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1304 - Das Gericht der Elfahder

Titel: 1304 - Das Gericht der Elfahder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kommunikationsraum auf, wo Lavoree uns erwartete.
    „Abflug", sagte ich. „Wir legen das nächste Flugziel erst unterwegs fest. Es eilt!"
    Ich nahm Fazzy beiseite und blickte ihn scharf an.
    „Ich glaube, du bist uns eine Erklärung schuldig", zischte ich. „Alles habe ich vpn dir erwartet, nur ein solches Verhalten nicht!"
    Bonifazio Slutch berichtete, was ihm seit der Landung auf dem Werftplaneten widerfahren war. Er schilderte seine Kontakte mit den Geschäftsleuten und seine Schachzüge, nachdem er sicher war, daß wir den Brüdern in die Hände gefallen waren. Parlan trat zu uns und nickte immer wieder bestätigend. Als Fazzy fertig war, faltete der Stumme die Hände und drehte sie. Er nahm sie auseinander, deutete auf Slutch, formte eine Kugel und lachte. Das Ganze, verstand ich, hatte den beiden Spaß gemacht. Fazzy hatte sich selbst übertroffen.
    „Also gut", seufzte ich. „Es war unkonventionell, aber wirksam. Du hast Stronker und mich aus der Klemme geholt. Wir danken dir herzlich!"
    „Gut, daß du es einsiehst, Bully", kam die Antwort. „Ich hätte dir das Schicksal nicht zumuten wollen, das die Gamtsaka-Brüder für dich vorgesehen hatten. Besser, wir treffen sie nie wieder!"
    Lavoree kommunizierte über das Virotron mit dem Schiff. Sekunden, bevor der EXPLORER-Verbund sich in das Netz der Psilinien einfädelte, tauchten am Rand des Kraa-Systems mehrere Schiffe des Ewigen Kriegers auf und nahmen Kurs nach Muantok.
    Es mußten die Schiffe sein, die von den Gamtsaka-Brüdern gerufen worden waren.
     
     
    3. ELFAHD
     
    Shematin fand es merkwürdig, daß er sich selbst beobachtete, wie er durch den warmen Grünmorast glitt. Er beobachtete die vordersten, dünnen Auswüchse seines weißlich schimmernden Körpers, die sich ab und zu über die dampfende Oberfläche hoben und Bewegungen machten, die den Körper gemächlich vorwärtsbewegten.
    Shematin fragte sich nach dem Grund seines Verhaltens. Er war ein Azimu, aber daran konnte es nicht liegen. Viel eher schon daran, daß er einfach zu lange in der Einsamkeit verharrt hatte. Er wußte nicht, was zur Zeit auf seiner Welt vorging. Gezielt suchten seine grünlich schimmernden Augen das dichte Dach aus Blättern und Ranken ab, das sich über dem Morast erstreckte. Dämmerlicht herrschte, und die üppig wuchernden Pflanzen in diesem Teil des Kleinkontinents Shima ließen keinen Blick auf den Luftraum zu, der sich über dem Dschungel befand.
    Die Einsamkeit, sie war der natürliche Bestandteil seines Lebens, und nicht nur des seinen. Alle Elfahder lebten auf ihrer Heimatwelt in dieser Abgeschiedenheit, und nur manchmal trieb es sie, eines der Gesprächshäuser aufzusuchen und sich mit Artgenossen zu unterhalten.
    Die selbstgewählte Isolation hing mit der Lebensart der Elfahder zusammen und mit der Lebensform, und beim Gedanken an die Lebensform durchlief eine heiße Woge den Körper Shematins. Er zuckte erschrocken zusammen und versank gänzlich unter der Oberfläche des Grünmorasts. Ein seltener Impuls durcheilte seinen Körper, aber er schrieb ihn dem unterschwelligen Schock zu, den seine Gedanken ausgelöst hatten.
    Die Lebensform. Jeder Elfahder lebte mit dem Wissen, daß ihr Volk einst eine agile humanoide Gestalt besessen hatte, die ähnlich der gewesen sein mochte, die die Vironauten besaßen, die überall nur als Gorims bezeichnet wurden, als seien sie mit den Gängern des Netzes identisch, jenen anderen Gorims, die die erklärten Feinde der Ewigen Krieger waren.
    Früher hatten sich die Elfahder nicht um diese Dinge gekümmert, und wenn sie jetzt so ausführlich über die Zustände in der Mächtigkeitsballung Bescheid wußten, dann lag es daran, daß Volcayr zu seinem Volk heimgekehrt war und seit jener Zeit versuchte, es von der Lehre des Permanenten Konflikts abzubringen. Er hatte Dinge berichtet, die vielen Elfahdern völlig unglaubhaft schienen.
    Shematin war ein Azimu, deshalb glaubte er Volcayr. Sein Wissen war der eigentliche Grund, warum er seinen Körper beobachtete, während er geschmeidig durch den wärmenden Sumpf glitt, der so viele Nährstoffe enthielt, daß Shematin gut eine Woche auf die Zufuhr fremder Nahrung verzichten konnte.
    Wie hätte ich reagiert, wenn ich einen anderen Körper besessen hätte? fragte der Elfahder sich. Warum gehöre ich nicht zu jenen, die die Upanishad besuchten? Warum wollte ich kein Kodextreuer im Dienst eines Ewigen Kriegers werden?
    Heshima Piganu, der Name der vulkanischen Insel, war auch der Name

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