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1306 - Das Geheimnis von Chanukah

Titel: 1306 - Das Geheimnis von Chanukah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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letzten Lao-Sinh holtest? Schließlich ist die Anlage nicht weit von den Taleinschnitten entfernt."
    „Gemerkt schon ein wenig", gab Gucky zu. „Aber sie hat nicht weiter gestört. Nur in der Nähe der Schiffe ist sie so stark, daß sie meine Fähigkeiten einschränkt."
    Fazzy, der beim Höhlenausgang stand und die Gegend bewunderte, rief plötzlich: „Ein Gleiter, da drüben über den Bäumen. Er geht tiefer. Vielleicht will er landen."
    Bully und Gucky waren sofort bei ihm.
    Es war nur ein kleiner Fluggleiter, für ein oder zwei Personen gedacht. Geschickt steuerte der Pilot ihn durch die Bäume hindurch, die nicht sehr dicht standen, und landete auf einer Wiese.
    „Eine Miezekatze", sagte Gucky und verriet damit, daß er die Gedanken des Piloten empfing. „Muß eine ungewöhnlich romantische Lao-Sinh sein, denn sie denkt ununterbrochen an die wunderschönen Bäume, die saftigen Wiesen und die majestätische Bergwelt. Ob mit der etwas anzufangen ist?"
    „Du meinst, ob sie mehr weiß als die anderen?" vergewisserte sich Bully. „Sie ist allein."
    Der Mausbiber hatte die Anspielung nicht überhört, aber da war ein Gefühl, das ihn warnte. Es konnte mit dem Erscheinen einer weiblichen Lao-Sinh zusammenhängen, aber das wiederum erschien ihm zu unwahrscheinlich. Was sollte schon passieren, wenn er sie holte?
    Statt fünf hatte man dann sechs Gefangene, das war der ganze Unterschied. Und vielleicht wußte sie wirklich mehr als ihre männlichen Artgenossen.
    „Also gut", entschloß er sich plötzlich. „Ich werde sie aus ihren romantischen Träumen reißen und herbringen. Bereitet alles vor."
    „Ich schalte den Schirm aus, sobald du mit ihr auftauchst."
    Gucky peilte die winzige Gestalt weit unten am Berghang an und entmaterialisierte, Fazzy hatte Bully inzwischen das Fernglas übergeben, so daß dieser besser beobachten konnte, was weiter geschah.
    Der Ilt rematerialisierte nur wenige Meter von der Lao-Sinh entfernt und - Bully verschlug es die Sprache - deutete eine richtige Verbeugung an. Wahrscheinlich wollte er ihr damit zeigen, daß ihr keine unmittelbare Gefahr drohe.
    In der Tat empfand Mei-Lao-T'uos auch keine Furcht, als seitlich von ihr der Mausbiber auftauchte, und sie dachte sofort geistesgegenwärtig daran, daß der schöne Wald doch recht niedlichen Geschöpfen ein sicheres und ungestörtes Leben biete.
    Also ich bin niedlich in ihren Augen, dachte Gucky ein wenig geschmeichelt, und fast tat sie ihm leid, denn ihr stand ein Schock bevor, wenn er mit ihr teleportierte.
    Er mußte sie vorbereiten, das war Kavalierspflicht.
    „Dir geschieht nichts Böses, aber ich muß dich jetzt mitnehmen", eröffnete er ihr in der Sprache, die auch sie verstand. „Du hast sicher schon von der Fähigkeit des Teleportierens gehört. Es ist ungefährlich, bestimmt. Ich werde dich bald wieder zu deinem Gleiter zurückbringen."
    Er trat vorsichtig an sie heran und legte ihr die Hand auf die Schulter.
    Sie leistete keinen Widerstand und dachte nur daran, wie schön es doch wäre, wenn auf dieser grünen Wiese auch noch Blumen blühen würden.
    Sie spinnt wirklich, dachte Gucky, konzentrierte sich auf die Höhle und entmaterialisierte mit der Lao-Sinh.
     
    *
     
    Vorerst unternahm Mei-Lao-T'uos noch nichts. Zusammen mit den anderen fünf Gefangenen saß sie hinter dem voll aktivierten Energievorhang. Sie war nicht durchsucht worden und besaß daher noch die kleine Phiole mit Paratau. Der Augenblick, ihn einzusetzen, war noch nicht gekommen.
    Das war auch der Grund, warum sie ohne weiteres die Information des größeren Terraners akzeptierte, daß man sie morgen verhören wolle.
    Nachdem der Energievorhang aktiviert war und der kleine Mutant, der sie geholt hatte, unmittelbar davor stand und sie betrachtete, dachte sie mit voller Absicht: Jetzt werde ich ihm an die Kehle springen, Sperre oder nicht!
    Der kleine Mutant reagierte nicht, sondern zog sich bald darauf zu den anderen in der gegenüberliegenden Ecke der Höhle zurück, wo primitive Ruhelager hergerichtet waren.
    Der Energievorhang ließ also, voll aktiviert, keine Gedankenimpulse durch.
    Beruhigt streckte sich Mei-Lao-T'uos aus, unterrichtete ihre Mitgefangenen über ihre Absichten und befahl ihnen, auf keinen Fall, auch nicht in Gedanken, zu verraten, wer sie war.
    Dann schloß sie die Augen, um zu schlafen.
     
    *
     
    Der Stellvertreter der Protektorin hielt sich streng an die Anweisungen, die er bekommen hatte. Als er um Mitternacht das vereinbarte

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