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1300 - Die Templerin

1300 - Die Templerin

Titel: 1300 - Die Templerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und der Ruf endete in einem gewaltigen Gelächter, das Lorenzo in den Tod begleitete…
    ***
    Lebte ich? War ich noch ich? Steckte ich möglicherweise in einem Zeitkanal, der mich nicht mehr loslassen würde?
    Das alles waren Spekulationen. Es konnte zutreffen, aber es musste nicht so sein.
    Als letzte Erinnerung trieb mich der Gedanke an das Bildnis. Das war die Frau, die Templerin, gewesen, aber sie hatte mir auch den Hinweis auf Baphomet gegeben.
    Wie würde es enden?
    Oft genug hatte ich Zeitreisen erlebt. Sie waren irgendwie gleich und trotzdem immer anders, doch hier sah ich ein weiteres Phänomen. Ich war irgendwie in einer Zeitzone gefangen. Ich konnte sehen, aber nicht fühlen. Ich befand mich wie in einem Kino und musste als Zuschauer mit ansehen, was passierte.
    Eine Szenerie, die fast zum Greifen nahe war und trotzdem weiter entfernt wirkte. Aber der Film war nichts zum Entspannen.
    Wenn ich bei dem Vergleich blieb, dann konnte es sich bei ihm nur um einen Horrorstreifen handeln.
    Das Feuer, die Menschen, die Frau mitten im Feuer. Nackt von den Füßen bis zu ihren dunklen Haaren.
    Konstanza, die Templerin!
    Eine Schönheit und eine Teufelin zugleich, die sich jemanden ins Feuer geholt hatte, der vor meinen Augen verbrannte.
    Und ich spürte nichts, gar nichts!
    Keine Hitze. Kein Rauch brannte in meinen Augen, aber ich sah alles, was sich abspielte. Ich war Zuschauer unter den fremden Zuschauern, nur nahmen sie mich nicht wahr.
    Ihre Blicke waren auf das grausame Geschehen gerichtet, und wenn ich in die Augen schaute, da gab es bei allen – egal, ob Männer oder Frauen – nur den Unglauben.
    Ich ging weiter an die Feuerstelle heran, denn ich hatte meinem Gehirn den Befehl gegeben und schaffte die Distanz wieder in der absoluten Lautlosigkeit.
    Wenn es Gespenster oder vielmehr Geister gab, dann war ich zu einem solchen geworden.
    Ich trug das Kreuz vor der Brust. Die Wärme war vorhanden. Ich spürte sie an meiner Haut, was mich beruhigte. An mir selbst waren die Eindrücke zu spüren. Nur was um mich herum passierte, das erlebte ich aus einer gewissen Distanz heraus. Ich hörte nichts.
    Keine Stimmen, keine Schreie. Kein Fauchen der Flammen.
    Der Mann verging, während die dunkelhaarige Nackte im Feuer stand, ohne dass ihre Haut auch nur ein wenig gerötet wurde. Sie blieb völlig normal, wie alle anderen Gaffer, die sich in der Nähe des Beckens aufhielten.
    Zurück blieb ein Mensch, der nicht mehr so aussah. Ein zusammengeschrumpftes schwarzes Etwas, das inmitten der feurigen Kohlen lag. Die Frau hatte es allen gezeigt. Sie war es, die Macht besaß. Sie trotzte dem Feuer, was ein normaler Mensch nicht schaffte.
    Die Flammen gehorchten ihr. Sie spielte mit ihnen, und für mich bedeutete das nur eines.
    Sie stand unter einem fremden Einfluss. Unter der Macht der Hölle, in diesem Fall des Baphomet.
    Und was tat ich? Es war so leicht. Ich bewegte mich als Beobachter und wusste nicht mal, ob ich auch von der anderen Seite gesehen wurde. Sie hätten mich bemerken müssen, doch sie waren zu sehr durch das Geschehen abgelenkt. Es gab den Mann nicht mehr, nur noch die Nackte auf dem Kohlenbecken. Aber es gab noch die Zuschauer, die ihre Plätze nicht verlassen hatten und nicht wussten, was sie unternehmen sollten.
    Die Soldaten bewegten sich nicht. Sie trauten sich nicht näher heran. Alles sah wie gestellt aus. Die Menschen schienen nicht mehr atmen zu brauchen. Sie glotzten nach vorn, und es war auch nichts zu hören. Im Hintergrund hielten sich die Nonnen auf. Sie stufte ich als Statisten ein, doch das waren irgendwie alle Personen, abgesehen von der Nackten auf dem Kohlenbecken.
    Konstanza lächelte. Sie genoss ihren Sieg, der für sie zu einem wahren Triumph geworden war. Ich hatte mich diesem Mittelpunkt schon auf Sichtweite genähert und bewegte mich bewusst durch ihr Blickfeld, aber sie reagierte nicht. Meine Bewegungen hätten ihr auffallen müssen, doch was tat sie…?
    Ich ging weiter. Als Wanderer in einer anderen Zeit oder dazwischen. Ich sah zwei Soldaten direkt vor mir, und ich konnte sie sogar riechen. Der Rauch quoll nicht mehr in die Höhe und lenkte deshalb nicht vom Schweißgeruch der Männer ab.
    So roch die Angst…
    Ich fasste einen von ihnen an – und griff hindurch. Genau das war es. Ich erschrak nicht, weil ich es schon vorher gewusst hatte und mir nur noch die Bestätigung holte.
    Eine Zeitreise als Unsichtbarer. Perfekter hätte es nicht sein können. Jetzt standen mir alle

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