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1304 - Das Gericht der Elfahder

Titel: 1304 - Das Gericht der Elfahder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die Panisha können dir jetzt noch helfen!"
    „Zu Maard Uyo mit den Panisha", zischte Shematin entsetzt. „Ich bin ein Azimu!"
    „Dann wirst du sterben!"
    Der Elfahder benötigte lange Zeit, um die Worte des Medoroboters zu begreifen. Entsetzt glitten seine Augen ein Stück an seinem Körper entlang und musterten den ausgefransten und verkrusteten Teil seines Hinterleibs, wo die Sumpfgröcke ein Stück herausgerissen hatte. Die Umgebung pulsierte hektisch, wie er es noch nie an sich erlebt hatte.
    Es konnte nicht allein die Wunde sein, die es verursachte. Und es war seltsam. Er verspürte nicht den leisesten Schmerz.
    „Was... ist... mit mir?" brachte er stockend hervor.
    Der Roboter umrundete das Wasserbett einmal und schaltete die rote Wärmelampe ein wenig heller. Die Wärme tat Shematin gut, und er bewegte sich ein wenig hin und her.
    „Hast du noch nie ein etwas fremdartiges Gefühl in dir verspürt?" erkundigte sich der Roboter.
    Automatisch dachte der Elfahder an den Impuls, den er im Morast verspürt hatte. Er hatte ihn nicht einordnen können.
    „Nein!"
    „Erinnere dich. Du mußt etwas gespürt haben!"
    „Also gut, ja. Aber was ist damit?"
    „Du wirst dich teilen, Shematin", erklärte der Medoroboter, als sei es das Natürlichste auf der Welt. Das war es auch, dennoch erschrak Shematin. Er schwieg verwirrt.
    „In naher Zukunft wirst du dich vermehren", fuhr der Roboter fort. „Aber es ist nicht sicher, daß dein Nachkomme überleben wird. Es kann sein, daß ihr beide sterbt. Du bist zu schwach!"
    „Wer hat dich programmiert?" schrie Shematin ob der Härte, die aus den Worten der Maschine klang. „Ein Kodextreuer?"
    Es war Unsinn, was er sagte. Roboter machten keine Unterschiede zwischen Elfahdern.
    „Schone dich. Und schlafe tief. Sonst wirst du die Verletzung nicht überleben. Gift befindet sich in deinem Körper. Gift der Gröcke. Wir haben es mit einer neuen Abart dieses Raubfisches zu tun. Die Untersuchungen haben es eindeutig ergeben. Sie sind soeben abgeschlossen worden."
    „Ihr habt die Gröcke erlegt!" Shematin war erleichtert. Dennoch fand er keine Ruhe und schon gar keinen Schlaf.
    Er hatte noch soviel tun wollen in seinem Leben. Und jetzt schien das alles mit einemmal hinfällig. Hinfällig und unnütz. Und wenn er starb, gab es wieder einen Azimu weniger.
    Und Volcayr würde bei seinem nächsten Besuch auf Elfahd nicht glücklich darüber sein.
     
    *
     
    Meglamath bewunderte den Instinkt, den der kleine, wandernde Hügel besaß. Er war von violetter Farbe mit vier kleinen Beinchen, die in schmutzigem Weiß schillerten. Wenn der Elfahder sich platt machte, war der Hügel größer als er selbst.
    Dies, fand Meglamath, würde seine Autorität untergraben. Er wölbte seinen formbaren Körper auf und stieß ein helles Fiepen aus. Der Hügel veränderte seine Bewegungsrichtung und kam auf ihn zu.
    „Du hast den weiten Weg in so kürzer Zeit zurückgelegt", empfing Meglamath den Wajzzu. „Du bist zuverlässig wie alles, was dem Kodex folgt!"
    Der Wajzzu besaß keinen Namen. Er war der einzige seiner Art im Haushalt des Elfahders, und Meglamath schätzte sich glücklich ob dieses Besitzes. Wajzzus waren selten.
    Sie gehörten einer Spezies an, die sich in der Folge der lange zurückliegenden Katastrophe entwickelt hatte und inzwischen am Aussterben war.
    Die Entfernung zwischen der Metallfabrik und der Dschungelbehausung des Elfahders betrug zwei Tagesreisen, wenn man die Strecke ohne Hilfsmittel zurücklegte. Der Wajzzu hatte wesentlich weniger dazu gebraucht, und Meglamath nahm es als Zeichen dafür, wie wunderbar alles ablief auf diesem Planeten, der ein Bestandteil der Galaxis Absantha-Shad war und dem Krieger Ayanneh unterstand.
    Evolution ist wichtig, wußte Meglamath, und ein Signal an der aus Schlingpflanzen bestehenden Umzäunung rief ihm in Erinnerung, daß sein Besuch angekommen war.
    „Turpol kommt", sagte er laut, „Wir wollen ihn begrüßen!"
    Er kehrte in seine Behausung zurück und begab sich zum Portal, um den Artgenossen zu begrüßen. Der Wajzzu, den er Tags zuvor in der Fabrik zurückgelassen hatte, ein Versehen, wie er sich einredete, folgte ihm wie immer. Er ließ ein leises Schnarren hören, ein Zeichen der Behaglichkeit.
    Verwundert stellte Meglamath fest, daß Turpol nicht allein kam. Bei seinem Anruf über das Kommunikationssystem hatte er nichts von einem Begleiter erwähnt. Er beobachtete, wie Turpol umständlich aus dem Schwebewagen glitt. Sein Körper

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