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1304 - Das Gericht der Elfahder

Titel: 1304 - Das Gericht der Elfahder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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keine Antwort. Er blickte um sich. Die Roboter hatten sich zurückgezogen, er war allein. Vorsichtig drehte er die Hände. Die Bänder wurden locker, und er zog die Arme an den Körper. Vorsichtig schob er den Oberkörper ein wenig nach hinten, so daß er die Hände aus den Schlaufen ziehen konnte, die um seine Handgelenke lagen. Die Sekunden des Probierens und Ziehens wurden zu Ewigkeiten. Noch immer saßen die Bänder relativ fest, und es ging nicht ohne Hautabschürfungen ab. Fazzy kümmerte sich nicht darum.
    Der Gedanke, daß die Elfahder etwas angestellt hatten, beflügelten ihn. Er malte sich aus, daß auch er in Todesgefahr schwebte. Ruckartig zog er die Hände endgültig aus den Bändern und richtete sich auf. Er löste die Bänder an den Fußgelenken und glitt von der Pritsche. Er eilte durch den Saal. Er fand einen deaktivierten Roboter, und es gelang ihm, dessen Waffe abzukoppeln und an sich zu nehmen. Er probierte ihre Funktionen. Er zielte nach der Aufnahmeoptik, besann sich dann eines Besseren. Die Zerstörung der Kamera würde auffallen. Ließ er sie, wie sie war, hatte er die Chance, daß sein Verschwinden für kurze Zeit unbemerkt blieb. Der oder die Elfahder in dem Gebäude würden sich um Parlan kümmern.
    Fazzy Slutch verließ den Saal. Er hastete den Korridor entlang und stieg in den Antigrav, nachdem er sich vergewissert hatte, daß er nach unten gepolt und eingeschaltet war.
    Er erreichte den Ausgang und öffnete ihn mit Hilfe einer Leiste, die daneben in die Wand eingelassen war. Er blickte ins Freie und sah eine weiche, schwammige Masse vor sich, die bei seinem Anblick einen schrillen Schrei ausstieß.
    Bonifazio Slutch reagierte, wie sein Naturell es ihm eingab. Mit einem Satz sprang er zurück und trat die Flucht an. Dann jedoch siegte seine Vernunft. Er riß die Waffe empor und zielte auf das plasmatische Wesen.
    Ein Elfahder ohne seine Rüstung. Vielleicht ein Kranker.
    „Keine Bewegung, sonst töte ich dich", zischte er. „Bleib draußen. Laß mich vorbei!"
    Das Wesen glitt zur Seite. Fazzy sah, daß es mit einem Gleiter gekommen war. Eine solche Gelegenheit zur Flucht würde sich ihm kein zweites Mal bieten.
    „Los, hinüber zu dem Fahrzeug. Tu alles, was ich dir sage. Sonst schieße ich sofort!"
    „Alles, nur das nicht!" sang der Elfahder. „Bedecke deine Augen vor mir!"
    „Wozu? Bin ich ein Artgenosse?"
    Die Feststellung machte den Elfahder etwas zugänglicher, denn er beeilte sich, zu seinem Gleiter zu kommen.
    „Keine falschen Bewegungen. Und halte dich deinem Exoskelett fern, falls du es in dem Gleiter hast!"
    Der Elfahder gab ein schrilles Fiepen von sich. Der Gleiter öffnete den Einstieg, und Fazzy beobachtete mit Argusaugen, wie das Wesen hineinglitt und sich in den Pilotensitz hangelte. Draußen blieb alles ruhig, die Flucht schien noch nicht bemerkt worden zu sein.
    „Manuellsteuerung!" verlangte Fazzy. „Fliege so dicht wie möglich über dem Dschungel.
    Unser Ziel ist der Raumhafen. Besser gesagt der Virenschiff-Verbund. Sollte jemand versuchen, mich daran zu hindern, dieses Ziel zu erreichen, wirst du es mit dem Leben bezahlen!"
    „Ich habe verstanden", pfiff der Elfahder erregt.
    Fazzy sah, daß sich im Hintergrund des Gleiters tatsächlich eine Rüstung befand. In seiner Rüstung war ein Elfahder unüberwindbar, deshalb postierte der Vironaut sich so, daß er sich zwischen dem Elfahder und dem Exoskelett befand.
    Der Gleiter hob ab und flog über den Dschungel davon. Fazzy blickte nach draußen. Es verging keine Viertelstunde, da tauchte der Raumhafen auf. Der Gleiter wurde angefunkt.
    „Sage ihnen die Wahrheit!" verlangte Slutch. Der Elfahder, von dem er nicht einmal den Namen wußte, tat es. Der Gleiter blieb unbehelligt, und Fazzy ließ ihn zu dem Verbund der Virenschiffe fliegen. Er befahl dem Elfahder, eine Verbindung herzustellen. Kurz darauf hatte er einen der Vironauten auf dem Monitor vor sich.
    „Ich benötige eine Strukturlücke!" sagte er. „Sofort!"
    Die Vironauten waren erstaunt, ihn zu sehen. Aber sie kamen seinem Wunsch nach, nachdem er ein paar Fragen beantwortet und ihnen versichert hatte, daß er nach menschlichem Ermessen im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte war.
    Der Gleiter setzte ihn weisungsgemäß an einer Schleuse ab, und Fazzy Slutch verabschiedete sich mit den Worten: „Du hast Glück gehabt. Elfahder. Unter anderen Umständen hätte es ins Auge gehen können!"
    Die zwei leuchtend grünen Augen des Plasmawesens blickten ihn

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