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1311 - Die Teufelszunge

1311 - Die Teufelszunge

Titel: 1311 - Die Teufelszunge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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halten. Ihre Knie schmerzten durch den Gegendruck der Stufe, und auch die Waffe in ihren Händen nahm scheinbar an Gewicht zu.
    »Willst du sie hören?«
    »Ja.«
    Marisa lächelte. »Gern, denn diese Botschaft handelt von einer Welt, die du nicht kennst. Ich aber bin aus ihr gekommen. Ich habe sie verlassen, um Menschen zu rekrutieren, denn die Zeit der Schwäche ist vorbei. Große Umbrüche stehen bevor, und da werde ich mitmischen. Ich bin es gewesen, die damals zu den Gefallenen gehörte, als der große Kampf zwischen Luzifer und den anderen Engeln geführt wurde. Ich habe an seiner Seite gestanden und die Trompete zum Angriff geblasen. Ich war kein Engel mit dem Schwert, sondern der mit der Trompete.«
    »Aber ihr habt verloren!«, schrie Glenda ihr ins Gesicht. »Ich weiß es. Luzifer wollte Gott gleich sein. Er hat sich übernommen. Die Erzengel sind stärker gewesen und haben die Feinde bis in die tiefe Hölle verbannt.«
    »Nicht alle, obwohl ich dir teilweise Recht gebe. Aber einige haben so etwas wie Gnade gefunden und landeten in einer anderen Welt. In einem Zwischenreich.«
    Glenda hatte durch John Sinclair zu viel erfahren, um unwissend zu sein. »Aibon?«, flüsterte sie.
    Jetzt war es an Marisa, überrascht zu sein. »Du kennst dieses Land, das von manchen Menschen auch als Fegefeuer bezeichnet wird?«
    »Ich habe davon gehört.«
    »Das findet man nicht oft.« Marisa schüttelte den Kopf. »Wer bist du, dass du darüber Bescheid weißt?«
    »Ich bin jemand, der nur zufällig hierher gekommen ist.«
    »Zusammen mit ihm – nicht?« Sie deutete auf John.
    »Genau.« Glenda verlagerte ihr Gewicht auf das linke Knie. So konnte sie es etwas besser aushärten. »Wir kamen nur, um Walter Shols erleben zu können. Dass es so enden würde, hätte ich nicht gedacht. Aber dein Spiel ist beendet.«
    »Nein, es beginnt, denn ich habe ihn gefunden. Ich brauche ihn und seine Trompete. Ich werde ihn mitnehmen. Er wird mich vertreten und mein Erscheinen durch seine Trompetenstöße ankündigen. Ich habe so unendlich lange warten müssen. Ich hielt mich in Aibon versteckt. Ich pendelte zwischen beiden Seiten. Ich lernte den Roten Ryan kennen, doch er war nicht der richtige Partner. Sein Flötenspiel mochte ich nicht. Ich wartete auf den Klang einer bewundernswerten Trompete und habe sie nun gefunden. Sie ist bereits durch meine Kraft manipuliert worden. Walter hat nicht das gespielt, was er spielen wollte. Er geriet in mein magisches Feld, und als er dann spielte, zeigte sich, dass meine Kräfte noch vorhanden waren. So wie ich die Engel am Beginn der Zeiten in den Kampf geschickt habe, wird er mit seinen Trompetenklängen die Menschen zu mir bringen. Wenn sie das Konzert verlassen haben, werden sie sich nicht mehr an das erinnern, was sie hier erlebten. Aber sie werden sich verändern, wenn sie die Klänge der Trompete hören. Dann sind sie bereit, sich auf meine Seite zu stellen, dann werden sie mir folgen wie die Ratten dem Flötenspieler. Das muss nicht heute sein, nicht morgen und auch nicht übermorgen. Aber wenn die alte Gefahr zurückkehrt, werde ich gerüstet sein und ihr meine Truppen entgegenschicken. So habe ich es geplant, und so werde ich es in der Zukunft in die Tat umsetzen.«
    Glenda wusste nicht, was sie erwidern oder ob sie alles glauben sollte. Es kam ihr zu unwahrscheinlich vor. Aber Marisa hatte Recht. Es gab Aibon, dieses Paradies der Druiden und der gefallenen Engel. Es war wirklich nur einigen Menschen bekannt, doch jemand wie John Sinclair konnte schon damit umgehen.
    Zudem hatte Marisa eine große Gefahr erwähnt. Glenda glaubte nicht, dass damit ein John Sinclair gemeint war. Da musste etwas anderes im Anmarsch sein, und wenn sie genauer darüber nachdachte, stellte sie fest, dass es kein Bluff war.
    Auch John hatte schon von einer alten Gefahr und einer immensen Bedrohung gesprochen. Das war selbst in Aibon wahrgenommen worden, und deshalb richtete man sich darauf ein.
    Man hatte Marisa geschickt, damit sie Vasallen um sich versammeln konnte. Glenda fürchtete schon jetzt um die Menschen, die sich in ihren Einflussbereich begaben. Sie würden wirklich nichts merken, aber irgendwann, wenn die große Gefahr nahe war, dann würden sie die Stöße der Trompete aufwecken.
    »Die große Gefahr?«, flüsterte Glenda, die ihre Gedanken nicht davon lösen konnte.
    »Ja. Das ist nicht nur so dahingesagt. Du wirst sie nicht kennen.«
    »Ich will es aber wissen!«, keuchte Glenda. Sie veränderte die

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