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1303 - Blut für das Disco-Trio

1303 - Blut für das Disco-Trio

Titel: 1303 - Blut für das Disco-Trio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Für ihn war es nicht unbedingt eine Freude, Hillary McCormick zu sehen. Er kannte sie flüchtig.
    Sie war zwar recht hübsch, aber irgendwie nicht sein Typ. Hillary kam ihm immer überdreht und hektisch vor.
    Auch jetzt war sie nicht eben die Ruhigste. Sie tanzte vor ihm hin und her. Sie trug ein Oberteil mit viel Flitter und Glitzersteinen, und die Hose war im Stil der Siebziger geschnitten, mit Schlag an den Beinen. Der Stirnreif war wieder modern. Den hatte sie in ihr rotblondes Haar gesteckt.
    Auf den Lippen lag ein Perlglanz und um den Mund herum auch etwas Flitter.
    »Super hier, nicht?«
    Johnny nickte.
    »Los, wir tanzen.«
    »Nein, lass mal.«
    »Warum denn nicht?«
    »Ich warte auf die Hot Spots.«
    »Ach so, ja. Auf die sind wohl alle Kerle richtig scharf.« Hillary schaute kurz zur Bühne. »Ist auch ein guter Platz hier.«
    »Logo.«
    »Dann lass mich mal dazwischen.« Sie war wieder superforsch, und Johnny konnte nichts tun. Er spürte ihre Rundungen an seinem Körper, und als sie ihm das Glas aus der Hand nahm und einen kräftigen Schluck trank, konnte er auch nichts dagegen tun. So war Hillary McCormick eben. Johnny hoffte nur, dass er sie nicht den ganzen Abend über in seiner Nähe haben würde. Das hielt er nicht aus.
    So eng der Platz auch war, Hillary konnte nicht still stehen. Sie musste immer im Rhythmus der Musik wippen, hielt die Augen dabei halb geschlossen und sang einige der Texte mit, die aus den überdimensionalen Boxen dröhnten.
    Er hatte mal durch Zufall ihre Eltern kennen gelernt. Die waren das glatte Gegenteil der Tochter. Sehr ruhig und verhalten. Er wusste auch, dass Hillarys Vater ein hohes Tier bei irgendeiner Versicherung war.
    Als sie ihn wieder ansprach, musste sie trotz der lauten Stimme die Worte wiederholen.
    »Wann kommt denn die Band?«
    »Gleich.«
    »Super, dann warte ich.«
    Das hatte Johnny zwar nicht gewollt, aber wegscheuchen konnte er Hillary auch nicht. Nur dass sie ihm plötzlich die Arme um den Hals schlang und mit ihm auf der Stelle tanzte, das gefiel ihm weniger. Zum Glück dauerte es nicht lange, denn ohne eine Vorwarnung stellte der DJ die Musik ab.
    Es wurde zwar nicht still in der Halle. Aber im Vergleich zu vorher herrschte schon eine gewisse Ruhe, die nicht lange anhielt, denn jetzt übernahm der DJ das Wort.
    »Sie sind da…«
    Ein Schrei der Massen!
    »Sie warten hinter der Bühne…«
    Wieder brüllten die Besucher los!
    »Es sind…«, erlegte jetzt eine Kunstpause ein. »Es sind die Hot Spots!«
    Einen Moment später tobte die Halle. Es gab keinen mehr, der ruhig auf der Tanzfläche stand. Arme wurden gereckt und der Decke entgegengestoßen. Beifall und Schreie mischten sich zu einem akustischen Orkan.
    Auch Hillary McCormick brüllte.
    Johnny gehörte zu den wenigen Gästen, die sich ruhig verhielten.
    Sein Blick war einzig und allein auf die Bühne gerichtet. Er wollte den Auftritt der Girl-Group aus der Nähe erleben.
    Anastasia, Michelle und Sheena waren da. Wie immer trugen sie wieder ihr knappes, aber typisches Outfit. Kaum mehr Stoff als bei einem Tanga. Ihre Körper hatten sie bemalt und gepierct. Das gehörte ebenfalls zu ihrem Image.
    Johnny sah die Hot Spots jetzt zum dritten Mal. Während Hillary neben ihm noch immer hüpfte und schrille Schreie ausstieß, konzentrierte er sich auf die Sängerinnen. Okay, sie sahen aus wie immer, aber etwas war trotzdem anders bei ihnen.
    Erst beim zweiten Hinschauen nahm er es wahr. Sie bewegten sich anders als sonst. Längst nicht so locker und flott. Mehr träge, wie man es von müden Menschen kannte.
    Das sah Johnny Conolly schon als ungewöhnlich an. Er wunderte sich, denn das Verhalten änderte sich auch nicht, als sie zu ihren Mikrofonen gingen.
    Der Gang war anders als sonst. Johnny versuchte, einen treffenden Ausdruck dafür zu finden und nickte vor sich hin, als er fündig geworden war.
    Staksig. Möglicherweise auch lauernd. So kamen ihm auch die Haltungen der Drei vor.
    Standen sie unter Drogen?
    In der Szene wäre das kein Einzelfall gewesen. Das gehörte bei vielen dazu. Nicht wenige sprachen öffentlich darüber, was Johnny falsch fand, denn er verachtete das Zeug.
    Der DJ sprach wieder. Johnny hörte gar nicht hin. Die Lobeshymnen rauschten an ihm vorbei, nur einmal zuckte er zusammen, als Hillarys Stimme in sein rechtes Ohr gellte. Da verzog er das Gesicht.
    »Und jetzt!«, brüllte der DJ in sein Mikro. »Action…!«
    Die Menge schrie. Sie tobte, und die Band ließ sich nicht

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