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1310 - Lost Hollywood

1310 - Lost Hollywood

Titel: 1310 - Lost Hollywood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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roch den Staub. Ich spürte das Kitzeln der Spinnweben auf meinem Gesicht, als ich einen weiteren Schritt nach vorn ging und hörte zunächst mal mit der Suche auf. Das heißt, ich fing sie anders an. In meiner Seitentasche steckte die kleine Lampe, und die schaltete ich ein.
    Der Strahl tat seine Pflicht. Er riss einen Teil der Dunkelheit auf, und in seiner Bahn tanzten unzähliche Staubkörner um die Wette.
    Sie flirrten, sie zitterten, und als ich den Lichtstrahl zur Decke hin bewegte, da entdeckte ich die silbrigen hauchdünnen Fäden, die zahlreiche Spinnen hinterlassen hatten.
    Ich sah eine schmutzige Decke und wusste nicht, ob die Balken nun Dekoration waren oder aus echtem Holz bestanden. Es war mir im Moment auch egal. Daran turnen wollte ich sowieso nicht.
    Meinen rechten Arm senkte ich. So erreichte der Lampenkegel den Boden, und da zuckte ich zusammen.
    Es gab Spuren!
    Sie gehörten nicht mir, denn meine Abdrücke kannte ich. Diese Spuren stammten von anderen Personen, und sie waren recht frisch, denn eine weitere Staubschicht hatte sich noch nicht bilden können.
    Mein Jagdfieber steigerte sich. Ich sah mir die Spuren genauer an und konnte ein Lächeln nicht vermeiden.
    Da waren zwei Personen hergegangen!
    Und wenn mich nicht alles täuschte, hatte sich kein Mann darunter befunden. Die Abdrücke gehörten zu Frauenfüßen.
    Ich klopfte mir zwar nicht selbst auf die Schulter, aber ich wusste jetzt, dass Suko und ich in dieser Geisterstadt nicht die Einzigen waren. Und wenn mein Gedankengang zutraf, dann war hier auch eine gewisse Justine Cavallo hergegangen. Möglicherweise mit einem Opfer, das würde sich noch herausstellen.
    Ich erweiterte den Suchkreis und stellte fest, dass sich die Spuren an einer anderen Stelle wiederholten. Da deuteten die Spitzen zur Tür hin, aber ich sah sie nicht mehr so deutlich. An einigen Stellen konnte man sie als Schleifspuren bezeichnen.
    Hier war etwas passiert. Ich merkte, dass das Jagdfieber sich in mir noch mal erhöhte. Ich würde auf Justine treffen, aber ich wusste nicht, ob ich mich darüber freuen sollte oder nicht.
    Die Umgebung, in der ich mich befand, konnte man als recht geräumig bezeichnen. Sogar eine Treppe gab es. Natürlich waren die Stufen staubig, aber auch mit Abdrücken bestückt.
    Ich leuchtete über die Stufen hinweg und wollte den Strahl bis ans Ende der Treppe schicken. Das wäre leicht möglich gewesen, doch ich unterbrach meine Aktion trotzdem.
    Der Strahl hatte die letzte Stufe noch nicht erreicht, als ich das leise Lachen hörte. Ausgestoßen hatte es eine Frau, und ich kannte das Gelächter verdammt gut.
    »Ich wusste, dass du mich finden würdest«, sagte Justine Cavallo.
    »Die Spuren waren auch zu deutlich…«
    Ich gab keine Antwort, aber ich löschte auch nicht das Licht. Den Strahl ließ ich höher wandern.
    Es dauerte nur zwei Sekunden, bis ich sie sah.
    Justine saß locker auf der Treppe, hatte die Arme ausgebreitet und lächelte mir entgegen…
    ***
    Lana Lane konnte sich nicht wehren. Plötzlich waren die drei über ihr. Sie drückten sie gegen den Boden. Sie pressten sich mit ihrem Gewicht auf ihren Körper. Sie hörte ihre Stimmen, die wie das böse Zischeln von Schlangen klangen.
    Hände griffen nach ihr. Sie zerrten in ihren Haaren. Sie rissen daran, als sollten die Strähnen büschelweise ausgerissen werden, aber Lana verspürte keine Schmerzen. Sie war ein Vampir und kein Mensch. Auch der Schlag in den Nacken hatte sie nur zu Boden geschleudert, mehr war nicht passiert.
    Sie sammelte ihre Kräfte. Zog die Arme an so gut wie möglich, die Beine ebenfalls, und dann wuchtete sie sich in die Höhe. Sie schleuderte die Körper zur Seite, rollte sich herum und kam auf die Beine.
    Cindy Scotts schrilles Organ erreichte ihre Ohren. »Sie ist eine von uns. Sie ist eine von uns!«
    »Meinst du?«, flüsterte Steve Heller.
    »Ja.«
    »Ob sie noch Blut hat?«, fragte Al.
    »Mal sehen.«
    »Licht, macht doch Licht!«, polterte Scott.
    »Moment.«
    Es war sehr dunkel in dieser Bude. Nur an Tür und Fenster zeigten sich graue Streifen, ansonsten waberte die Finsternis in der alten Blockhütte. Es gab Licht. Das fiel nicht von der Decke. Es stammte von einer alten Laterne und störte die Blutsauger auch nicht, da es nicht von den Strahlen der Sonne abgegeben wurde.
    Al Scott hielt die viereckige Laterne mit beiden Händen fest. Sein Gesicht war gut zu erkennen, weil der Schein auch nach oben fiel und ihn erreichte.
    Er hatte sich verändert.

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