessieren.«
»Das würde Vicky nichts ausmachen. Sie gönnt mir jeden Spaß.«
»Ich würde mich anders verhalten, wenn ich an ihrer Stelle wäre.«
»Ich bin froh, daß Sie das nicht sind, Inaza«, sagte ich lächelnd, »Weshalb nicht?« fragte die schöne Zigeunerin, während ihr Blick mein Gesicht erforschte.
»Weil Sie dann meine Schwester wären«, antwortete ich.
»Ach, Vicky ist Ihre Schwester.«
»Sieht man das nicht?«
»Nein«, sagte Inaza. »Sie beide sehen sich nicht im entferntesten ähnlich, Mr. Ballard.«
»Sie dürfen mich Tony nennen«, sagte ich.
»Einverstanden. Haben Sie eine Zigarette für mich, Tony?«
»Leider nein. Ich bin Nichtraucher.«
»Aber Sie halten ein Feuerzeug in der Hand«, sagte Inaza erstaunt.
»O ja, das wollte ich Ihnen zeigen. Ich bin sicher, es wird Sie interessieren, denn es handelt sich um kein gewöhnliches Feuerzeug. Dieses kleine Ding hat es im wahrsten Sinne des Wortes in sich. Natürlich kann man sich damit auch bloß eine Zigarette anzünden, doch dafür brauche ich es nicht. Sie werden es nicht glauben, aber was Sie hier sehen, ist für mich in erster Linie eine Waffe.«
»Sie setzen sich mit einer Waffe neben mich?« fragte Inaza. »Sie haben doch nicht etwa die Absicht, mich damit zu bedrohen.«
»Doch«, erwiderte ich um einige Grade kälter.
Es blitzte kurz in Inazas Augen. »Sehen
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