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1302 - Schicksalspunkt Terraner-Tor

Titel: 1302 - Schicksalspunkt Terraner-Tor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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könnte, ihm seine Gefangene abzunehmen. Er konnte schließlich nicht ahnen, daß ihr Vater auf Pailliar war, um seine Tochter zu befreien.
    Allerdings waren bewaffnete Shant-Träger niemals ein Pappenstiel, auch wenn es sich um elf handelte. Wir Netzgänger wußten seit langem, daß Shant-Träger sich in wahre Kampfmaschinen verwandeln konnten, denen normale Intelligenzen auf keinen Fall gewachsen waren.
    Aber von den zweiunddreißig Hajasi-Kämpfern, die seit dem Anbruch der Dunkelheit in das Terrain rings um das Heraldische Tor eingesickert waren und sich in optimale Angriffspositionen begeben hatten, waren vierundzwanzig ebenfalls Shant-Träger und Absolventen von Upanisahda - und ich hatte wie viele andere Netzgänger ein hartes Anti-Shan-Training absolviert. Andernfalls hätte ich mich gleich selbst erschießen können, anstatt mich in eine Position zu bringen, von der aus ich den Überfall auf die Eskorte an der Spitze unserer Truppe leiten konnte.
    Doch wir besaßen noch einen anderen Vorteil, wie ich soeben durch Gorgud erfahren hatte.
    Kodexwahrer Dokroed hatte sich in seiner Ahnungslosigkeit zu der Unvorsichtigkeit verleiten lassen, seine Gefangene persönlich zum Tor zu bringen. Es war ganz klar, daß ich diesen Vorteil wahrnehmen würde, indem ich alles daransetzte, Dokroed und meine Tochter von der Eskorte abzudrängen.
    Das würde die Kampfkraft der Eskorte ganz erheblich mindern, denn sie durften von da an nicht mehr blindlings in die Dunkelheit schießen, weil sie nicht wußten, ob sie dabei ihren Kodexwahrer trafen. Sie würden nur dann schießen, wenn sie ihr Ziel klar erkannten - und das würde nicht nur wegen der Dunkelheit sehr schwer sein.
    Ich überprüfte noch einmal meine Waffe. Es handelte sich um einen Wechsel-Nadler aus den Beständen der Hajasi Amani. Unter Terranern hätte er vielleicht Switch-Nadler geheißen, denn er besaß zwei unterschiedliche Energiemagazine, zwischen denen man vermittels einer blitzschnellen Schaltung wählen konnte: ein Magazin für Arbeitsenergie, die je nach Einstellung der Wandelfeld-Mündung zum Schweißen und Schneiden hochwertigen Metallplastiks oder zum Zertrümmern von Hindernissen eingesetzt wurde - und ein Magazin für ultrastarke Hochenergie, die als Paralysator, Desintegrator oder Quintadimfeld-Pulsator verwendet werden konnte.
    Selbstverständlich hatte ich darauf bestanden, daß die Hajasi - wie ich ebenfalls - in der ersten Phase des Kampfes ihre Nadler nur als Paralysatoren einsetzen sollten, außer sie sahen die Gefangene und wußten demnach genau, daß sie sie nicht versehentlich treffen konnten.
    Das war ein gewisses Handikap für uns, aber wir mußten es in Kauf nehmen, da meine Tochter möglicherweise nicht in der Lage war, das Defensivsystem ihrer Netzkombination zu aktivieren - falls man ihr diese Kombination überhaupt gelassen hatte. In dem Fall würde selbst nur ein Streifschuß aus einem Desintegrator oder die Tangierung eines Quintadimfelds ihr Leben gefährden. Um die Angehörigen der Eskorte brauchten wir uns dagegen keine Sorgen zu machen. Ihre Shants schützten hervorragend vor Einzeltreffern.
    Selbst Dauerfeuer aus normalerweise tödlich wirkenden Waffen würde sie wahrscheinlich nur vorübergehend ausschalten.
    Als ich das leise Singen von Antigravtriebwerken vernahm, richtete ich mich in geduckte Haltung auf. Links und rechts neben mir schoben sich zwei Schatten aus ihren Deckungen: der Somer Bartod und der Gavvron Nugrud.
    Ich winkte Bartod zu, daß er sich zurückhalten sollte. Er hatte niemals eine Upanishad besucht und konnte es auf keinen Fall mit einem Shan aufnehmen. Deshalb war er von Gorgud angewiesen worden, in seiner Deckung zu bleiben und uns, die wir angriffen, notfalls Feuerschutz zu geben. Ich hoffte, daß er nicht plötzlich übereifrig geworden war.
    Aber da kauerte er sich bereits wieder nieder.
    Nugrud dagegen war Upanishad-Absolvent im Rang eines Shan. Er würde an meiner Seite kämpfen.
    Dort, woher der Gefangenentransport kommen mußte, wurde es hell. Sekunden später sah ich durch die Filtermaske meines Kugelhelms die drei gepanzerten Gleiter, die soeben um eine scharfe Kurve gekommen waren und jetzt mit voll aufgeblendeten Scheinwerfern und zuckenden Positionslichtern das letzte Stück der betonierten Schneise, die zwischen uralten Bäumen und Felstürmen zum Terraner-Tor führte, in Angriff nahmen.
    Sie waren wirklich völlig ahnungslos!
    Es sei denn, sie hätten mit einem Überfall gerechnet und würden

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