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131 - Der Mörder aus dem Totenreich

131 - Der Mörder aus dem Totenreich

Titel: 131 - Der Mörder aus dem Totenreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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feuern konnte, stürzte sich Buzz Janssen auf ihn.
    Er entriß dem Mulatten die Waffe und richtete sie auf ihn. Zandor schnellte herum. Seine Kraft hatte ihm nichts genützt. Mühelos hatte ihm Buzz Janssen das Gewehr weggenommen.
    Nun wollte sich der Mulatte mit einem Sprung aus dem Fenster in Sicherheit bringen. Er hetzte durch den Salon. Der Killer drückte ab.
    Das Krachen des Schusses war das letzte, was Zandor hörte.
    Buzz Janssen repetierte und starrte seine Schwester mitleidlos an. »Und nun zu dir!« sagte er rauh.
    Das Schrot hatte seine Kleidung zerfetzt. Die Wunden, die es ihm gerissen hatte, schlossen sich langsam.
    Rebecca Janssen sah ein, daß sie verloren war, und sie flehte nicht um Gnade. Sie hoffte nur, daß es ihr auch gelingen würde, aus dem Reich der Toten zurückzukehren.
    Dann fiel der Schuß…
    ***
    Ich hatte Rebecca Janssens Ruf gehört, der Zandor ins Haus holte. Das war ein kleiner Aufschub, wahrscheinlich der allerletzte. Ich bemühte mich, meine Hände freizubekommen. Die Fesseln saßen stramm, schnitten schmerzhaft ein, hemmten die Blutzirkulation. Es wäre ein Wunder gewesen, wenn ich es diesmal geschafft hätte.
    Entmutigt gab ich dieses sinnlose Bemühen auf. Schritte näherten sich. Kam Zandor zurück? Die stickige Hitze im Sarg trieb mir immer mehr Schweiß aus den Poren.
    Nun würde Zandor den Sarg in die Grube befördern und reichlich Erde draufschaufeln. Er würde auf meinem Grab herumtrampeln, die Erde festtreten und dafür sorgen, daß man das Grab als solches nicht erkannte.
    Man hatte mir eine neue Anschrift zugedacht. Hier würde ich bleiben… Für immer!
    Die Schritte erreichten den Sarg. Zandor - ich mußte annehmen, daß er es war - machte sich an den Riegeln zu schaffen. Mir kam ein Gedanke, der so unerfreulich war wie alles, was ich in diesen Augenblicken erlebte.
    Wenn Zandor den Deckel öffnete, dann nicht, um mich noch ein letztes Mal frische Luft schnappen zu lassen. Ich nahm an, daß er mein Sterben abkürzen würde, indem er mit der Bumping Gun auf mich schoß. Wie furchtbar human von ihm!
    Die Riegel wurden gelöst…
    Vielleicht gelang es mir, den Mulatten, der sich seiner Sache bestimmt sehr sicher war, zu überrumpeln. Wenn ich mein Bein blitzschnell hochschwang und den Mann traf, brachte ich ihn eventuell aus der Fassung.
    Sollte es mir dann auch noch gelingen, aus dem Sarg zu springen, würden sich meine Überlebenschancen um einige Teilstriche erhöhen. Ich war klein und bescheiden geworden, wagte keine hohen Ansprüche mehr an das Schicksal zu stellen. Ich wollte nicht unverschämt sein, wollte nur leben! War das zuviel, was ich mir wünschte?
    Der Sargdeckel wurde hochgeklappt, aber es war nicht Zandor, den ich sah. Ein Weißer beugte sich über die Totenkiste. Sein Gesicht war mir bekannt.
    Mir wurde schlagartig bewußt, daß ich vom Regen in die Traufe gekommen war, denn dieser Mann war mein Todfeind!
    ***
    Einst waren wir Freunde gewesen, Gott, das lag eine Ewigkeit zurück. Ich hatte ihn aus den Wäldern der kanadischen Rocky Mountains nach London geholt, damit er unserem Freund Pater-Severin half, und er hatte geholfen. Aber dann hatte sich sein Schicksal auf eine grausame Weise erfüllt. Er hatte sein Leben verloren, als er einem dämonischen Herzräuber in die Hände fiel. Auch die Augen verlor er, und es wurde ein blinder Zombie aus ihm.
    Die Totenpriesterin Yora gab ihm Augen: bemalte magische Diamanten, in denen eine enorme Kraft wohnte. So wurde aus dem bärtigen Werwolfjäger Terence Pasquanell der gefährliche Mann mit den Todesaugen.
    Seit ihm diese Augen gehörten, standen ihm dämonische Kräfte zur Verfügung, und er setzte sie schonungslos ein, Terence Pasquanell, der einstige Freund, war heute einer unserer erbittertsten Feinde, doch das Dasein war für ihn nicht ungetrübt. Yora hatte ihm die Augen des Todes nicht geschenkt, sondern nur geliehen.
    Das hieß, daß sie sie jederzeit zurückfordern konnte. Dann wurde Pasquanell wieder zum schwachen, blinden Zombie. Er mußte immer tun, was Yora wollte, durfte sie nie verärgern.
    Es war ein Dämon auf Zeit,, abhängig von Yoras Wohlwollen, das sie ihm schon morgen entziehen konnte. Seit langem versuchte er seine Position zu festigen.
    Er mußte es heimlich tun, damit es Yora nicht mitbekam, denn wenn sie merkte, was er vorhatte, nahm sie ihm die Augen auf der Stelle weg.
    Yora war für ihn ein Damoklesschwert. Er wußte nicht, wann es herabfallen würde. Aber was konnte er tun? Wie

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