Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
130 - Höllenfahrt

130 - Höllenfahrt

Titel: 130 - Höllenfahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
Vom Netzwerk:
Rulfan brach in die Knie. Aruula hetzte weiter auf den Daa'muren zu. Und die Heckenschützen eröffneten im gleichen Moment das Feuer. Ein Wissenschaftler, der beinahe in die Schusslinie geraten wäre, warf sich gerade noch rechtzeitig in den Schnee und blieb dort liegen, die Hände über dem Kopf verschränkt.
    Der Daa'muren-Lupa wurde mehrmals getroffen; er zuckte unter den Einschlägen zusammen – und spannte sich dennoch zum Sprung!
    Da erreichte Aruula, die gedankenschnell ihre Laufrichtung geändert hatte, Sarah Kucholsky, warf sich auf sie und riss sie mit sich in den Schnee.
    Die Scharfschützen feuerten noch immer. Und endlich zeigten die Treffer Wirkung: Das unheimliche Ding aus einer anderen Welt schlug schwer zu Boden und blieb liegen. Aber es lebte noch; seine Bauchdecke hob und senkte sich unter flachen Atemzügen.
    Und dann verlor es endgültig alles Wölfische und wurde zu einem Echsenwesen mit silbern schuppiger Haut – seine wahre Daa'murengestalt, bemerkenswert zierlich und nicht sonderlich groß. Offensichtlich ein weiblicher Vertreter dieser Spezies.
    Die Männer des Sondereinsatzkommandos stürmten heran, warfen Netze über die Daa'murin und überwältigten sie. Auch jetzt noch leistete sie Widerstand, doch ihre Kräfte ließen merklich nach.
    »Bringt das Wesen hinein!«, rief Kucholsky und wies in Richtung Bunker. »In die Kammer!«
    »Was bedeutet das?«, fragte Aruula, die sich gerade aus dem Schnee hochrappelte und Sarah auf die Beine half.
    »Wir legen das Ding auf Eis«, antwortete die Bionetikerin.
    »So habe ich es mit Sir Leonard abgesprochen. Wir haben keine andere Wahl, dürfen nicht das Risiko eingehen, dass es weitere Menschen beeinflusst. In der Gefrierkammer herrschen siebzig Grad minus; das sollte ausreichen, um es ein für alle Mal auszuschalten.«
    Aruula sagte nichts darauf, aber der Blick ihrer dunklen Augen war unergründlich.
    »Ich bin Wissenschaftlerin«, sagte Kucholsky entschuldigend. »Und ich will überleben – als ich selbst, nicht unter der Kontrolle eines Aliens.«
    ***
    Tief in dem erfrierenden Wirtskörper steckte immer noch Gu'hal'ooris Bewusstsein. Gefangen und dem Tode geweiht.
    Sie wusste, dass es kein Entkommen mehr gab. Vielleicht überlebte ihr Geist noch eine Weile, auch wenn der Körper gefroren war. Vielleicht konnte sie eines Tages sogar befreit werden, denn Gu'hal'oori glaubte an die Unsterblichkeit.
    Sie hatte versagt. Diese Menschen waren ihr wider Erwarten überlegen gewesen.
    Wie ist das nur möglich, war Gu'hal'ooris vorletzter Gedanke, sie sind doch nur bessere Tiere. Und ihr letzter: Ein kluger Plan. Der einzige Weg, mich auszuschalten.
    Dann umfing sie ewig eisige Dunkelheit.
    ***
    Auf dem kahlen Berg
    Obwohl es gerade erst dämmerte, musste Matt blinzeln.
    Seine Augen brauchten einige Zeit, um sich wieder an das Licht zu gewöhnen. Offensichtlich war er die ganze Nacht durch den Berg gekrochen. Und hatte es mit viel Glück geschafft.
    Mit staub- und blutverschmierter Hand wischte er sich über das Gesicht. Er war glücklich, endlich wieder frische Luft atmen zu können, grenzenlose Weite um sich zu sehen, aus der finsteren Enge befreit zu sein.
    Erschöpft setzte Matthew sich auf eine Felskante. Wenn ich hier lebend herauskomme, nahm er sich vor, werde ich drei Tage durchschlafen.
    Was ein sehr optimistischer Gedanke angesichts seiner Lage war.
    Er befand sich auf einem kahlen Berg in ungefähr tausend Metern Höhe. Unter ihm breitete sich eine karge, winterliche Landschaft aus. Vereinzelt schwebten Nebelschwaden durch verschiedene Luftschichten.
    So weit er das von dieser Höhe aus sehen konnte, war das Gelände nicht allzu unwegsam. Doch um dorthin zu kommen, musste Matt erst einmal von diesem Berg herunter. Und irgendwo etwas zu trinken und zu essen finden, sonst machte er es nicht mehr lange.
    Völlig übermüdet war Matt jetzt schon, nach der nächtlichen Tortur, dem Absturz und dem Kampf mit dem Eluu. Er spürte jeden einzelnen Muskel, selbst die Knochen taten ihm noch weh. Seine Hände waren zerschunden. Wie sein Gesicht aussah, wollte er lieber gar nicht wissen.
    Auch seine Pilotenkombi und der Thermoanzug darunter waren hinüber und boten nur noch unzureichend Schutz vor der Kälte.
    Einfach ein bisschen… ausruhen, dachte Matt. Er glitt von dem Felsen herunter auf den feuchtkalten, nackten Boden. Das ist bestimmt Gift für mein Rheuma, schoss es ihm in einem Anfall von Galgenhumor durch den Kopf. Ach, richtig – ich habe ja

Weitere Kostenlose Bücher