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1304 - Das Gericht der Elfahder

Titel: 1304 - Das Gericht der Elfahder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einen Kastenwagen gesperrt und weggebracht. Der Wagen war leer, er hatte auch keinen Fahrer erkennen können. Vermutlich handelte es sich um ein robotgesteuertes Gefährt.
    Fazzy wartete auf seine Stunde. Aus dem Wagen auszubrechen, hatte keinen Sinn. Die Tür schloß fugenlos mit der Umgebung ab. Das einzige Fenster bestand aus ein paar Sichtschlitzen in der Seitenwand.
    Der Terraner jammerte weiter. Dann wieder schlug er wie besessen gegen die Wand.
    Endlich hielt der Wagen an. Zwei Elfahder ließen ihn hinaus. Sie trugen einen kleinen schachtelförmigen Projektor bei sich, mit dem sie ein Fesselfeld um ihn aufbauten. Sie hoben ihn ein wenig vom Boden ab und bugsierten ihn zu einem Gebäude hinüber, das eine Tür, aber keine Fenster besaß.
    „Mörder!" kreischte Fazzy. „Ihr tut alles, um mich umzubringen. Elfahder sind gemeine Mörder. Ich verachte euch!"
    Die Elfahder in ihren Rüstungen begannen zu rennen. Sie rissen ihn mit sich, und sie ließen ihn in das Gebäude schweben und warfen ihm den Projektor hinterher. Das Gerät schlug auf dem Boden auf und zerbrach. Das Feld erlosch, und Fazzy fiel überrascht auf die Knie. Er wandte den Kopf. Der Eingang hatte sich geschlossen, von den Elfahdern war nichts mehr zu sehen.
    „Ei, ei", machte Slutch. Er sah sich um. Er befand sich in einem matt erleuchteten Korridor, und irgendwo im Hintergrund hörte er das gleichmäßige Stampfen, das Roboter immer verursachten, wenn sie dazu gebaut waren, zu Fuß zu gehen. Er huschte zur nächstbesten Tür und verschwand hinter ihr. Der Raum, in dem er sich befand, gehörte zu einem Ausrüstungstrakt. Fazzy sah, daß es ein Ersatzteillager war. Er wußte nicht, daß er sich in einer Psycho-Anstalt befand, die dazu diente, erschütterte Elfahder wieder zu stabilisieren. Er ahnte nicht, daß der prominenteste Gast zur Zeit Meglamath hieß. Er hätte mit dem Namen auch nichts anfangen können. Er hastete an den Regalen entlang. Was er suchte, fand er nicht. Nichts gab es, was sich irgendwie als Waffe hätte benutzen lassen. Er blieb vor einem tonnenförmigen Gebilde stehen. Es ging ihm bis an die Hüfte, und es erinnerte ihn an einen Staubsauger.
    Fazzy sog geräuschvoll die Luft ein. Er hätte es nicht tun sollen. Er hätte überhaupt kein Geräusch machen sollen. Aus der Tonne schnellten plötzlich Tentakel hervor und umschlangen ihn. Nach Sekunden der Ruhe setzte sich die Tonne in Bewegung und schaffte ihn zurück auf den Korridor, wo die Roboter warteten. Sie flankierten den Transport bis an das hintere Ende des Korridors, einen Antigrav hinauf und in einen Saal, in dem etliche Dutzend Pritschen aus den Wänden ragten. Die Tonne gab den Terraner frei, und die Roboter stießen ihn zu einer der Pritschen und legten ihn darauf. Sie schnallten ihn an den Hand- und Fußgelenken an, und Fazzy machte die Handgelenke breit und drehte die Hände ein wenig nach oben, so daß die Bänder weiter abstanden als nötig. Die Maschinen beachteten es nicht. Sie entfernten sich und ließen ihn liegen.
    Fazzy sah die surrende Kamera. Er wurde beobachtet und begann wieder zu toben. Er wünschte sich, daß er den SERUN angehabt hätte. Er war in seiner Zelle zurückgeblieben. Er hatte ihn ausgezogen und in eine Ecke gestellt, um es sich bequemer zu machen.
    Der SERUN hatte ihm in all den Tagen der Gefangenschaft als Standuhr, als Analysegerät für Speisen und als medizinischer Berater gedient. Nur als Waffe hatte er ihn nicht einsetzen können. Dafür hatten die Elfahder mit einem energetischen Feld gesorgt.
    Plötzlich erklang eine singende Stimme über ihm.
    „Ein Vironaut spricht nichts. Ist er krank?"
    „Ich bin nicht krank. Und ich spreche!" schrie Fazzy launig. „Was willst du eigentlich mit deiner blöden Frage ..." Er verstummte und dachte nach.
    „Meinst du etwa Parlan?" fragte er Sekunden später. „Der Vironaut ist stumm. Er kann nicht sprechen. Kapierst du? Er hat keine Stimme, kann sich nicht verständlich machen!"
    Lange Zeit herrschte Schweigen, und Fazzy überlegte, was die Frage zu bedeuten hatte. War etwas mit Parlan? Hatte er sich etwas angetan?
    Der Terraner spürte, wie ihm das Blut in den Kopf stieg. Warum hatte er bisher nicht an Parlan gedacht? Der Stumme mußte in seiner Zelle völlig hilflos sein.
    „Der Stumme bewegt sich nicht mehr", meldete sich erneut der Elfahder. „Es ist uns ein Fehler unterlaufen!"
    Fazzy warf den Kopf empor. „Laßt mich zu ihm!" schrie er. „Es darf ihm nichts geschehen!"
    Er erhielt

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