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1308 - Tödliche Schwingen

1308 - Tödliche Schwingen

Titel: 1308 - Tödliche Schwingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich über sein Vogelgesicht, das der Zeugin zunächst wie ein Schatten vorkam, der sich dann zu einer Maske verdichtete.
    Der menschliche Schädel entstand. Das glatte Gesicht. Scharf geschnitten. In der Dunkelheit sah es aus, als wären die Falten hineingefärbt worden. In den Augen lag der Glanz des Adlers, aber die Mutation traf keinerlei Anstalten sich zu erheben. Auch die Verwandlung setzte sich nicht fort. Er wollte nur seinen normalen Kopf haben, um sprechen zu können.
    Carlotta blieb neben ihm stehen. Schaute jedoch nicht ihn an, sondern blickte sich um. Sie kannte die Felsen und wusste auch, dass sie in der Dunkelheit zu sehen waren. Da hoben sie sich dann ab wie riesige schwarze Arme.
    Sie hörte seine Frage. Mit der Stimme hatte er Probleme. Sie klang nicht sehr menschlich, sondern wurde auch von einigen schrillen Lauten begleitet. »Was hast du getan?«
    Carlotta riss sich zusammen. Jetzt wusste sie, dass der andere etwas bemerkt hatte. Dennoch gab sie sich harmlos. »Bitte, was soll ich denn getan haben?«
    »Ich hörte dich sprechen!«
    »Nein!«
    »Doch!«
    Sie lachte. »Es war der Wind, den du hast sprechen hören. Er säuselt manchmal.«
    Im menschlichen Gesicht der Gestalt bewegte sich die Haut. Er wollte es nicht wahrhaben. Er schüttelte den Kopf. Seine Augen glänzten noch stärker. »Du hast geredet.«
    »Kann sein.«
    »Mit wem?«
    »Ich habe dir etwas zugerufen.«
    »Das hätte ich verstanden.«
    Carlotta blieb cool. »Dann ist eben der Wind zu stark gewesen. Aber ich wiederhole meine Frage noch mal. Ich wollte wissen, wann wir endlich am Ziel sind.«
    »Da sind wir schon so gut wie.«
    »Ah ja.«
    Es war genau die Sekunde, in der im Kopf des Vogelmädchens ein wahnsinniger Plan entstand. Ein verrückter, über den man den Kopf schütteln konnte, aber auch einer, der sich durchführen ließ.
    Innerhalb kürzester Zeit wägte Carlotta ab.
    Sie hatte gesehen, dass die Verwandlung der Mutation Zeit in Anspruch nahm. Das klappte nicht wie bei einem Zauberer. Husch und das war es gewesen.
    Nein, hier vergingen schon einige wichtige Sekunde, wenn nicht noch länger.
    »Ich glaube dir nicht!« Die fremde Stimme unterbrach Carlottas Gedankengänge.
    »Das ist auch nicht nötig!«, erklärte sie locker und tat das, was sie sich in den letzten Sekunden vorgenommen hatte. Im Gegensatz zu der Mutation war sie perfekt.
    Blitzschnell breitete sie ihre Schwingen aus. Das Ziel war nah.
    Genau das nutzte sie aus.
    Zwar nicht wie eine Rakete, aber auch nicht eben langsam stieg sie in die Höhe, um so schnell wie möglich auf die Felsen zu gelangen und damit auch zu Maxine Wells.
    Dass die Gestalt wütend hinter ihr herschrie, störte sie nicht im Geringsten…
    ***
    Ich jagte den Ford durch die Nacht und fuhr wirklich wie der berühmte Henker. Es lag keine Autobahn unter mir, aber auch keine Schotterpiste. Die Fahrbahn erwies sich als relativ glatt, und so konnte ich schon einiges riskieren. Hinzu kam noch, dass diese Strecke außerhalb von Dundee kaum befahren war. Es zog kaum einen Menschen in diese Gegend hinein, denn wer fuhr am Abend schon in die Dunkelheit und Einsamkeit?
    Ich schnitt die Kurven. Der Gurt hielt mich. Bei Eden war das anders. Der Hund rutschte auf dem Beifahrersitz hin und her. Ich nickte ihm einmal zu und sagte: »Das hättest du dir ersparen können, wenn du im Haus geblieben wärst.«
    Eden schaute mich sogar an, als hätte er meine Worte verstanden.
    Danach versuchte er wieder, seine bequemste Haltung zu finden, was bei diesen Kurven nicht einfach war.
    Was mir Carlotta gesagt hatte, stand in meinem Kopf wie festgeschrieben. Ich hatte mir alles eingeprägt und schaute dem kalten Fernlicht nach, das mir den Weg wies. Zum Glück erlebte ich eine klare Nacht. Es gab keinen Nebel, keinen Regen. Über mir spannte sich der mit Sternen bestreute Nachthimmel in seiner unendlichen Weite.
    Hügel rahmten die Straße ein. Sie führte mal um die Erhebungen herum, dann wieder durchschnitt eine Straße die dunklen Buckel, als hätte man in sie hineingeschnitten.
    Mehrere kleine Orte lagen rechts der Fahrbahn. Für mich gab es keine Häuser zu sehen, nur Lichthaufen, die sich mehr oder weniger zusammenballten.
    Eden blieb ruhig. Er hatte sich an die Schaukelei gewöhnt. Auch der Hund schien zu wissen, dass es wichtig war, das Ziel so schnell wie möglich zu erreichen.
    Meine Sorgen galten Carlotta und deren Ziehmutter Maxine. Ich konnte nur hoffen, sie beide lebend vorzufinden, und ich wollte die

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