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1302 - Schicksalspunkt Terraner-Tor

Titel: 1302 - Schicksalspunkt Terraner-Tor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Das Netz erfüllte auch gedanklich nur angetippte Wünsche automatisch.
    Doch nicht einmal das hatte sie fertiggebracht. Ihre Gedanken und Gefühle waren bei ihrer Tochter und ihrem Gatten gewesen, die beide nun schon so lange verschollen waren, daß sich auch ohne innere Eingebung der Schluß aufdrängen mußte, daß ihnen etwas zugestoßen war.
    Gesil erinnerte sich so genau daran, als sei es erst vor einer Minute passiert, wie Eirene sich von ihr verabschiedet hatte, um eine Netzgängerstation aufzusuchen, die in unmittelbarer Nähe des DORIFER-Eingangs im All schwebte. Diese Mission war ein Kompromiß gewesen. Ursprünglich hatte ihre Tochter DORIFER selbst aufsuchen wollen.
    Das aber wäre einem ungeschriebenen Gesetz des Bundes der Netzgänger zuwidergelaufen. Nur derjenige, der mehrjährige Erfahrungen im aktiven Umgang mit dem Psionischen Netz besaß, durfte ins Innere des Kosmonukleotids eindringen. Außerdem war die Lage durch die ungewöhnlichen Energietransfers und Bewegungen, die innerhalb von DORIFER festgestellt worden waren, so undurchsichtig geworden, daß Eirenes Besuch ein unkalkulierbares Risiko dargestellt hätte.
    Es hatte einiger Überredungskunst bedurft, daß Eirene sich damit zufriedengegeben hatte, statt des Kosmonukleotids jene Station aufzusuchen, die in erster Linie der Nahbeobachtung DORIFERS diente.
    Weder sie selbst noch Gesil und auch nicht ihr Vater hatten die geringste Ahnung gehabt, daß sie auch dort gefährdet sein könnte. Eirene war in bester Laune aufgebrochen - und kaum war sie innerhalb der Präferenzstränge verschwunden, hatte sich das Fürchterliche ereignet.
    In unmittelbarer Nähe DORIFERS war ein Fremdkörper von der Größe eines kleinen Asteroiden und der Masse von zirka 50 Billionen Tonnen materialisiert, hatte ungeheure Mengen Hyperenergie auf psionischen Frequenzen abgestrahlt und das psionische Netz auf mehrere Lichtstunden im Umkreis verzerrt.
    Seitdem war Eirene spurlos verschollen.
    Das war der 29. September 445 NGZ gewesen. Inzwischen schrieb man den 1.
    November 445 NGZ.
    Perry Rhodan hatte einen Tag lang auf ein Lebenszeichen Eirenes gewartet und versucht, Erkundigungen einzuziehen. Es war so gut wie nichts dabei herausgekommen - außer der Theorie, daß Eirene durch das Auftauchen des KLOTZES einen Unfall erlitten hatte. Die physikalischen Parameter dieses theoretischen Unfalls waren jedoch so verworren und schwer deutbar, daß nicht einmal entschieden werden konnte, ob Eirene aus dem Psionischen Netz geschleudert worden war (woraus sich die Frage ergeben hätte, wo sie gelandet sein könnte), oder ob der Unfallausgang tödlich für sie gewesen war.
    Nach diesem einen Tag hatte sich Gesils Gatte grimmig entschlossen auf die Suche nach ihrer beider Tochter gemacht.
    Das war am 30. September 445 NGZ gewesen.
    Seither war auch von ihm kein Lebenszeichen auf Sabhal angekommen, so daß sowohl er als auch Gesil seit mehr als vier Wochen als vermißt galten.
    Die lautlose Explosion aller Farben des optischen und des hypertrophen Spektrums machten Gesil darauf aufmerksam, daß sie sich einem Hauptknotenpunkt des Psionischen Netzes näherte. Gleichzeitig spürte sie, wie sich der normalerweise relativ zeitverlustfreie Transportvorgang verlangsamte. Das war eine Reaktion des Netzes darauf, daß sie sich im ersten Knotenpunkt nicht für eine Abzweigung entschieden hatte.
    Das Netz hatte sie daraufhin so geradlinig wie möglich weitergeleitet, sich aber gleichzeitig darauf vorbereitet, ihre nächste Chance, auf die „richtige" Bahn umzusteigen, zu vergrößern.
    Sie konzentrierte sich auf das Farbmuster und die hyperdimensionalen Abdrücke, die von Knotenpunkt zu Knotenpunkt so verschieden waren wie menschliche Fingerprints und Retinamuster - und sie erkannte, welchem Knotenpunkt sie sich näherte.
    Erleichterung breitete sich in ihr aus, denn sie wußte, daß sie in dem Hauptknotenpunkt eine Möglichkeit besaß, auf eine Bahn umzusteigen, die zur Alten Station führte.
    Dabei hatte sie sich bisher noch nicht einmal Gedanken darüber gemacht, was sie sich von dem Besuch der Alten Station überhaupt erhoffte. Sie war lediglich einem Impuls gefolgt.
    Da war sie auch schon innerhalb des Hauptknotenpunkts. Das Gewirr der Präferenzstränge und die wabernden Leuchterscheinungen ihrer Umsteigestellen verwirrte sie diesmal nicht, da sie sich auf diese Eindrücke vorher vorbereitet hatte. Sie fand die „richtige" Umsteigstelle sofort unter den Hunderten anderer Stellen

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