Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1307 - Die toten Frauen von Berlin

1307 - Die toten Frauen von Berlin

Titel: 1307 - Die toten Frauen von Berlin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
bleiben kannst, John.«
    »Super. Wie schön.«
    »Nur eben nicht im Allgäu.«
    »Das dachte ich mir«, murmelte ich und hob, weil Jane Collins mich anschaute, die Schultern. »Wo sollen wir uns treffen? Auf halber Strecke?«
    »Ist Berlin die halbe Strecke?«
    »Oh…«
    »Ja, ich denke, dass du nach Berlin kommen solltest. Ein Ticket liegt am Münchner Flughafen für dich bereit. Du kannst den Zug von Oberstdorf nach München nehmen, das ist alles kein Problem. Der Rest ist ebenfalls ein Kinderspiel. Ich hole dich am Flughafen ab, dann sehen wir weiter.«
    »Warum nicht jetzt?«
    »Ach, ich will dir den letzten Abend nicht verderben, John. Ein Spaziergang wird das nicht.«
    »Wie sollte es auch? Wenn du anrufst, ist immer was im Busch. Darüber brauchen wir erst gar nicht zu sprechen.«
    »Eben.«
    Wir klärten noch einige technische Dinge ab, dann ließ ich das Handy wieder verschwinden. Inzwischen stand ein Obstler vor mir, den Jane für mich bestellt hatte.
    »Prost«, sagte sie.
    »Worauf?«
    »Ich denke, du kannst jetzt einen Schluck gebrauchen. Der Job hat uns wieder.«
    Ich nahm das Glas und leerte es in einem Schluck. Nach einem kurzen Schütteln nickte ich. »Du hast Recht, Jane, es geht nicht nur für dich weiter.«
    »Und wo? Was wollte Harry?«
    »Das weiß ich noch nicht. Jedenfalls werden sich unsere Wege trennen.«
    »Du bleibst hier in Deutschland?«
    »Richtig.«
    »Wohin geht’s?«
    »Nach Berlin.«
    Janes Augen blitzten. »Eine schöne Stadt, wirklich. Würde mir auch gefallen.«
    »Klar. Berlin ist toll. Nur habe ich davon nicht so viel mitbekommen. Immer wenn ich dort war, brannte die Luft. Du wirst in London bleiben, was auch nicht schlecht ist. Von deinen Honoraren kannst du ja toll leben.«
    »Die gibt’s auch nicht jeden Tag.«
    Da hatte sie Recht.
    Allmählich verschwanden die Bilder der Erinnerung. Ich hatte auf dem Flug von München nach Berlin daran gedacht. Wenn ich aus dem Fenster schaute, dann sah ich die Rollbahn bereits unter mir und nicht mehr die schneebedeckten Berge der Allgäuer Alpen.
    So schnell kann sich das Leben drehen, und ich war gespannt, was mich in der deutschen Hauptstadt erwartete. Probleme und Ärger, das stand fest. Harry Stahl und Sir James, mein Chef, hatten schon alles festgetäut, und ich konnte dagegen nichts machen.
    Die Maschine landete sicher. Vergessen war auch die klare Luft, denn hier über der Stadt und dem Land hingen die Wolken tief. Der Boden sah nass aus, demnach hatte es auch geregnet. Aber man kann sich das Wetter ja nicht aussuchen.
    Ich ließ mir meine Waffe vom Piloten zurückgeben, der mir noch einen angenehmen Aufenthalt in Berlin wünschte, dann verließ ich die Maschine.
    Harry Stahl stand mit einem Beamten des BGS zusammen, als ich an den Gepäckbändern vorbeiging. Mein deutscher Freund hatte mich schon gesehen und lief winkend auf mich zu.
    »Mensch, du siehst ja sogar gebräunt aus, Alter. Der Fall hat dir gut getan, nicht?«
    »Irrtum. Es waren die beiden Tage Urlaub.«
    »Und der ist jetzt vorbei.«
    »Stimmt genau. Worum geht es?«
    »Später. Lass uns etwas trinken. Die Zeit haben wir immer noch.«
    »Du bist hier der Boss.«
    »Meinst du?«
    »Klar, denn du darfst bezahlen.«
    Harry verzog das Gesicht. Seine Haare waren wieder ein wenig grauer geworden, obwohl das Schwarz der ursprünglichen Farbe noch überwog.
    »Jetzt ist mir einiges klar, John.«
    »Was denn?«
    »Dass du doch noch mehr Schotte bist.«
    Ich lachte ihn an. »Man muss auch mal das Geld behalten können. Vom Ausgeben wird man nicht reich.«
    »Hast du Gehaltserhöhung bekommen?«
    »Das nicht, aber hier bist du der Boss.«
    Harry bestellte zwei Cappuccino, als wir an einem Tisch in einem dieser Stehcafes standen, das zu einer großen italienischen Kette gehörte. Das Getränk schmeckte gut, nachdem ich es etwas gesüßt hatte. Ich wartete gespannt auf Harrys Bericht.
    Noch rührte mein deutscher Freund mit dem Löffel in seinem Getränk herum und schaute auf die kleinen Blasen der aufgeschäumten Milch an der Oberfläche.
    »Wir haben hier schon seit einiger Zeit Probleme, und jetzt haben sie dich ebenfalls erreicht.«
    »Inwiefern?«
    »Fünf Frauen sind in den letzten beiden Wochen hier in Berlin verschwunden. Man nimmt an, dass sie nicht mehr leben.«
    »Das ist sehr schlimm. Nur würde mich interessieren, was ich damit zu tun habe.«
    »Jetzt wird auch eine sechste Frau vermisst, John.«
    »Ist das ein Grund?«
    Harry hörte auf zu rühren. Er hob die

Weitere Kostenlose Bücher