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1310 - Unternehmen Götterschrein

Titel: 1310 - Unternehmen Götterschrein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schraubte den Verschluß auf und blickte hinein. Sie war voll - und der Geruch, der mir entgegenschlug, war unverwechselbar.
    Es war der Geruch von hochprozentigem Berggeist.
    Ich trank einen winzigen Schluck, schraubte den Verschluß fest auf und verstaute die Flasche in einer Beintasche meines lachsfarbenen Overalls.
    Meine Sinne klärten sich noch mehr.
    „Danke, du guter Geist von Rongxar", flüsterte ich, rutschte vom Hokker und mischte mich unter die Menge.
     
    4. BERICHT JULIAN TIFFLOR
     
    Nia und ich hatten uns an den Händen gefaßt, bevor der Transmitter auf dem Hanseschiff KITSAI-MAN, mit dem wir in einem Orbit um Terra angekommen waren, aktiviert wurde.
    Wir wollten zur Erde.
    Aber die Erde war für uns kein sicherer Hort mehr, sondern ein Labyrinth voller Fallen.
    Als abtrünnige Panisha und als die führenden Köpfe der GOI galten wir für die Ewigen Krieger und ihre Gefolgsleute als „Staatsfeinde" erster Klasse. Wir waren nirgendwo vor ihnen und ihren Helfern sicher - und sie hatten aufgrund des auf uns ausgesetzten Kopfgeldes von mehreren Megagalax überall Helfer und Helfershelfer.
    Am meisten gefährdet aber waren wir auf Terra. Das lag nicht nur daran, daß es auf Terra als Hauptsitz Stygians die meisten seiner Gefolgsleute gab, sondern auch daran, daß die Ewigen Krieger sich denken konnten, daß wir hin und wieder persönlich auf Terra erscheinen mußten und daß sie hier besonders viele Jäger auf uns angesetzt hatten.
    Deshalb durften wir unser Ziel auch nicht auf direktem Wege erreichen, sondern auf einem Umweg.
    Wir hatten die Schutzschirmprojektoren unserer SERUNS so vorprogrammiert, daß die Geräte sich sofort nach der Wiederverstofflichung in der Gegenstation aktivierten. Infolgedessen waren unsere Paratronschirme bereits voll aufgebaut und zu einem Schirm verschmolzen, als wir wieder bewußt wahrnehmen, denken und handeln konnten.
    Glücklicherweise war diese Vorsichtsmaßnahme unnötig gewesen. Wir sahen es daran, daß die leuchtenden Deckenplatten in dem Transmitter des Lagerhauses, in dem wir materialisiert waren, einen geschlossenen Kreis bildeten. Bei Gefahr wäre der Kreis offen gewesen. Diese Signale wurden von einer kleinen Biopositronik geschaltet und waren verläßlicher als die Handzeichen des Schaltmeisters, die er uns aus seiner volltransparenten Schaltkabine aus Panzertroplon gab.
    Zwar gehörte er insgeheim der GOI an und würde niemals Verrat üben, doch mußten wir immer damit rechnen, daß die Jagdspezialisten der Ewigen Krieger herausbekamen, wo wir Zwischenstation einzulegen pflegten, und daß sie die überlegenen Mittel ihrer ESTARTU-Technik einsetzten, um unsere Vertrauensleute geistig umzuprogrammieren. Von der Signalgebung durch Lichtkreise wußten unsere Leute selbstverständlich nichts, so daß sie auch im total beeinflußten Zustand nichts davon verraten konnten.
    Ich hob die rechte Hand zum Zeichen, daß „unser Mann" die vorbereitete Abstrahlung in einen Geheimtransmitter innerhalb des HQ-Hanse durchführen sollte.
    Gleich darauf löschte der Blitz der Transmission unsere Existenz an der Raum-Zeit-Koordinate des Lagerhauses aus und ließ sie an der Koordinate eines Raumes innerhalb des HQ-Hanse wiedererstehen.
    Als mein Blick sich nach Bruchteilen von Sekunden klärte, sah ich, daß die Wände der Transmitterkammer in stetigem blauem Licht strahlten. Das war an diesem Ort das Signal dafür, daß alles in Ordnung war.
    Nia und ich schalteten unsere Schutzschirmprojektoren dennoch nicht sofort ab. Eine ganze Legion von Versuchen, uns das Lebenslicht auszublasen, hatten uns sehr vorsichtig gemacht.
    Wir warteten ab, bis der Spezialroboter Kunibert erschien und das für den heutigen Tag geltende Kodesignal per Richtstrahl durch die Funkstrukturlücken unserer Paratronschirme abstrahlte. Es stimmte.
    Außerdem stimmte das Signal für Sicherheit, das darin bestand, daß ein Techniker vor Kunibert die Kammer betreten hatte und zwei Techniker dem Roboter gefolgt waren.
    Erst da deaktivierten Nia und ich unsere Paratronschirmprojektoren.
    „Willkommen im Labyrinth!" sagte Kunibert.
    Mit „Labyrinth" meinte er natürlich die versteckte Station innerhalb des HQ-Hanse, in der der Geheimtransmitter stand. Wir nannten diese Örtlichkeit so, denn Unbefugte würden sich hier hoffnungslos verirren, wie uns Experten versichert hatten.
    „Danke, Kunibert!" sagte Nia. Sie sagte das immer zu ihm, obwohl Dank einem Roboter nichts bedeutete.
    Wir begrüßten die drei

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