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1308 - Tödliche Schwingen

1308 - Tödliche Schwingen

Titel: 1308 - Tödliche Schwingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Beine und auch der Kopf lagen frei. Sie konnte ihn drehen, anheben und in die verschiedensten Richtungen schauen. Was sie natürlich auch tat, aber sie erkannte nichts Prägnantes, an dem sich John Sinclair hätte orientieren können. Die Dunkelheit schluckte viel, fast alles.
    Und so wurde sie weiter durch die Dunkelheit getrieben. Hinein in die Nacht, unter dem sternenklaren Himmel, aber auch die Dunkelheit verschluckte nicht alles.
    Zu oft hatte Carlotta selbst Nachtflüge unternommen. Da hatte sie sich orientieren können. Das genau kam ihr jetzt zugute. Sie hatte längst herausgefunden, in welche Richtung sie sich bewegten und was unter ihnen lag.
    Sie flogen dem Westen entgegen, als wollten sie die Sonne suchen, die dort mal untergegangen war. Die jedoch wies ihnen nicht den Weg, sie musste sich schon anhand anderer Punkte orientieren.
    Bergkuppen, weich und fließend. Dunkle Täler. Ab und zu ein paar Lichter, die auf eine Ansiedlung hindeuteten oder ein einsames Licht, das wie eine vergessene Laterne auf dem Boden stand oder sich auch bewegte, weil es von den Scheinwerfern eines Autos abgegeben wurde.
    Lag hier das Ziel!
    Das Vogelmädchen hoffte nicht, dass sie noch lange flogen. Dann wurde auch der Weg für John Sinclair zu weit. Etwas Hoffnung keimte auf, als der Adler die Richtung änderte.
    Nach rechts, nach Norden!
    Die Gedanken liefen blitzschnell durch den Kopf des Mädchens.
    Auf ihren Flügen hatte Carlotta sich auch diese Gegend anschauen können, und sie wusste, was unter ihr lag, auch wenn sie es nicht erkannte. Es waren ebenfalls Berge, aber die hatten eine andere Form. Durch ihr Aussehen wirkten sie wie unterschiedlich hohe Stelen, die sich aus den Hügeln geschoben hatten, um alles zu überragen. Es waren schlichte Felsen, aber doch mit verschiedenen Formen. Lang ja, aber von unterschiedlicher Breite mit verschiedenen Formen, und der höchste der Felsen besaß sogar einen Namen.
    Eagle Rock – Adlerfelsen!
    Die Erkenntnis überkam Carlotta wie ein Schwall. Plötzlich wusste sie Bescheid. Jetzt war ihr klar, wo das Ziel lag. Sie brauchte gar nicht erst dort abgesetzt zu werden. Sie wusste, wohin der Flug sie führen würde.
    Der Felsen war nicht zu weit entfernt. Mit einem Auto konnte man ihn in einer halben Stunde Fahrzeit erreichen.
    Carlotta tat etwas, von dem sie hoffte, dass es gut verlaufen würde. Sie griff in die rechte Tasche ihrer Jacke und tastete nach dem Handy. Im ersten Moment erschrak sie, weil die Finger es nicht fanden, dann griff sie tiefer und hielt es fest.
    Der Anruf musste klappen. Sie hatte sich nur vorsichtig bewegt und war sicher, dass ihr Entführer nichts bemerkt hatte. Auch in dieser Haltung war es kein Problem für sie, mit John Sinclair Kontakt aufzunehmen.
    Die Nummer war einprogrammiert. Der Rest würde ein Kinderspiel sein. Als störend empfand sie einzig und allein die Windgeräusche. Die ließen sich nun mal nicht abstellen. Sie würde laut rufen müssen und konnte nur beten, dass der verdammte Vogel sie nicht hörte.
    »Sinclair…«
    Für den Bruchteil einer Sekunde dachte sie, einen Wunschtraum zu erleben. Dann aber sagte sie ihren Namen, und anschließend gab es für sie kein Halten mehr…
    ***
    Ich kam mir vor wie ein verliebter junger Mann, der mit seiner Freundin spricht. Ich zitterte innerlich auch so stark und hatte das Gefühl, dass mein Kopf glühte.
    Aber es stimmte. Es war die Stimme des Vogelmädchens. Ich bildete mir nichts ein, doch ich musste mich stark konzentrieren, weil ihre Worte von anderen Geräuschen überlagert wurden. Ich nahm an, dass es Windgeräusche waren. Außerdem hatte Carlotta nicht viel Zeit, um ihre Nachricht loszuwerden, aber das Wichtigste bekam ich mit.
    »Zum Eagle Rock muss ich?«
    »Ja.«
    »Wie ist der Weg?«
    »Du wirst ihn finden. Nach Westen, aber nicht bis zur Burg der Voodoo-Gräfin. Davor nach Norden hin. Verstanden?«
    »Habe ich.«
    »Gut, du wirst sie sehen, auch in der Dunkelheit. Du kannst fast bis zum Ziel auf der Straße bleiben, aber dann musst du sie verlassen und einen Hang hochfahren. Ob das alles klappt, weiß ich nicht, aber das ist unser Ziel.«
    »Hast du noch etwas erfahren?«
    »Nein, das habe ich nicht. Ich wünsche mir nur, dass Maxine dort ist, aber ich glaube nicht, dass es einfach sein wird, zu ihr zu kommen. Sie wird bestimmt sehr hoch gefangen gehalten.«
    »Okay. Alles Weitere wird sich ergeben.«
    »Ja, viel Glück.«
    »Dir auch.«
    Es gab die Verbindung nicht mehr, und ich spürte,

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