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1302 - Schicksalspunkt Terraner-Tor

Titel: 1302 - Schicksalspunkt Terraner-Tor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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packte ich erneut zu.
    Doch er hatte seine Ermattung nur vorgetäuscht und ging vehement zum Gegenangriff über. Wir stürzten beide aus dem Gleiter.
    Natürlich rappelte ich mich sofort wieder auf. Mein Gegner allerdings auch. Er hatte jedoch begriffen, daß weiterer Widerstand sinnlos gewesen wäre, denn er würde ihm nicht helfen, seinen Auftrag zu erfüllen - nämlich, Dokroed zu beschützen und die Gefangene am Entkommen zu hindern.
    Er raste so schnell davon, daß ich es meinerseits für sinnlos hielt, mich länger auf ihn zu fixieren.
    Mein Ziel war Eirene!
    Ich startete durch und suchte nach dem mittleren Gleiter. Aber ich fand ihn nicht mehr.
    Entweder war er inzwischen völlig in die miteinander verschmolzenen Wolken aus Anti-Ortungs-Partikeln gehüllt - oder Dokroed hatte sich wieder gefangen und war mit ihm und Eirene geflohen.
    Von links und rechts krachte und blitzte es unaufhörlich. Zwischen den Hajasi und den Kämpfern der Eskorte tobte ein heftiges Gefecht, das jetzt auch mit Kampfstrahlen geführt wurde. Wegen der Anti-Ortungs-Wolke konnte ich nichts Genaues erkennen, aber es schien mir, als zögen sich die Leute Dokroeds auf das Terraner-Tor zurück, verfolgt und hart bedrängt von unseren Hajasi.
    „Hier spricht Perry!" rief ich in meinen Helmfunk. „An alle Hajasi! Sieht jemand den mittleren Gleiter? Hat jemand eine Ahnung, wo die Gefangene steckt? Bitte melden!"
    Zahlreiche Stimmen schwirrten durcheinander.
    Ich fand schließlich heraus, daß Dokroed gesehen worden war, als er sich vom Boden aufrappelte und im Terraner-Tor verschwand.
    Eirene mußte ihn aus dem Gleiter geworfen haben. Anders konnte es gar nicht sein.
    Sie war schon ein Prachtmädchen.
    Nur hatte sie ihr „Husarenstück" im denkbar ungeeigneten Zeitpunkt ausgeführt.
    Wahrscheinlich hatte sie gemerkt, daß sie befreit werden sollte, und hatte die Gelegenheit genutzt, ihren Befreiern in die Hände zu arbeiten, indem sie Dokroed unschädlich machte und sich erst einmal vom Gefechtsfeld entfernte.
    Sie hatte dabei nur nicht bedacht, daß ihr die Befreiung schon so nahe gewesen war, daß sie an Ort und Stelle bleiben mußte, um sie vollenden zu lassen. Praktisch war sie vor uns, ihren Befreiern, davongeflogen und wollte irgendwo abwarten, wie der Kampf ausging.
    Das zwang uns allerdings dazu, ebenfalls auszuharren, anstatt uns mit ihr abzusetzen.
    Wir würden uns in zwei Aufgaben teilen müssen: einmal die Kämpfer Dokroeds in Schach zu halten und zurückzudrängen - und dann, nach Eirene und dem Gleiter zu suchen, in dem sie sich wahrscheinlich noch befand.
    Dabei würde der Zeitfaktor die entscheidende Rolle spielen, denn falls es Dokroed oder einem seiner Leute gelang, aus dem Terraner-Tor über Funk Hilfe herbeizurufen, mußten wir über kurz oder lang so in Bedrängnis geraten, daß es zum Scheitern unserer Aktion führen würde.
    Ich schaltete meinen Helmfunk auf automatische Frequenzsuche und rief unablässig nach Eirene.
    Aber meine Tochter antwortete nicht.
    Plötzlich stand Gorgud neben mir.
    Ich schaltete auf unsere gemeinsame Frequenz zurück und hörte ihn sagen: „Der Gleiter mit deiner Tochter muß in der Nähe sein. Ich hörte von zwei meiner Leute, daß das Fahrzeug durch Desintegratorbeschuß beschädigt wurde und nur noch über den Boden schleifte."
    „Ich werde ihn finden!" rief ich impulsiv.
    „Ich helfe dir dabei, Perry", sagte der Gavvron.
    Wir hoben dicht nebeneinander ab und flogen drauflos, während rings um uns Energiestrahlen den Boden pflügten.
    Gorgud war wirklich ein bemerkenswerter Mann...
     
    6.
     
    Eirene kroch aus dem Unterholz auf die kleine Lichtung, auf die sie bei ihrer Flucht aus dem schwerbeschädigten Gleiter gestoßen war. Aus der Ferne hörte sie das Stakkato von Energieentladungen.
    Schwer atmend blieb sie liegen, obwohl sie wußte, daß sie sich nicht länger als unbedingt notwendig auf der Lichtung aufhalten durfte. Sie wollte jedoch zumindest so lange hier bleiben, bis es ihr gelungen war, die Sperre zu finden und zu beseitigen, die ein Kybernetiker Dokroeds in den Zentralen Syntron ihrer Netzkombination installiert hatte, um sie an einer Flucht und an der Aufnahme illegaler Funkkontakte zu hindern.
    Sie schloß die Augen und blendete gedanklich zurück zu dem schrecklichen Moment, in dem sie aus dem mittleren Gleiter des kleinen Konvois heraus das beleuchtete Heraldische Tor gesehen und Dokroed ihr zynisch erklärt hatte, daß er sie durch das Terraner-Tor nach Som abschieben

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