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1301 - Eirenes Spur

Titel: 1301 - Eirenes Spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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aufnahm. „Man hat mir gesagt, daß du wie aus dem Nichts heraus bei den Ussadi erschienen bist, obwohl es dort kein Heraldisches Tor gibt. Das muß seinen Grund haben.
    Ich bin davon überzeugt, daß du nicht irgendwer bist, sondern daß du eine gewisse Bedeutung hast."
    „Du solltest mich nicht überschätzen", erwiderte Eirene. „Und solche Dinge solltest du mir auch nicht sagen, sonst werde ich eitel."
    Dokroed blieb ruckartig stehen. Langsam drehte er sich zu ihr um.
    „Nur nicht so hochmütig", empfahl er ihr. „Ich wollte dir mit meinen Worten nur sagen, daß ich nicht daran glaube, daß du allein bist und bleibst. Man wird dich vermissen. Irgend jemand wird dir folgen, und er wird noch bedeutender sein als du. Wir werden ihm eine Falle stellen, und du wirst der Lockvogel sein."
    „Kann schon sein, daß mich jemand sucht", antwortete die Tochter Rhodans, wobei sie sich bemühte, gelangweilt zu erscheinen. „Aber wenn du glaubst, dabei einen großen Fang machen zu können, wirst du eine Enttäuschung erleben. Ich bin niemand, um den man sich besonders aufregt."
    „Das wird sich zeigen", sagte der Kodexwahrer. „Jedenfalls habe ich die Informationsdienste angewiesen, die Augen offenzuhalten. Wir haben außerordentlich fähige Kräfte bei der Abwehr. Leider sitzt bei vielen die Waffe gar zu locker."
    Er hob bedauernd die Hände.
    „Es hat in den letzten Stunden einige Tote gegeben. Unglücklicherweise. Erst später hat sich herausgestellt, daß die Opfer unschuldig waren. Nun ja, Unglücksfälle dieser Art lassen sich nie ausschließen. Hoffen wir, daß derjenige, der dir folgt, schnell genug antwortet, wenn er von den Experten der Sicherheitsdienste angesprochen wird."
    Eirene sprang auf.
    „Mörder", sagte sie verächtlich. „Du benutzt dein Amt, um unliebsame Gegner bequem aus dem Weg zu räumen. Aber wage es nicht, dich an mir zu vergreifen. Du würdest es bitter bereuen."
    Dokroed öffnete den Schnabel und fuhr sich mit beiden Händen durch den Backenbart.
    „Na also", triumphierte er. „Mehr wollte ich gar nicht hören."
     
    *
     
    Als Rhodan zur Karawane zurückblickte, prallte er mit einem Gavvron zusammen, der aus einer Haustür auf die Straße hinaustrat. Unwillkürlich griff der Terraner nach den Armen des Mannes, um sich bei ihm abzustützen, weil er sonst unweigerlich gestürzt wäre.
    „Hoppla", sagte der andere. „Nur nicht so stürmisch."
    Seine Augen lagen so tief in den Höhlen unter den weit vorspringenden Augenwülsten, daß sie im Schatten darin nahezu versanken. Das Haar, das schmutzigbraun aussah, trug er zu einer Bürste geschnitten. Er kleidete sich mit einer silbergrauen Montur, die mit allerlei technischem Gerät ausgestattet zu sein schien.
    „Entschuldige", entgegnete Rhodan. „Ich war unachtsam."
    Der andere blickte ihn forschend an, und jetzt sah der Terraner, daß seine Augen grau waren. Zeichnete sich nicht so etwas wie Überraschung im Gesicht des Gavvron ab?
    „Du solltest besser aufpassen", mahnte der Mann ihn, wobei er seine Worte in eigenartiger Weise betonte. Dann drehte er sich um und eilte in Richtung Karawane davon. Er tauchte in der Menge unter. Das letzte, was Rhodan registrierte, war, daß er einen Teleportgürtel trug, der es ihm ermöglichte, das pailliarische Teleport-System zu nutzen.
    Ein eigenartiges Gefühl beschlich ihn. Er ahnte, daß dieser Mann von besonderer Bedeutung war. Am liebsten wäre er ihm nachgelaufen, um in irgendeiner Weise Kontakt mit ihm aufzunehmen.
    Doch die Situation war zu ungünstig. Was hätte er ihm sagen können, was nicht augenblicklich als Vorwand erkannt worden wäre?
    Er wandte sich ab, um weiterzugehen, als ihm jemand etwas Hartes in den Rücken bohrte.
    „Ganz ruhig", sagte ein Somer. „Siehst du die rote Tür dort drüben? Geh hindurch."
    Rhodan überlegte, ob er den anderen mit einem Dagor-Trick überwinden sollte. Doch da bemerkte er den Lauf einer Schußwaffe, die durch einen Spalt in einem angelegten Fenster über der roten Tür auf ihn gerichtet war.
    „Schon gut", entgegnete er und ging so langsam weiter, daß der Somer ihm mühelos folgen konnte. Er trat durch die Tür und kam in einen düsteren Raum, in dem mehrere derbe Tische und Bänke standen. Ein Gavvron, zwei Pailliaren und zwei Somer saßen daran. Sie hatten ausgiebig gegessen und getrunken, wie die gebrauchten Teller, die Speisenreste, die Krüge und die vergossenen Flüssigkeiten auf dem Tisch bewiesen.
    „Was wollt ihr von mir?" fragte

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