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130 - Höllenfahrt

130 - Höllenfahrt

Titel: 130 - Höllenfahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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draußen?!«, echote Kucholsky. »Das kann ich keinesfalls zulassen. Die Gefahr, dass der Stirnreif tatsächlich verloren geht, wäre zu groß.«
    Aruula grinste breit. »Dann machen Sie ihn eben nach.«
    »Eine Replik?« Sarah Kucholsky runzelte die Stirn. »Das wäre in der Tat eine Möglichkeit. Und damit der Daa'mure nicht fliehen kann, müssten Männer mit Gewehren bereitstehen.«
    »Und mit Netzen«, ergänzte Aruula. »Er nutzt uns mehr, wenn wir ihn lebend fangen.«
    Die Bionetikerin und Wissenschafts-Octavian sah Aruula bewundernd an. »Kindchen, ich muss zugeben, dass ich Sie unterschätzt habe«, gab sie zu. »Für eine junge Frau Ihrer Herkunft sind Sie mit einem äußerst wachen Verstand gesegnet. Ich beginne zu verstehen, warum Commander Drax Sie so sehr schätzt.« Sie nickte. »Also gut, ich werde Sir Leonard informieren.«
    »Wann?«
    »Heute noch. Verlieren wir keine Zeit.« Kucholsky seufzte.
    »Das wird keine leichte Unterhaltung…«
    ***
    Matt rannte zum wiederholten Mal innerhalb von zwölf Stunden um sein Leben. Es schien ganz so, als ob jedes Wesen hier am Kratersee hinter ihm her war. Die Daa'muren, um ihn zu fangen, und alle anderen, um ihn zu verspeisen.
    Diesmal war ihm ein Eluu auf den Fersen, eine nachtaktive Rieseneule, die Matt augenscheinlich mit einer Taratze verwechselte, die normalerweise ihre Lieblingsspeise war.
    Im Freiland hätte Matt keine Chance gehabt. Mit einem einzigen, zehn Meter weiten Sprung hätte der Eluu ihn eingeholt. Dann hätte er ihn nur kurz mit der säbelartigen, zwanzig Zentimeter langen Mittelklaue eines Fußes berühren zu müssen, um Matt in zwei Teile zu zerschneiden.
    Aber hier war das Gelände unwegsam, durchsetzt mit Felsen und Buschwerk, wo Matt immer wieder Haken schlagen konnte. Der schwarzbraun beschuppte Eluu verfügte jedoch über einen hervorragenden Geruchssinn und fand seine Spur jedes Mal wieder. Er war sehr hartnäckig. Sein markerschütterndes Geschrei brachte Matts Trommelfell zum Klingen.
    Ein Glück, dass Matt ausgeruht war. Bis zum Einbruch der Nacht hatte er ausgezeichnet geschlafen – die Erschöpfung hatte ihren Tribut gefordert.
    Leider war bislang jede Kontaktaufnahme mit Ch'zzarak erfolglos geblieben. Inzwischen war sich Matt gar nicht mehr sicher, ob das Funkgerät bei dem Absturz nicht doch Schaden genommen hatte. Auf jeden Fall versuchte er es weiter; was blieb ihm auch anderes übrig? Er musste darauf hoffen, dass die Insektenkönigin ihn mit ihren besonderen Sinnen fand.
    Er war die halbe Nacht in Bewegung geblieben. Meistens zwangsweise, um angreifenden Tieren oder mutierten Pflanzen zu entkommen, die alle ein enormes Bedürfnis nach frischem, nicht mutierten Menschenfleisch zu haben schienen.
    Matt war es gleich, weswegen und vor wem er fliehen musste – er hatte es einfach nur satt. Immerhin brauchte er für die Strecke zum Ringgebirge vermutlich nur halb so lang, als es in normalem Tempo gedauert hätte.
    Matt fuhr erschrocken zusammen, als vor ihm plötzlich ein riesiges Vogelauge zwischen einem Felsen und einem Busch auftauchte und sich ein Schnabel zu einem Kreischen öffnete.
    Er war viel zu sehr in Gedanken gewesen; in der Wildnis ein tödlicher Fehler!
    Gerade noch im letzten Moment warf er sich zur Seite, bevor der Schnabel auf ihn herab fuhr. Der Eluu konnte seinen Angriff nicht mehr bremsen; der Schnabel donnerte auf den Boden und schlug ein Loch hinein. Matt stellte sich unwillkürlich das Bersten seiner Knochen unter einem solchen Hieb vor. Immerhin war der Riesenvogel über vier Meter hoch, ein Gigant wie zu Zeiten der Dinosaurier.
    Der Eluu erholte sich schnell und wand den Kopf um die Ecke des Felsens, hinter dem sein Opfer sich versteckte.
    Gibt der denn nie auf?, dachte Matt atemlos.
    Es sah nicht so aus. Diese Hetzjagd durch das Felsen- und Buschlabyrinth dauerte jetzt schon mindestens eine Stunde.
    Immerhin waren es die Ausläufer des Ringgebirges, er hatte es also fast geschafft.
    Matt besaß noch seinen Driller. Ein Schuss, und der Fall wäre erledigt gewesen. Damit allerdings rief er auch den Feind auf seine Spur. Matt konnte sich vorstellen, dass die Daa'muren noch sehr viel schlechter auf ihn zu sprechen waren, nachdem sie entdeckt hatten, welche Fracht er ihnen da ins Nest geworfen hatte.
    Sein Messer brachte Matt in dieser Situation nichts. Auf einen Nahkampf würde er sich mit einem solchen Ungetüm nie und nimmer einlassen.
    Als der Kopf der mutierten Rieseneule verschwand, spurtete Matt los,

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