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1301 - Eirenes Spur

Titel: 1301 - Eirenes Spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einer Treppe, die in einen Keller führte. Hier befanden sich verschiedene Räume mit allerlei technischer Ausrüstung.
    „Wir werden dich in einen Gavvron verwandeln", erklärte Krix. „Das ist die einzige Chance, die du hast."
    Zusammen mit dem Oberen und dem Diener drängte er den Terraner in einen Sessel, holte allerlei Schälchen und Kästchen mit den unterschiedlichsten Ingredienzien herbei und begann, an ihm herumzuhantieren.
    Perry Rhodan wußte, daß die Gavvron ein wichtiges Volk der Galaxis Siom Som waren.
    Sie waren überaus menschenähnlich, so daß es leicht erschien, ihn in einen Gavvron zu verwandeln. Das hervorstechende Merkmal ihrer äußeren Erscheinung war eine sehr stark ausgebildete, knöcherne Augenbrauenpartie, die so weit aus dem Schädel hervorragte, daß sie eine zweite Stirn bildete. Die Nase war flach und breit. Der Mund besaß eine beträchtliche Spannweite und war nahezu lippenlos. Er bildete daher die größte Schwierigkeit bei dem Bemühen, Rhodan wie einen Gavvron aussehen zu lassen, da eine kosmetische Operation nicht in Frage kam.
    „Es gibt auch Gavvron, die keinen so breit ausgeschnittenen Mund haben", sagte der Obere. „Man wird das akzeptieren."
    Er brachte Nachbildungen von stark ausgebildeten Augenbrauen an, die Rhodan auf Anhieb so fremd aussehen ließen, daß ihn selbst ein guter Freund wohl nicht sogleich wiedererkannt hätte.
    Als eine Stunde später vier Somer mit sieben Robotern das Anwesen betraten und kontrollierten, saß Rhodan mit den Pailliaren zusammen zwischen den Kunstgegenständen und trank einen stark duftenden, süßen Tee. Er zeigte den Somern eine Metallplakette, die ihn als gavvrischen Mitarbeiter einer Arbeitsgruppe auswies, die wichtige militärische Anlagen auf Pailliar errichtete.
    „Was machst du hier bei dem Oberen der Pailliaren?" fragte einer der Somer mißtrauisch.
    Der Sohn der Sonnentochter legte die Scheren seiner vorderen Arme aneinander.
    „Er ist unseres Glaubens", eröffnete er dem Somer. „Er sucht seinen Seelenfrieden bei uns, um mehr bei seiner Arbeit als Ingenieur leisten zu können."
    Das genügte den Somern, um ihre Aufmerksamkeit von Rhodan abzuwenden. Sie untersuchten nun das gesamte Anwesen des Oberen, ohne die Proteste der Pailliaren zu beachten, die ein überraschendes Temperament entwickelten. Der Obere, Tapo, Krix und einige Diener zeterten und kreischten, daß Rhodan die Ohren schmerzten. Sie empörten sich über jeden Schritt der Somer und machten ihnen die heftigsten Vorwürfe, weil sie die Würde des Sohns der Sonnentochter mißachteten und damit das Volk der Pailliaren insgesamt beleidigten.
    Die Proteste hielten allerdings nur solange an, bis die Somer und die Roboter wieder abgezogen waren.
    Dann brachen die Pailliaren in Gelächter aus.
     
    6.
     
    Rhodans Einzug nach Pailkad, der Hauptstadt des Planeten, vollzog sich ganz anders, als er sich vorgestellt hatte. Er flog nicht mit einem Antigravgleiter, den der Obere ihm zur Verfugung gestellt hatte, sondern er ritt auf dem Rücken eines riesigen Krebstieres, das zu einer Karawane gehörte. Landwirtschaftliche Produkte der unterschiedlichsten Art türmten sich neben ihm auf. Sie ließen sich in dem muldenförmigen Rückenpanzer des Krebses bequem und sicher transportieren.
    Vor ihm kauerten Tapo und Krix. Sie hielten Stahlstangen in den Scheren, deren spitze und gebogene Enden sich unmittelbar neben den Augen der Tiere in die weiche Haut bohrten. So konnten sie sie mit leichtem Druck und Zug jederzeit in die gewünschte Richtung dirigieren.
    Die Rumpfkörper der Krebse hatten einen Durchmesser von fast fünf Metern und waren annähernd zwei Meter hoch. Die zwölf Beine der Tiere waren nur etwa jeweils zwei Meter lang. Sie bewegten sich raschelnd und singend, da sie mit dicken Borsten besetzt waren, die sich ständig aneinander rieben. So wurde die Karawane, die sich aus mehr als dreißig Lastentieren zusammensetzte, von eigenartigen Geräuschen begleitet, die mal ein chaotisches Durcheinander bildeten, und die sich dann wieder zu melodischen Tonfolgen zusammenfanden.
    Die Geräusche lockten zahlreiche Somer, Pailliaren und Gavvron aus den Häusern der Stadt, und schon während die Karawane zu einem Marktplatz am Hafen zog, wechselten die verschiedensten Güter ihre Besitzer. Die insektoiden Pailliaren tauschten Geld und einfache Geräte gegen die landwirtschaftlichen Güter ein, ohne ihre Tiere anzuhalten.
    Wer etwas erwerben wollte, mußte die Karawane schon

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