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1308 - Tödliche Schwingen

1308 - Tödliche Schwingen

Titel: 1308 - Tödliche Schwingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Gestalt sehen, die sich als ihr Gegner aufgebaut hatte.
    Wer war der Mann? War es nur ein Mensch oder war er mehr?
    Eine Mischung aus Tier und Mensch. So etwas war mir nicht neu, denn das hatte ich bei Vampiren erlebt – und, wenn man so wollte –, zählten auch andere Geschöpfe dazu, die mal auf der einen und mal auf der anderen Seite ihren Platz fanden.
    Wer fliegt, ist schneller. Der braucht sich nicht an die Straßen mit ihren zahlreichen Kurven zu halten und kann den direkten Weg wählen. Ich wünschte mir ebenfalls Flügel, doch nicht jeder war eine Carlotta. Dieses außergewöhnliche Mädchen hatte sich mit seinem Dasein abgefunden. Es war fröhlich geblieben, obwohl es sehr einsam lebte und mit anderen Kindern und Jugendlichen so gut wie keinen Kontakt besaß. Dass es so blieb, lag auch an Maxine Wells, die sich sehr gut auf ihren Schützling eingestellt hatte.
    Ich musste einen wuchtigen Buckel umfahren und hatte eine bestimmte Höhe erreicht, als das Gelände flach vor mir lag und ich deshalb auch die Felsen sah, die links von mir aufragten.
    Der Anblick beruhigte mich etwas. Aber die zweite Schwierigkeit bestand darin, so nahe wie möglich an sie heranzukommen. Es gab keinen direkten Weg, das hatte mir Carlotta gesagt. So war ich gezwungen, mir eine Stelle zu suchen, von der ich günstig von der Straße wegkam, um in die Nähe zu gelangen.
    Zum Glück gab es keinen Graben. Ich stoppte, drehte das Lenkrad nach links und ließ das Licht der Scheinwerfer an dieser Schräge in die Höhe wandern.
    Das Licht machte das noch winterlich gefärbte Gras hell. Der Schleier reichte weit hoch, aber nicht direkt bis zu den Steinen. Ich schätzte die Schräge ab und kam zu dem Ergebnis, es einfach mit dem Wagen zu versuchen.
    Wenig später drehten sich die Reifen über eine weichere Fläche.
    Da gab es zum Glück keinen Morast. Ich kam gut voran, weil auch keine größeren Steine als Hindernisse im Weg lagen.
    Das Fernlicht hätte mir sicherlich geholfen, doch diesmal hatte ich es ausgestellt. Ich fuhr ohne Licht weiter, darauf hoffend, einem günstigen Schicksal zu begegnen.
    Bis zu einem gewissen Punkt ging alles gut. Dann wurde der Boden tiefer, auch steiler. Ich hatte Mühe, noch zu fahren und gab es schließlich ganz auf. Als die Arme eines Strauchs über die Karosserie hinwegkratzten, stoppte ich und stieg aus.
    Auch Eden verließ den Wagen. Es gefiel mir zwar nicht, aber ich hätte ihn auf keinen Fall zurückgelassen.
    Kalte Luft. Ein leichter Wind. Die Dunkelheit. Lichter waren vor mir nicht zu sehen. Nur wenn ich mich drehte, sah ich helle Flecken in irgendwelchen Talmulden schimmern.
    In der Dunkelheit sind Entfernungen schwer zu schätzen. So konnte ich auch nicht sagen, wie weit ich noch von meinem Ziel entfernt war. Ich hoffte, dass sich die Strecke nicht zu lang hinzog.
    Eden blieb an meiner rechten Seite. Der Hund schien zu wissen, dass es nicht eben von Vorteil war, wenn er losrannte. Bei mir fühlte er sich sicherer.
    Während ich lief, schaute ich immer wieder gegen den Himmel, um dort nach Bewegungen zu suchen. Es gab sie nicht. Und auch die dunklen Felsen erteilten mir keine Antwort.
    Zu steil ging es nicht hoch. Das Gelände war relativ flach.
    Allerdings auch tief und leicht rutschig durch die feuchte Oberfläche. Ich kämpfte mich schon vor, und ich hatte auch Glück, denn mein Ziel zeichnete sich immer deutlicher ab. Die großen Stelen bildeten ein Trio, wobei der Felsen in der Mitte am höchsten war.
    Das Keuchen des Hundes begleitete mich ebenso wie mein eigenes Atmen. Andere Geräusche hörte ich nicht, bis ich einen leisen Schrei vernahm.
    Sofort blieb ich stehen.
    Der Schrei wiederholte sich nicht. Ich war sicher, dass ich mich nicht getäuscht hatte. Meine Blicke glitten durch die Dunkelheit, und in der Luft, schräg auf den Felsen zufliegend, entdeckte ich die Bewegung.
    Carlotta?
    Es konnte sein. Leider fand ich es nicht heraus. Es war zu dunkel.
    Aber wer sich da durch die Luft bewegte, war kein Vogel. Er schwebte dem mittleren Felsen entgegen. Die Höhe hatte er noch nicht erreicht. Ich wollte den Namen des Mädchens rufen, aber etwas anderes lenkte mich ab. Wieder war es eine Bewegung dicht am Felsen. Ich merkte auch, wie nahe wir waren, denn an meine Ohren drang das heftige Flattern der Schwingen. Und dann trieb der Schatten durch die Luft und in die Höhe. Er vergrößerte sich, das zeichnete sich selbst in der Dunkelheit ab, und als er sich streckte, da waren die mächtigen

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