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1301 - Eirenes Spur

Titel: 1301 - Eirenes Spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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begleiten. Daher rannten zahlreiche Männer, Frauen und Kinder der verschiedenen Völker neben den Krebsen her und schrieen durcheinander, um auf sich aufmerksam zu machen oder sich zu verständigen.
    Rhodan beteiligte sich an dem Handel, indem er einiges Gemüse und mehrere Fische gegen einige Dinge eintauschte, die Tapo und Krix einiges wert zu sein schienen. Er hatte nicht das Gefühl, daß die beiden Pailliaren besonders gut bei dem Handel abschnitten, aber darauf kam es nicht an. Wichtig war nur, daß die somerischen Spitzel ihn der Karawane zurechneten und nicht merkten, daß er sie nur benutzte, um in ihrem Schutz in die Stadt einzudringen.
    Als sie an einem sehr alten Stadtviertel vorbeikamen, das durch überaus enge Gassen und schmalbrüstige, kleine Häuser gekennzeichnet war, gab Krix ihm ein Zeichen, und er sprang vom Rücken des Krebses herunter. Er winkte den beiden Pailliaren kurz zu und tauchte dann in der Menge unter, die sich durch die Gassen drängte.
     
    *
     
    Eirene folgte dem Kodexwahrer voller Unbehagen mit ihren Blicken, während er hochaufgerichtet, mit stark vorgewölbter Brust und militärisch ruckartigen Bewegungen vor ihr auf und ab stolzierte.
    Dokroed hatte sich ihr als Kodexwahrer von Pailliar vorgestellt und ihr erklärt, er habe bestimmt, daß das Heraldische Tor dieser Welt Terraner-Tor genannt wurde.
    „Du bist eine Terranerin", sagte er jetzt. „Und ich möchte alles von dir wissen."
    „Es gibt nichts von mir zu berichten", erwiderte sie. „Ich bin entführt und verkauft worden.
    Das ist alles. Irgendeine Bedeutung habe ich nicht."
    „Du hast etwas mit den Netzgängern zu tun", erklärte Dokroed scharf. „Das hat Torsentof mir mitgeteilt."
    Eirene lehnte sich zurück. Sie befand sich in einem luxuriös eingerichteten Gebäude.
    Durch mehrere wandhohe Fenster konnte sie auf das Meer hinaussehen, das sich azurblau bis zum Horizont erstreckte. Sie war umgeben von erlesenen Kunstgegenständen, deren Schönheit sie tief beeindruckte. Es waren vor allem vier Plastiken von somerischen Gestalten, die sie in ihren Bann schlugen.
    „Torsentof", erwiderte sie herablassend. „Er will sich wichtig machen, weiter nichts."
    Dokroed blieb vor ihr stehen und blickte sie mit nachtschwarzen Augen an. Sein Armgefieder war hauptsächlich gelb, hatte aber eine blaue und grünliche Maserung. Die knochigen Vogelhände waren ungemein kräftig. Als Kodexwahrer war er ein mächtiger Mann, den sie nicht unterschätzen durfte.
    „Torsentof ist unser Spitzel", eröffnete Dokroed ihr. „Er geht in der Maske eines Weltraumnomaden auf Informationssuche. Er ist ein verläßlicher Mann, der von großem Nutzen für uns ist. Sein Wort gilt etwas bei uns."
    „Auch er kann sich irren", gab Eirene ruhig zurück. „Netzgänger! Ich weiß nicht einmal, was das ist Allerdings gebe ich zu, davon gehört zu haben, daß es Netzgänger gibt."
    Dokroed setzte sich wieder in Bewegung. Er ging mit militärischen exakten Schritten vor ihr auf und ab, wobei er den Kopf hin und her wendete und sie stets mit einem Auge anblickte.
    „Du bist nicht irgend jemand", stellte er fest. „Du hast eine gewisse Bedeutung, und du kannst dich darauf verlassen, daß ich alles über dich herausfinden werde."
    „Da bin ich aber gespannt", spöttelte sie. „Vielleicht entdecken wir dabei etwas, was ich selbst noch nicht weiß?"
    Dokroed kam zu ihr und beugte sich zu ihr herab.
    „Hüte deine Zunge, Terranerin. Und unterschätze mich nicht. Ich werde mich nicht lange mit dir aufhalten. Wenn du nicht sofort alles erzählst, was wichtig für mich sein könnte, werde ich dich zur weiteren Befragung durch das Terraner-Tor ins Siom-System schicken.
    Dort können sich dann die Experten des Kriegers Ijarkor um dich kümmern."
    Eirene erschrak. Sie wußte sehr wohl, was hinter dieser Drohung steckte. Dennoch wollte sie nichts über sich und die Netzgänger verraten. Dank des psionischen Imprints, den sie bei ihrer Initiierung als Gängerin des Netzes erhalten hatte, war sie psionisch nur schwer beeinflußbar. Bisher hatte sie Dokroed und seinen Verhörmethoden immer ausweichen können, so daß der Kodexwahrer so gut wie nichts erfahren hatte.
    Doch im Siom-System und in den Händen der Experten des Kriegers Ijarkor mochte es anders aussehen. Sie spürte, wie es sie kalt überlief. Alles, was sie je über Folter gehört hatte, kam ihr in den Sinn.
    „Und noch etwas solltest du wissen", fuhr Dokroed fort, wobei er seine Wanderung wieder

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