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131 - Der Mörder aus dem Totenreich

131 - Der Mörder aus dem Totenreich

Titel: 131 - Der Mörder aus dem Totenreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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angeraten erscheinen, nach oben zu gehen und sicherheitshalber nach dem Rechten zu sehen. Er stieg die Stufen hinauf. Seine Dampffüße verursachten nicht das geringste Geräusch.
    Er bewegte sich mit der Lautlosigkeit einer Nebelschwade. Im Obergeschoß angelangt, trat er an die Badezimmertür. Er verdichtete den Nesseldampf, aus dem er bestand, so sehr, daß es ihm möglich war, an die Tür zu klopfen.
    »Vicky«, sagte er hohl.
    Das Mädchen antwortete nicht.
    Er klopfte noch einmal. »Vicky, ist alles in Ordnung?«
    Es war unmöglich, daß sie ihn wieder nicht hörte. Nun war Boram in großer Sorge um das Mädchen. Er versuchte die Tür zu öffnen. Als ihm das nicht möglich war, legte er sich auf den Boden, und dann begann sich seine milchweiße Dampfgestalt auszudehnen.
    Er sickerte unter der Tür durch, wuchs im Bad hoch und nahm sein gewohntes Aussehen an. Der Schlüssel lag vor seinen Füßen. Boram hob ihn auf und schloß damit die Tür auf.
    Vicky Bonney war nicht da. Das Fenster stand offen. Boram beugte sich hinaus. Weder von Vicky noch von sonst jemandem eine Spur. Boram trat zurück, und einen Moment später wußte er, daß Vicky Bonney entführt worden war, denn an den Fliesen glänzten zwei Buchstaben, mit frischem schwarzem Blut geschrieben.
    B.J.!
    ***
    Der Killer aus dem Jenseits betrat sein Haus. Er stellte Vicky Bonney, die inzwischen zu sich gekommen war, ab und grinste sie grausam an.
    Sie blickte sich nervös um.
    »Vergiß es!« riet ihr Buzz Janssen.
    »Was soll ich vergessen?«
    »Du willst fliehen. Ich sehe es dir an. Selbst wenn es dir gelänge, das Haus zu verlassen, kämst du nicht weit. Ich bin schneller als du. Ich würde dich einholen.«
    Vicky schaute durch eine offene Tür. Wolldecken lagen auf dem Boden, und darunter… Leichen! Ein Mann und eine Frau, das konnte Vicky an den Füßen erkennen, die unter den Decken hervorragten. Blut glänzte auf dem Boden.
    Rotes Blut!
    Buzz Janssen hatte zwei Menschen umgebracht!
    »Meine Schwester und ihr Leibwächter«, sagte der Missionar des Bösen. »Rebecca weigerte sich, mir das Haus zu überlassen. Also mußte sie sterben, und Zandor ebenfalls.«
    Eisige Schauer überliefen Vicky Bonney.
    »Wir sind hier allein«, sagte Buzz Janssen. »Keiner wird uns stören. Ich werde mir sehr viel Zeit für dich nehmen, weil du Tony Ballards Freundin bist. Du wirst für das büßen, was er mir angetan hat. Später werde ich ihm von deinem langsamen Sterben, von deinem qualvollen Tod erzählen. Es wird ihn mehr schmerzen, als wenn ich ihm all das Leid, das auf dich wartet, selbst zufügen würde.«
    Vicky Bonney bebte vor Angst. Dennoch hob sie trotzig den Kopf. »Dafür wird Tony Ballard sich rächen und dich vernichten!«
    »Er wird schwach sein und flennen«, höhnte der Missionar des Bösen. »Blind vor Trauer und Verzweiflung wird er sein, kurz bevor ich ihm den Todesstoß gebe.«
    Vicky schluckte trocken.
    Keine Chance! hämmerte es zwischen ihren heißen Schläfen. Du hast keine Chance mehr!
    »Ich werde mit dir ein schwarzes Fest feiern«, kündigte Buzz Janssen an. »Vielleicht gelingt es mir, einige meiner schwarzen Brüder herbeizuzitieren. Du wärst für sie eine Frucht, an der sie sich laben könnten. Wenn einer dich mitnehmen will, schenke ich dich ihm vielleicht. Kommt darauf an, was er mir für dich gibt.«
    Vicky mußte mit Buzz Janssen in den Keller gehen. Er führte sie in den Zeremonienraum. Das gestickte Teufelsgesicht schien sie spöttisch anzugrinsen.
    Buzz Janssen befahl ihr, sich auf den Boden zu setzen. Sie gehorchte. Weder einen magischen Wurfstern noch die Derringer-Pistole trug sie bei sich. Wer begibt sich schon im eigenen Haus bewaffnet ins Bad?
    Vicky dachte an Boram, der nicht gemerkt hatte, was passierte. Niemand wußte, wo sie war. Sie war diesem schrecklichen Mörder rettungslos ausgeliefert.
    Er zündete schwarze Kerzen an und stellte sie auf den Altar. An den Flammen der Kerzen entzündete er Räucherstäbchen, unter deren süßlichem Geruch auch der leicht faulige Gestank von Schwefel erkennbar war.
    Schwefel - der Geruch, in den sich der Teufel mit Vorliebe hüllte!
    Buzz Janssen rief Asmodis, den Höllenfürsten. Er bot ihm das Mädchen als Opfer an. Laut rief er die Namen anderer Höllenwesen. Ihm schien es egal zu sein, wer an seiner schwarzen Zeremonie teilnahm.
    Jeder Besucher aus der Hölle würde ihm willkommen sein. Doch noch blieben seine Rufe ungehört. Aber Buzz Janssen rief immer neue Namen.
    Und

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