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1300 - Die Templerin

1300 - Die Templerin

Titel: 1300 - Die Templerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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besser schaffen können. Er war wirklich wunderbar. So glatt und nur von wenigen Wolkenstreifen bedeckt, die sich wie lange Fäden hinzogen.
    Die fernen Berge wirkten so nah, als ich nach Norden schaute.
    Eine gewaltige Wand hatte sich aufgebaut. Weiß bis hinab in die Täler. An einigen Stellen schimmernd, als wäre die Schicht dort mit zahlreichen Juwelen bestückt worden.
    »Es ist immer ein wunderbares Bild, nicht wahr?«
    Ich zuckte zusammen, als ich die Stimme hörte. Gesehen hatte ich die Frau nicht, sie war plötzlich da, aber ich musste mich drehen, um ihr ins Gesicht schauen zu können.
    Sie musste sich herangeschlichen haben, denn ich hatte nichts zuvor von ihr gehört. Sie kam auch nicht näher, sondern blieb mit dem Rücken zu einem Mauerstück stehen.
    Meine Überraschung hatte ich schnell verdaut und nickte der Person zu. »Ja, Sie haben Recht, es ist ein schönes Bild. So klar und so zum Greifen nahe.«
    »Ich liebe es auch.«
    Die Antwort brachte mich der Sache nicht näher. Ich fühlte mich plötzlich wie auf einer Bühne. Wir beide waren Schauspieler, die allerdings ihren Text vergessen hatten und nun nach Worten suchten.
    Angeschaut wurde ich nicht, denn die Unbekannte, die dunkle Winterkleidung trug und einen Mantel, der mehr einem innen gefütterten Cape ähnelte, fragte mit leiser Stimme: »Sind Sie auch hergekommen, um sich hier in dieser Gegend zu erholen?«
    »Man kann es nicht so nennen. Und Sie?«
    »Ich war in Coleda. Wie einige andere Frauen auch, und ich denke, dass wir es richtig gemacht haben, denn es ist sehr wichtig, dass wir uns hier getroffen haben.«
    Das glaubte ich aufs Wort. Nur hakte ich nicht mehr nach. Ich wollte, dass sie selbst darüber redete. Sie lächelte und ging auf mich zu. Allmählich schälte sich ihr Gesicht hervor, das sich wie ein Ausschnitt innerhalb der Kapuze abzeichnete.
    War sie alt oder jung?
    Ich wusste es nicht. Es war einfach zu schwer einzuschätzen. Ich schätzte sie auf ein gesundes Mittelalter. Um die 40. Die Haut war recht blass. Schminke sah ich nicht in ihrem Gesicht. Die Lippen zeigten ebenfalls eine Blässe, und wenn ich auf ihre Augen schaute, entdeckte ich dort die hellen Pupillen. Ja, sie hatte helle Augen, aber dunkle Brauen.
    »Ich habe schon von dem Treffen gehört, denn ich habe mir in der Stadt ebenfalls ein Zimmer gemietet.«
    »Ah ja. Man sprach davon, dass wir nicht die einzigen Fremden sind.« Sie stemmte die Hände in die Hüften. »Was hat Sie denn hier in diese Einsamkeit getrieben?«
    Ich gab mich etwas verlegen. »Wie soll ich das sagen? Ich habe mich verlaufen. Ich wollte den Pilgerweg gehen. Das ist auch geschehen, nur hatte ich dann noch vor, mir gewisse Burgen oder auch Ruinen am Rande des Weges anzuschauen. So bin ich auch hier nach Coleda gekommen. Das ist eigentlich alles.«
    »So etwas kann passieren.« Die Frau nickte. Sie lächelte auch. Ich wusste nicht, ob sie es ehrlich gemeint hatte oder nicht. Eher nicht, aber ich ging auf ihr Spiel ein.
    »Und dann habe ich mich eben auch hier umgeschaut.« Ich deutete in die Runde. »Aber das hier war keine Burg oder ein Schloss – oder?«
    »Nein, das war es nicht.«
    Ich nickte ihr zu. »Irgendwie habe ich das gespürt. Burgen oder Festungen sehen anders aus. Haben auch einen anderen Grundriss. Den kann ich hier nicht erkennen.«
    »Hier hat mal ein Kloster gestanden.«
    »Sagen Sie nur?« Ich tat überrascht. »Wer hat sich denn hierher zurückgezogen?«
    »Frauen. Hier stand früher ein Nonnenkloster. Es hat die Stürme der Zeit nicht überstanden. Wir befinden uns in den Ruinen.«
    »Nicht zu übersehen«, sagte ich lächelnd und warf der Frau einen freundlichen Blick zu. »Sind Sie auch gekommen, um die Ruine zu besichtigen? Ich denke an Sie und an die anderen Frauen im Ort.«
    »Das kann man so sagen.«
    »Und was ist der Grund? Viel zu sehen gibt es ja nicht, wenn ich ehrlich sein soll.«
    »Nein, noch nicht.«
    »Es wird sich also etwas ändern?«
    »Das hoffe ich.«
    »Und was?«
    »Sie sind sehr neugierig, Señor.«
    »Das habe ich so an mir«, erklärte ich etwas verlegen. »Ich interessiere mich eben für diese Dinge. Da wir uns schon so nett unterhalten, Señora, mein Name ist John Sinclair.«
    Ich wartete auf eine Reaktion ihrerseits. Die erfolgte nicht. Sie schaute mich nur an und fragte: »Ein Engländer?«
    »Das kann man so sagen, obwohl sich mein Name eher schottisch anhört. Doch das ist zweitrangig, nehme ich an.«
    »Stimmt.«
    »Und wie heißen

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