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1304 - Das Gericht der Elfahder

Titel: 1304 - Das Gericht der Elfahder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Bonfire", beendete ich meine Sendung. „Sagen wir, im Zeitraum zwischen dem ersten und zehnten Dezember. Das dürfte ausreichen, damit du hingelangst, und ich werde auf dem Weg dorthin weiter Informationen sammeln. Dein Dicker!"
    Ich richtete mich auf. Der Netzkoder hatte die Übermittlung abgeschlossen.
    Stronker musterte mich aufmerksam.
    „Dein Gesicht ist düster", sagte er. „Woran denkst du?"
    Ich winkte ab. Ich dachte an Sabhal und an die Freunde, die sich dort regelmäßig aufhielten. Wäre ich ein Netzgänger gewesen, hätte ich die Position dieses Planeten gewußt und hätte Perry direkt erreichen können. So war ich immer auf den Umweg über die Informationsknoten angewiesen. Ihre Nachrichtenübermittlung konnte ich nicht weiterverfolgen.
    „Nächste Orientierungsphase in vier Stunden", wies ich Lavoree an. „Dann kann Stronker dich mal wieder ablösen. Er wird bis dahin die Strapazen des Aufenthalts auf Muantok überwunden haben!"
    Stronker lachte. Er hatte den Aufenthalt nicht als Strapaze angesehen.
    Wie immer hatte er alles mit beinahe stoischer Gelassenheit hingenommen. Mit einer einzigen Ausnahme vielleicht.
    Der ehemalige Sturmreiter schien meine Gedanken zu erraten.
    „Sie wollten keinen Ärger in Ymhala", meinte er. „Jetzt haben sie ihn. Sie werden uns verfluchen bis an das Ende ihrer Tage. Um mit Fazzy zu sprechen, wir sollten nicht nur den Gamtsakas aus dem Weg gehen, sondern auch Muantok und dem ganzen System Kraa."
    Ich war mir nicht sicher, ob sich das in aller Zukunft verwirklichen ließ.
     
    *
     
    Die Organisation der Gänger des Netzes war von Mitgliedern aus dem Volk der Querionen gegründet worden. Sie hatten es sich zur Aufgabe gemacht, das Kosmonukleotid DORIFER zu schützen und so den Moralischen Kode vor Manipulationen zu bewahren.
    Sie taten dies in dem Sektor des Universums, der ihnen mittels des Netzgehens zugänglich war. Der vom modifizierten Netz durchdrungene Raum besaß die Form einer Kugel von fünfzig Millionen Lichtjahren Durchmesser und umfaßte einen Teil des Virgo-Clusters, die Lokale Gruppe und alles, was dazwischen lag. Das Netz selbst war ein Gebilde des Hyperraums. Als Produkte der Hyperenergie durchdrangen die Fäden des Netzes grundsätzlich alle Materie, auch Planeten und Sonnen. Ein Netzgänger konnte theoretisch also auch im Innern einer Sonne materialisieren, wenn sich dort eine Möglichkeit ergab und wenn ein Präferenzstrang für den persönlichen Sprung es zuließ, daß der Netzgänger ihn an dieser Stelle verließ. Netzgänger besaßen jedoch durch ihre besondere Konditionierung, auch psionischer Imprint genannt, die Fähigkeit, solche Gefahrenstellen zu erkennen. Charakteristisch war, daß die wesentlich selteneren Präferenzstränge des psionischen Netzes allein von Netzgängern benutzt werden konnten. Wollten sie entlang einem Normstrang reisen, mußten sie sich eines mit Enerpsi-Antrieb ausgestatteten Fahrzeugs bedienen wie die Vironauten oder die Ewigen Krieger.
    Die Benutzung der Präferenzstränge durch die Gänger des Netzes richtete sich nach dem Vorhandensein. Der Netzgänger war in der Lage, sich überall dort in einen solchen Strang einzufädeln, wo dieser verlief. Dies geschah im Normalfall von der Oberfläche eines Planeten aus. Es war aber auch möglich, daß er an Bord eines Enerpsi-Fahrzeugs die Kreuzung eines Normstrangs mit einem Präferenzstrang anflog und von Bord aus auf ihn überwechselte. Die Fortbewegung entlang des Präferenzstrangs geschah quasi ohne Zeitverlust. Der Netzgänger bestimmte durch Gedankenbefehl den Zielort. Dabei war es keineswegs nötig, daß der Netzgänger von seinem früheren Leben her psionisch begabt war. Allein der Imprint verlieh ihm seine Fähigkeiten. In unmittelbarer Nähe des Zielorts angekommen, verlangsamte sich der Transportvorgang kurzfristig. Der Netzgänger bekam das Ziel zu sehen und bestimmte wiederum durch Gedankenbefehl, wo er endgültig abgesetzt werden wollte.
    Dieser Transport ermöglichte jedoch keineswegs, überall hinzugelangen. Es waren auf einem bestimmten Strang nur solche Ziele zu erreichen, die von ihm berührt wurden. Es gab jedoch Knotenpunkte, an denen der Netzgänger „umsteigen" konnte. Lag das Ziel eindeutig fest, stellte das Netz selbständig die „Weichen".
    An den Hauptknotenpunkten des Netzes waren Stationen eingerichtet, von den Angehörigen der Mächtigkeitsballung ESTARTU wurden sie Gorim-Stationen genannt. Sie boten die Möglichkeit zur Rast und zur

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