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131 - Der Mörder aus dem Totenreich

131 - Der Mörder aus dem Totenreich

Titel: 131 - Der Mörder aus dem Totenreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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nur aus Muskeln und Magie zu bestehen.«
    »Was hindert mich eigentlich daran, dich zu zermalmen?« fragte Mr. Silver bissig.
    Der Zeit-Dämon wies auf mich und antwortete: »Er.«
    Ich wiederholte meine Frage.
    »Sobald du mir den weißen Wolf übergeben hast, erzähle ich dir alles, was ich weiß«, sagte der Bärtige.
    »Und was, wenn du bluffst? Dann hast du Bruce, und die Information, die Tony bekommt, ist ein Windei«, sagte Mr. Silver leidenschaftlich.
    »Glaub mir, die Information ist Bruce O'Hara wert«, sagte Terence Pasquanell.
    »Wohin soll ich den weißen Wolf bringen?« erkundigte ich mich.
    »Kennst du den Hundefriedhof in Knightsbridge?« fragte Pasquanell. »Dorthin bringst du ihn.«
    »Auf einen Hundefriedhof!« sagte Mr. Silver entrüstet.
    »Wohin würde ein Wolf besser passen?« erwiderte der Zeit-Dämon. »Du bringst ihn mir in dem Sarg, aus dem ich dich befreit habe«, sagte er zu mir.
    »Wann?«
    »Im Morgengrauen. Du hast viel zu verlieren, Tony Ballard, deshalb rate ich dir in deinem eigenen Interesse, zu kommen. Und komm nicht mit leeren Händen.«
    ***
    Es war eine Zerreißprobe für unsere Freundschaft. Mr. Silver konnte meine Entscheidung weder verstehen noch gutheißen. Ich wünschte mir, daß er mir einfach nur vertraute.
    Etwas stand plötzlich zwischen dem Ex-Dämon und mir, ich fühlte es. Mit einem Mann, der einen Freund auslieferte, wollte Mr. Silver nichts zu tun haben.
    Ich mußte den »Weißen Kreis« aufsuchen, bat den Hünen jedoch nicht, mitzukommen. Er sagte kühl, er würde in Buzz Janssens Haus bleiben und auf den Killer aus dem Jenseits warten.
    Wenn ihm Janssen in die Arme lief, hatten wir ein Problem weniger am Hals.
    Terence Pasquanell verließ mit mir das Haus. Er half mir, den Sarg zum Rover zu tragen. Ich stellte die Totenkiste aufs Dach und spannte Gummischnüre drüber.
    »Wir sehen uns wieder - im Morgengrauen«, sagte Terence Pasquanell.
    Dann wandte er sich um und verschwand in der Dunkelheit.
    Jetzt erst wurde mir bewußt, wie elend ich mich fühlte. Terence Pasquanell hatte mich zu seinem Komplizen gemacht. Wenn meine Freunde vor mir ausgespuckt hätten, hätte ich es verstehen können. Es war wirklich das Letzte, einen Freund zu opfern.
    Ich stieg in den Wagen und drehte den Zündschlüssel. Der Anlasser mahlte kurz, und sobald der Motor lief, schaltete ich die Fahrzeugbeleuchtung ein und gurtete mich an.
    Langsam ließ ich den Wagen anrollen. Der Sarg auf dem Dach wippte. Ich vernahm ein leises Ächzen. So war ich noch nie unterwegs gewesen. Gut, daß es schon spätnachts war.
    Gut, aber auch schlecht, denn es fehlten nicht mehr viele Stunden bis zum Morgengrauen.
    O’Hara war eine tragische Figur. Sein Lebensweg war nicht von allzuviel Glück beschienen gewesen. Er hatte seine Schwester Claudette verloren. Der unselige Wolfskeim war in ihr aufgegangen - und dieser Keim hatte auf ihn übergegriffen und ihn ebenfalls zum Werwolf gemacht. [3]
    Doch sein unerschütterlicher Glaube an Gott und an das Gute hatte verhindert, daß sich sein Blut schwarz färbte. Er konnte nicht vermeiden, daß er zum Lykanthropen wurde.
    Aber er wurde zum weißen Wolf, und als solcher war er nirgendwo besser aufgehoben als beim »Weißen Kreis«, dieser Bastion gegen das Böse.
    Drei Männer aus der Welt des Guten bildeten den Kreis: Daryl Crenna, der mit wahrem Namen Pakka-dee hieß, Mason Marchand alias Fystanat und Brian Colley alias Thar-pex. Der vierte im Bunde war mein Vorfahre, der Hexenhenker Anthony Ballard.
    Diese Männer kämpften kompromißlos gegen das Böse, wo immer es auftrat. Und seit kurzem unterstützte sie dabei Bruce O’Hara nach besten Kräften.
    Seine neuen Freunde wußten, daß Terence Pasquanell ihn haben wollte, und sie paßten so gut wie möglich auf ihn auf, damit ihm nichts zustieß.
    Und nun war ich zum »Weißen Kreis« unterwegs, um Bruce O’Hara abzuholen…
    ***
    Anthony Ballard und Fystanat waren nicht da, als ich eintraf. Die beiden hatten einem Hexer eine Falle gestellt, und nun warteten sie geduldig darauf, daß er hineintappte.
    »Sag mal, Tony, habe ich vorhin richtig gesehen, als ich dich einließ? Befindet sich ein Sarg auf deinem Auto?« fragte Daryl Crenna. Er hatte den »Weißen Kreis« gegründet.
    Ich erinnerte mich noch genau an unsere erste Begegnung. Ich war nicht sicher gewesen, ob ich ihm trauen konnte. Inzwischen wußte ich, daß er sich für einen Freund in Stücke reißen ließ.
    »Du hast einen Sarg gesehen«, sagte

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