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1304 - Das Gericht der Elfahder

Titel: 1304 - Das Gericht der Elfahder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Solltet ihr uns betrügen wollen, so muß ich euch warnen. Meine Männer werden euren Gleiter zerstören, ehe ihr den Transmitter benutzen könnt."
    „Wo ist die Werft?" bellte Tanjung. Fazzy führte sie hinüber zu dem Gelände hinter dem Speisesalon. Parlan war längst da und bediente die Lichtanlage. Überall flammten Scheinwerfer auf und beleuchteten das Wunderwerk einer Technik, wie sie es nur in der Mächtigkeitsballung ESTARTU gab. Die beiden Brüder stießen laute Rufe aus.
    „Warum haben wir davon nichts gewußt?" fragten sie. „Diese Anlage ist nicht mit Geld zu bezahlen!"
    „Eben. Ein guter Tausch!"
    „Ihr seid frei!" sagte Zamtang zu Bully und Stronker. „Wir werden uns mit der Garde herumstreiten müssen, aber das ist das kleinere Übel. Es wird uns eine passende Ausrede einfallen!"
    In dem Augenblick, in dem Parlan die Lichtanlage eingeschaltet hatte, hatte Fazzy den mit dem Beiboot verabredeten Impuls gegeben. Das Boot befand sich auf dem Weg zum Batteriehändler-Schrottplatz. Fazzy zog die beiden Befreiten mit sich.
    „Drüben am Eingang der Miniwerft steckt die Besitzerurkunde", rief er den Brüdern noch zu, aber die hatten alles andere zu tun, als auf ihn zu hören. Sie entfalteten hektische Aktivität, um die Miniaturwerft so schnell wie möglich zu untersuchen und dann den Abtransport zu veranlassen.
    Fazzy zog die beiden Vironauten mit sich davon. Parlan stieß zu ihnen, sie waren vollständig. In der Luft über ihnen näherten sich die ersten Gleiter. Händler stiegen aus und suchten herum. Jeder stellte Besitzansprüche auf etwas, was ihm nicht gehörte. Sie mußten rasch erkennen, daß Fazzy sie betrogen hatte. Er hatte Dinge für sich vereinnahmt und keinen Gegenwert geliefert. Auch die Miniwerft gehörte noch ihrem bisherigen Besitzer, und er beeilte sich, so schnell wie möglich zu ihr zu kommen. Dort traf er auf die Brüder, und innerhalb weniger Sekunden war eine handfeste Auseinandersetzung im Gang.
    Jemand rief nach den Ordnungshütern.
    „Was soll das?" zischte Stronker. „Was hast du da angestellt?"
    Fazzy Slutch gab keine Antwort. Er deutete nach vorn, wo das Beiboot herabsank und sie mit einem Traktorstrahl an Bord holte.
     
    *
     
    Wir wurden verfolgt. Es waren Privatgleiter, die unsere Spur aufgenommen hatten. Offensichtlich war es den Händlern sehr schnell gedämmert, wem sie das alles zu verdanken hatten.
    Ich blickte Fazzy an und wußte nicht, ob ich mich freuen oder ärgern sollte. Fazzy war noch nie ein Kind von Traurigkeit gewesen. Es hatte ihm Spaß gemacht, ein paar Gauner an der Nase herumzuführen und sie tüchtig auflaufen zu lassen. Bloß, woher hatte er den Mut dazu genommen?
    „Nichts wie weg", sagte ich. Irritiert beobachtete ich, wie Fazzy an der Steuerung des Beiboots tat, als habe er nichts gehört. Statt dessen steuerte er eine Gasse der Stadt an und ließ das Boot rasch absinken. Er öffnete eine Schleuse und sprang aus dem Pilotensessel empor.
    „Ruhe bewahren, ich bin gleich wieder da", sagte er hastig. Ich folgte ihm. Ich durfte es nicht dulden, daß er im Überschwang seiner Selbstzufriedenheit, die er an den Tag legte, einen Fehler machte. Er verließ das Boot und stürmte in ein Gebäude hinein. Er eilte durch mehrere leere Räume, bis er auf ein Fremdwesen traf.
    „Xantittos!" rief er aus. „Da bist du ja! Ich habe etwas für dich!"
    „Ist mir egal", sagte Xantittos.
    „Auch der Toshin ist mir egal. Barnuckel geht es nicht gut. Sein Seelenstein ist verschwunden. Ohne ihn kann er nicht mehr lange leben!"
    „Ist er das?"
    Fazzy Slutch hielt den Stein hoch, den er heimlich hatte mitgehen lassen. Einer der Tentakel schnellte vor und riß ihm das Ding aus der Hand.
    „Woher hast du ihn, Pilzsucher?"
    „Von den Gamtsaka-Brüdern!"
    Ich wußte, daß Fazzy log, schwieg jedoch.
    Xantittos verschwand mit dem Stein. Ich wollte Fazzy wegzerren, aber da kehrte das Wesen zurück.
    „Du hast ihn gerettet", pfiff es. „Wie kann er es dir danken?"
    „Schon gut", murmelte mein Adjutant und wandte sich zum Gehen. „Wir müssen verschwinden. Die Brüder sind hinter uns her!"
    Wir hetzten hinaus. Über uns rasten ein paar Gleiter entlang. Das Beiboot entging ihnen.
    Jemand hatte alle Aggregate deaktiviert, so daß es nicht geortet werden konnte. Wir stiegen ein, und Stronker legte einen Alarmstart hin. Das Beiboot raste in den Himmel über Muantok hinein und steuerte den EXPLORER-Verbund an. Wir betraten das Virenschiff und suchten den

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