Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
130 - Höllenfahrt

130 - Höllenfahrt

Titel: 130 - Höllenfahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
Vom Netzwerk:
keins, zumindest die nächsten fünfundvierzig Jahre lang nicht.
    Dann tauchte Aruulas Bild vor seinem inneren Auge auf.
    Fast konnte er ihre Wärme, ihre Zärtlichkeit spüren. Ich liebe dich, Aruula, flüsterten seine Gedanken. Wo auch immer du gerade bist, ich hoffe, dir geht es besser als mir, du hast es warm und behaglich. Vor ein paar Wochen habe ich dich aus einer ähnlichen Situation gerettet. Ich hätte nichts dagegen, wenn du dich revanchieren würdest....
    Schon halb wegdämmernd, bemerkte Matt dunkle Punkte am Himmel. Er blinzelte und setzte sich auf.
    Kein Zweifel, es waren patrouillierende Todesrochen, fünf an der Zahl. Die Daa'muren gaben nicht auf.
    Und nun?, fragte sich Matt. Sollte er sich hier verstecken, bis sie wieder abzogen?
    Sie kamen näher.
    Langsam stand Matt auf. Kein Zweifel – es war bereits zu spät! Die Todesrochen hatten ihn entdeckt und nahmen Kurs auf ihn. Jetzt gab es kein Entkommen mehr; er war zu schwach, um weiter zu fliehen.
    Er überprüfte seinen Driller und stellte sich in Position. Ihm blieben noch ein paar Minuten, bis er Ziel nehmen musste.
    ***
    »Es gibt eine andere Lösung, mein Freund.«
    Matt fuhr herum – und blickte auf Ch'zzarak, die ihn aufmunternd angrinste.
    »Wie… wo…«, brachte er hervor, aber in diesem Moment fiel ihm tatsächlich nichts Geistreicheres ein.
    »Später«, winkte die Insektenherrscherin ab und zeigte zum Himmel. »Wir werden sie täuschen. Aber es muss schnell gehen.«
    Sie bedeutete Matt, stehen zu bleiben und sich nicht zu bewegen. Und dann krabbelte aus Felsspalten und Ritzen ein Heer von Käfern hervor, auf Matt zu und seine Hosenbeine hoch.
    Ch'zzarak hielt seine Hand fest. »Nicht bewegen!«
    Das war leichter gesagt als getan. Sämtliche Urinstinkte befahlen Matt, die Insekten abzuschütteln und mit dem Stiefel zu zertreten.
    Aber er gehorchte und regte sich nicht mehr. Die Insekten krochen über seinen Körper, immer höher. Bald waren seine Beine von einer schwarzen, wimmelnden Masse bedeckt. Seine Hüften. Sein Bauch…
    Matt reckte die Arme steif ab vor Entsetzen, die Augen weit aufgerissen. Was hatte Ch'zzarak vor?
    Er spürte das Gewicht der Insektenmasse auf sich lasten, als sie bis zu seinen Schultern kamen. Aber er verharrte mit zitternden Knien.
    »Nicht… das… Gesicht…«, presste er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, als er tastende Fühler an seinem Kinn spürte.
    »Aber darum geht es doch«, erwiderte Ch'zzarak ruhig. »Du solltest es genießen! Sie werden dich wärmen und schützen. Die Todesrochen werden dich nicht erkennen.«
    Nun waren sie schon an der Nase, und Matt widerstand dem Impuls zu niesen, als ihn die Fühler kitzelten. Die Lippen hatte er fest zusammengepresst, aber trotzdem musste er noch atmen, und die Nasenlöcher konnte er ohnehin nicht schließen.
    Mit einem hohen Maß an Selbstbeherrschung ließ Matt es zu, dass die Insekten über seine Ohren, Wangen und zuletzt über seine Augen krochen, dass sie ihn bis oben hin vollständig bedeckten. Zum Glück war sein Magen leer, sonst hätte er sich sicherlich übergeben müssen. Dennoch war ihm speiübel, seine geschlossenen Augen brannten, seine Wangenmuskeln zuckten.
    Dann spürte er den Druck leichter werden und entlastete dankbar zuerst das eine, dann das andere Bein. Was für eine Formation die Insekten wohl annahmen? Wie täuschten sie die Todesrochen?
    Immerhin war bis jetzt kein Angriff erfolgt. Sollte es tatsächlich funktionieren?
    Er hatte keine Ahnung, wie viel Zeit verstrich. Die Beine schliefen ihm ein, die Schultern verkrampften sich und schmerzten. Auch sein Gesicht war völlig angespannt. Die Biester auf seinem Gesicht konnten keine Sekunde still halten.
    Matt bemühte sich, das Kribbeln und Krabbeln zu ignorieren.
    ***
    »Sie sind fort«, sagte Ch'zzarak schließlich und grinste Matt fröhlich an, als der die Augen öffnete. In ihm hatte sich das Bedürfnis nach einem brüllenden Schrei angesammelt, um den inneren Druck loszuwerden, aber er gestattete sich lediglich ein leises Keuchen und ließ sich zu Boden sinken. Mit zitternden Fingern strich er durch seine Haare, darauf gefasst, noch einen Nachzügler zu finden.
    »Das war… eine interessante Erfahrung«, ächzte er, »die wir nicht unbedingt wiederholen müssen.«
    »Aber es war erfolgreich. Die Todesrochen sind fort, und ich denke, wir sind wenigstens für eine Weile sicher.«
    Ch'zzarak kauerte sich neben ihn.
    Matt erwiderte ihren Blick. »Du bist unglaublich«,

Weitere Kostenlose Bücher