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1307 - Vorstoß in den Dunklen Himmel

Titel: 1307 - Vorstoß in den Dunklen Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Pseudo-Humanoider. Kopf und Rumpf, die beiden Arme und Beine waren wie bei einem Menschen angeordnet. Aber damit hatte sich die Ähnlichkeit.
    Er besaß an jeder Hand sechs Finger und sechs Zehen an jedem Fuß, zwischen denen sich Reste von Schwimmhäuten spannten. Das war deutlich zu erkennen, denn Balmegh empfing seine Besucher nackt. Denn für den Anführer der Orbitalen galten dieselben Grundsätze wie für die Ewigen Krieger: „Gut gerüstet in den Kampf; wie ESTARTU uns erschaffen hat, zeigen wir uns bei Geselligkeiten."
    Dabei war Alaska inzwischen sicher, daß Balmegh von keinem Volk aus der Mächtigkeitsballung ESTARTU abstammte. In den anthropologischen Unterlagen der Gänger des Netzes hatte er keine Hinweise auf ein humanoides Volk gefunden, von dem Balmegh hätte abstammen können. Er hatte eine silbrige, feinschuppige Haut, die semitransparent war. Noch auffälliger war die Transparenz an seinem Kugelkopf, in dem deutlich die in der durchsichtigen Schale liegende Gehirnmasse zu sehen war. Balmegh war ein lebendes anatomisches Schaumodell.
    „Bin ich nicht schön, Saedy?" empfing er seinen Besucher und drehte sich im Kreis.
    Dann schimpfte er übergangslos: „Die verdammte Strahlung von Eklitt hat mich zu einem Mutanten gemacht. Wie herrlich anzusehen wäre ich erst in meiner ursprünglichen Erscheinung."
    Seine beiden kleinen Facettenaugen funkelten, und er griff sich unwillkürlich an die Stirn, wo ein etwa zehn Zentimeter großer Gewebeklumpen wucherte.
    „Hattest du mit deiner Ahnenforschung Erfolg?" erkundigte sich Alaska.
    Balmegh schüttelte den Kugelkopf.
    „Ich fürchte, ich muß mich damit abfinden, daß ich unter ESTARTUS Geschöpfen einmalig bin", sagte er. „Irgendwann muß ich mich auf den beschwerlichen Weg zu ESTARTU machen und die Superintelligenz fragen, was sie sich bei meiner Erschaffung dachte. Aber vielleicht stimmt es, daß ESTARTU hier gar nicht mehr lebt? Hast du etwas in dieser Richtung herausgefunden, Saedy?"
    „Ich kümmere mich nicht um solche Gerüchte", erwiderte Alaska, innerlich schmunzelnd, weil er es gewesen war, der die Behauptung: „ESTARTU lebt hier nicht mehr!" vor mehr als sieben Jahren auf Eklitt in Umlauf gebracht hatte. Inzwischen hatten die Gänger des Netzes diesen Slogan in der gesamten Mächtigkeitsballung verbreitet und damit viele Kodextreue verunsichert. Alaska fuhr fort: „Aber ich fürchte, ESTARTU kann dir keine Auskunft über deine Abstammung geben. Du bist in der Tat ein einmaliges Geschöpf unter den Völkern der zwölf Galaxien, und das dürfte darauf zurückzuführen sein, daß deine Heimat außerhalb liegt..."
    „Hör auf mit dem Unsinn!" fiel ihm Balmegh ins Wort. „Kein Wort mehr, sonst lasse ich dich nackt ins Vakuum werfen."
    ... daß deine Heimat M87 ist! fügte Alaska in Gedanken hinzu. Inzwischen war er ziemlich sicher, daß Balmegh von den Perlians abstammte, ein mutierter Nachfahre der sogenannten Drittkonditionierten war. Der Organklumpen an seiner Stirn konnte nichts anderes sein als ein verkümmertes Zeitauge. Und auch seine übrige Erscheinung, nicht zu vergessen die Reste von Schwimmhäuten und die kiemenähnlichen Gebilde am dünnen Hals, entsprach durchaus der eines Perlians.
    Alaska kannte weder die Perlians noch die anderen Völker aus M87, denn der letzte Kontakt zwischen Galaktikern und den Konstrukteuren des Zentrums hatte lange vor seiner Zeit stattgefunden. Erst als er sich einmal mit Icho Tolot über Balmegh unterhalten hatte und diesem die Ähnlichkeit mit einem Perlian aufgefallen war, konnte er ihn nach M87 zuordnen. Es konnte nur so sein, daß Balmegh der letzte Nachkomme von Perlians war, die irgendwann in der Vergangenheit eine Expedition zu den ESTARTU-Galaxien unternommen hatten.
    „Was ist das für eine Geschichte?" forderte Balmegh ungeduldig. „Ist sie lehrreich?
    Vermittelt sie mir Wissen, aus dem ich Kapital schlagen kann? Verhilft mir das Wissen zu mehr Macht über die Granjcarer?"
    „Nichts von all dem", sagte Alaska. „Du weißt, daß ich neutral bin, Balmegh, und mich in eure Positionskämpfe nicht einmische."
    „Das hat der Kleine auch gesagt", meinte Balmegh amüsiert. „Und dann hat er mir geholfen. War das ein Spaß, Saedy! Du weißt, daß wir mit den Bodenkriechern gelegentlich Wettkämpfe austragen. Mal finden sie im All statt, dann wiederum auf dem Planeten. Diesmal war die Arena Eklitt, und die Granjcarer fühlten sich entsprechend siegessicher. Aber wir lockten ihren Robot-Koloß

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