1302 - Schicksalspunkt Terraner-Tor
in taktisch ausgeklügeltem Abstand von mehreren mit Shant-Kämpfern vollbesetzten unbeleuchteten Gleitern verfolgt! durchfuhr es mich.
In dem Fall hätte ich allerdings schon das vereinbarte Alarmsignal von Gorgud empfangen müssen.
Falls er nicht entdeckt und blitzschnell überwältigt worden war, so daß er mir keine Warnung hatte zukommen lassen.
Doch mit solchen Bedenken kamen wir nicht weiter. Ich mußte mich darauf verlassen, daß Gorgud nicht entdeckt und ausgeschaltet worden war. In einem der drei Gleiter saß Eirene. Ich durfte nicht zulassen, daß sie durch das Terraner-Tor nach Som geschickt wurde. Vielleicht würden Gesil und ich sie in einem solchen Falle niemals wiedersehen.
Inzwischen waren die drei Gleiter nahe genug gekommen, daß ich durch die Spezialoptiken meines Kugelhelms ihre Insassen deutlich sehen konnte.
Im ersten Gleiter saßen fünf schwerbewaffnete, in Shants gekleidete Personen - im dritten Gleiter ebenfalls, und im mittleren Gleiter befand sich Dokroed zusammen mit einem weiteren Shant-Kämpfer und eine hominide Gestalt in einer Netzkombination.
Eirene!
Genau konnte ich es nicht sehen. Die Panzertroplonhüllen der Gleiter erzeugten Reflexe, die die Spezialoptiken behinderten. Aber ich durfte nicht länger warten. Der erste Gleiter hatte die gedachte Linie erreicht, an der die Auslösung unseres Angriffs geplant war.
Ich schaltete das Gravojet-Aggregat meiner Netzkombi ein und schoß förmlich aus meiner Deckung. Neben mir startete Nugrud raketengleich - und ich wußte, daß gleichzeitig mit uns zehn weitere Hajasi vorwärts stürmten, während die anderen auf die vorher genau festgelegten Chancen warteten und die ebenfalls vorher genau festgelegten Mittel einsetzten.
„Verdunkelung!" flüsterte ich ins Mikrophon meines Helmfunks.
Gleichzeitig feuerten Nugrud, die zehn anderen Hajasi und ich aus den auf volle Paralyse-Energie geschalteten Nadlern. Solange die Eskorte die Panzertroplonhüllen ihrer Gleiter nicht vollständig geschlossen und sich auf die Defensivwirkung ihrer Shants konzentriert hatte, waren auch Paralysatoren die geeigneten Waffen. Außerdem wollten wir unsere Gegner nicht töten. Wir wußten, daß sie durch Kodexgas konditioniert und daher unschuldig daran waren, daß sie für den Kriegerkult kämpften.
Der eine Shant-Träger im mittleren Gleiter sackte zusammen. Der andere aber schwankte nur kurz, dann hatte er sich offenkundig auf die Aktivierung der Defensivwirkung seines Shants konzentriert. Er kam zwar nicht dazu, die Panzertroplonhülle des Gleiters zu schließen, dafür feuerte er mit einem Impulsnadler durch eine der Öffnungen wild in die Gegend.
Wir Angreifer hatten allerdings kurz vorher die Schutzschirme unserer Anzüge beziehungsweise die Defensivwirkung unserer Shants aktiviert, so daß die Strahlschüsse der Verteidiger wirkungslos blieben. Gleichzeitig explodierten die Wirkungsköpfe der beiden Miniraketen, deren Abschuß ich mit dem Wort „Verdunkelung" befohlen hatte, vor und hinter dem mittleren Gleiter.
Die Wirkung war verblüffend, auch wenn man sie kannte.
Innerhalb von Sekundenbruchteilen expandierten vor und hinter dem mittleren Gleiter Wolken von Anti-Ortungs-Partikeln, eine von Wissenschaftlern der Hajasi Amandi entwickelte Defensivwaffe, die abgeschirmte Objekte für eine gewisse Zeitspanne sowohl vor optischer Sicht als auch vor Ortung jedweder Art schützte.
Nugrud und ich waren dem mittleren Gleiter jedoch schon so nahe gekommen, daß unsere Sicht und Ortung nicht behindert wurde.
Ich bekam einen Streifschuß ab, der aber meinen Schutzschirm nur zu einem müden Flackern anregte, dann war ich am Gegner. Ich schlug ihm mit dem Griffstück meiner Waffe den Strahler aus den Händen, dann packte ich ihn an seinem Schulterkreuzgurt und zog, um ihn aus dem Gleiter zu befördern.
Das war naturgemäß schwierig, auch wenn der eigene Schutzschirm auf KONTUR geschaltet war, aber ich hatte solche Praktiken trainiert. Mein Gegner allerdings auch. Ich bekam es zu spüren. Beinahe wäre ich fortgestoßen worden. Ich steuerte im letzten Moment mit meinem Gravojet-Aggregat dagegen und griff erneut an.
Er wehrte sich mit blitzschnellen Schlägen und Tritten, die mir ohne meinen Schutzschirm sämtliche wichtigen Knochen gebrochen hätten. Neben mir stürzte Nugrud rücklings vom Gleiter weg. Ein Zufallstreffer mußte ihn erwischt und durch seine kinetische Energie davongeschleudert haben.
Als mein Gegner unter meinen Hieben ermattete,
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