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1300 - Die Templerin

1300 - Die Templerin

Titel: 1300 - Die Templerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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es ja um eine Wallfahrt zum Grab einer Templerin ging. So begann ich nachzudenken und überlegte, ob sich wirklich eine Gruppe von Templerinnen gegründet hatte, praktisch als Gegenstück zu meinen Freunden in Alet-les-Bains. Bisher hatte ich damit nichts zu tun gehabt und auch nichts darüber gehört, aber ich schloss nichts aus.
    Mein Zimmer, in dem ich auf dem harten Stuhl hockte, war mehr eine Kammer. Tapeten klebten nicht an den Wänden. Dafür waren sie irgendwann mal gelb gestrichen worden, wobei diese Farbe kaum noch zu sehen war, denn der Schmutz der langen Jahre hatte sich wie eine dünne Schicht darübergelegt.
    Der Tisch stand in der Mitte. Über ihm baumelte eine Lampe, die an der Oberseite einen flachen, kreisrunden Metallschirm hatte.
    Neben ihr baumelte einer dieser klebrigen Fliegenfänger, an dem etwa ein Dutzend tote Fliegen hingen. Ein Bett war auch vorhanden. Sehr alt, aus Holz gefertigt, aber noch stabil, und mit einer weichen Matratze belegt, über der eine rostbraune Decke lag. Für einen Schrank war kein Platz mehr vorhanden. Meine Klamotten konnte ich an ein Hakenbrett hängen, das sich nicht weit vom Waschbecken entfernt befand.
    Die Lichtleitung lag über Putz, aber das bezog sich nicht nur auf das Zimmer. Ich hatte es im gesamten Haus so gesehen. Es war ein verwinkelter Bau, gar nicht mal groß, doch mit Treppen versehen, die in verschiedene Richtungen führten.
    So also sah meine Bleibe aus, und ich war nicht der einzige Gast, der hier wohnte. Alle Zimmer waren belegt. Ich hörte keinen Krach, kaum mal Stimmen, aber es war nicht unbedingt ruhig. Es herrschte eine gewisse Unruhe, die man schlecht hören, dafür aber mehr fühlen konnte, und das fiel auch mir auf. Ab und zu rann ein kalter Schauer über meinen Rücken, was auch an der Temperatur liegen konnte, denn eine Heizung gab es in meinem Zimmer nicht. Wahrscheinlich wurde es im Winter nur an Eskimos vermietet, und ich war so etwas wie die große Ausnahme.
    Ein Geräusch sorgte für meine Aufmerksamkeit. Ich hatte es nicht im Haus wahrgenommen, sondern draußen. Ich stand auf und trat an das nicht sehr große Fenster.
    Ein Auto fuhr auf den Hof. Ein roter Kleinwagen der Marke Fiat.
    Er wurde direkt neben meinem Seat geparkt. Zwei Frauen stiegen aus, die ihre Reisetaschen aus dem Fahrzeug holten und danach die Türen zuschlugen. Ich war ein wenig vom Fenster weg nach hinten getreten, um sie zu beobachten. Sie waren recht jung, und sie sahen nicht eben aus wie alte Frauen, die sich zu einer Wallfahrt begaben, um für ihr Seelenheil zu beten.
    Es gab eine Hintertür, durch die man die Unterkunft ebenfalls betreten konnte, und genau das taten die beiden Frauen. Auch ich war so in das Hotel gegangen.
    Gab es hier noch freie Zimmer? Ich wusste es nicht, und eigentlich war es auch nicht interessant für mich. Aber diese geheimnisvolle Templerin sorgte schon für ein größeres Interesse bei mir. Ich wunderte mich darüber, dass die längst verstorbene Person es schaffte, so viele Frauen an ihr Grab zu ziehen. Sie musste zur damaligen Zeit wirklich eine außergewöhnliche Person gewesen sein.
    Mich führte der Weg vom Fenster bis zur Tür hin, die ich einen Spalt breit aufzog, um lauschen zu können. Das Haus war ziemlich hellhörig. Es gab in den Fluren keine Vorhänge oder Möbelstücke, die den Schall der Stimmen geschluckt hätten, und so klangen von unten her, wo sich auch die Anmeldung befand, die Stimmen der beiden Frauen zu mir hoch.
    Sie sprachen Englisch!
    Das wiederum wunderte mich. Bisher war ich davon ausgegangen, nur Einheimische zu erleben, aber diese ungewöhnliche Templerin mit dem Namen Konstanza schien eine internationale Anhängerschaft zu besitzen.
    Neugierde gehört zu meinem Beruf, und deshalb wartete ich darauf, dass die beiden Frauen hochkamen. Ich hoffte, dass sie ihr Zimmer hier in der ersten Etage finden würden. Es gab zwar noch eine zweite, aber die war nur über eine schmale Holzstiege zu erreichen. Man konnte sie wahrscheinlich mehr als Taubenschlag bezeichnen.
    Das Einchecken war schnell vorbei. Ich konzentrierte mich auf die Schritte der Personen, die tatsächlich immer näher kamen, den Flur erreichten und noch besser zu hören waren. Sie kamen in meine Richtung. Ich zählte innerlich bis drei, dann öffnete ich die Zimmertür und trat hinaus in den Gang.
    Mein Erscheinen war genau richtig getimt gewesen. Plötzlich stand ich vor den beiden Frauen, als wäre ich aus der Luft gefallen.
    Ich sorgte bei ihnen

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